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Philippa Strache nimmt Nationalratsmandat an

Ehefrau des ehemaligen FPÖ-Obmanns Heinz-Christian Strache wird "wilde" Abgeordnete.

Philippa Strache wird ihr Nationalratsmandat annehmen. Das berichtete "oe24.at" am Dienstag. Die Ehefrau des ehemaligen FPÖ-Obmanns Heinz-Christian Strache wird damit "wilde" Abgeordnete im Parlament, da sie die Freiheitlichen nicht in ihren Klub aufnehmen wollen. Strache war von der FPÖ auf Platz 3 der Landesliste gereiht worden. Strache will ihr Nationalratsmandat "mit größtmöglichem Einsatz gewissenhaft" wahrnehmen, wie sie in einer Erklärung am Dienstag mitteilte. Die Entscheidung sei "frei und unabhängig" getroffen worden. "Verleumdungen" und Diskussionen über ihre Person, auch durch "ehemalige Parteifreunde", seien "kränkend", "verletzend" und "schlichtweg verwerflich" gewesen. Nicht näher eingehen wollte Strache auf den "bedenklichen Umstand", dass "Spitzenfunktionäre" der Freiheitlichen - "trotz Kandidatur auf der Wahlliste, meiner aufrechten Mitgliedschaft in der 'freiheitlichen Familie' und meiner unwiderlegten Unbescholtenheit" - zuletzt ausgeschlossen haben, sie in den FPÖ-Klub aufzunehmen. Überzeugt zeigte sie sich aber davon, dass die "Diffamierungskampagne" mit "Niedertracht inszeniert wurde". Die FPÖ nimmt die Entscheidung von Philippa Strache "zur Kenntnis". "Wir haben damit gerechnet", hieß es vonseiten der Freiheitlichen am Dienstag zur APA. Wie mit Strache weiter umgegangen wird, war zunächst noch nicht klar. Möglich sind eine Suspendierung der Ehefrau von Heinz-Christian Strache oder sogar ein Ausschluss aus der Partei. Zu den möglichen Auswirkungen der Mandatsannahme Straches auf die Partei hieß es gegenüber der APA: "Es wird auf die Politik der FPÖ keinen Einfluss haben." Zu ihrer künftigen Präsenz im Nationalrat meinte Strache: "In den letzten Monaten wurde viel von der 'Schönheit unserer Bundesverfassung' gesprochen." Diese sehe das freie Mandat freier Bürgerinnen und Bürger vor. "Es ist mir daher eine große Ehre, dem Wortsinn unserer Bundesverfassung nachzukommen und mein politisches Engagement in den Dienst freier Bürger zu stellen." Die FPÖ verliert durch Straches Einzug Fördermittel und einen der prestigeträchtigen Sitzplätze in der ersten Reihe. Strache selbst wird hinter den SPÖ-Mandataren in der letzten Reihe im Plenarsaal Platz nehmen. "Abgeordnete ohne Klubzugehörigkeit" gibt es immer wieder. Die Parlamentshomepage listet genau 61 auf, darunter frühere rote Abgeordnete wie Franz Olah, Grüne wie Josef Buchner, ehemalige ÖVP-Mandatare wie Marcus Franz und Efgani Dönmez und Freiheitliche wie Walter Meischberger. Zuletzt trat Alma Zadić aus dem Klub der Liste "JETZT" aus und dockte für die Neuwahl bei den Grünen an. Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie überwarfen sich im Verlauf der Legislaturperiode mit ihrer früheren Partei und verließen den Klub somit entweder freiwillig oder wurden rausgeworfen. Strache zieht dagegen schon bei der Konstituierenden Sitzung als wilde Abgeordnete ein, weil ihr die FPÖ die Aufnahme in ihren Parlamentsklub verweigert hat. Das ist zwar ungewöhnlich, aber nicht einmalig: Auch die frühere ORF-Generaldirektorin Monika Lindner schaffte 2013 das Kunststück, ihre (letztlich sehr kurze) Abgeordnetenkarriere gleich als "Wilde" zu starten. Sie hatte sich nur 48 Stunden nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur für das "Team Stronach" schon wieder mit der Partei überworfen. Für den Rückzug ihrer Kandidatur war es da aber schon zu spät und so verbrachte Lindner ein knappes Monat als Unabhängige im Nationalrat, ehe sie ihr Mandat zurücklegte. Die FPÖ hat mit Straches Einzug nun nur 30 statt 31 Abgeordnete im Hohen Haus. Das bedeutet einerseits den Verlust von etwa 52.000 Euro Klubförderung pro Jahr sowie weniger Geld für den Ring Freiheitlicher Jugend. Denn diese Förderung ist ebenfalls an die Abgeordnetenzahl gekoppelt. Außerdem darf ein Freiheitlicher weniger in der ersten Reihe Platz nehmen - einer dieser drei prestigeträchtigen, weil bei Fernsehübertragungen prominenten Sitzplätze wandert zur ÖVP. Nicht fürchten muss die FPÖ aber wohl, dass Strache weitere freiheitliche Abgeordnete abwirbt, um einen eigenen Parlamentsklub zu gründen. Diese früher in der gesamten Legislaturperiode gegebene Möglichkeit wurde durch eine Reform der Geschäftsordnung des Nationalrats 2013 stark beschränkt. Seither kann ein Parlamentsklub nur noch am Beginn der Gesetzgebungsperiode (bis zu ein Monat nach der Konstituierung) gegründet werden. Damit wollten die Parteien verhindern, dass sich die Geschichte des Team Stronach wiederholt, das Abgeordnete anderer Fraktionen "aufgesammelt" hatte, um als Parlamentspartei in die Nationalratswahl 2013 gehen zu können. Aber auch Abspaltungen wie jene des LIF und des BZÖ von der FPÖ werden damit effektiv erschwert.
Dieser Artikel wurde aktualisiert.

10 Postings

anton2009
vor 4 Jahren

... und da gibt es immer noch Wähler, die der FPÖ ihre Stimme geben! auch hier gilt: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich´s weiter ungeniert!"

 
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ghostrider76
vor 4 Jahren

Naja, was soll‘s...

...die Strache‘s haben gerade erstmals Nachwuchs bekommen! 👶 ....wo bleibt da das Verständnis? Wo sind unsere „Gutmenschen“ jetzt auf einmal alle hin?

Sie, die Strache‘s sind ja auch einen gewissen Lebensstandard gewohnt. Mit dem was passiert ist, werden die wohl kaum gerechnet haben. 🙁 Reserven ???💰 -Denkt jemand in der Position überhaupt soweit?- 🤔 Herr Strache ist gelernter Zahntechniker. Da wird man vermutlich nicht reich bzw. zumindest den „Gürtel“ etwas enger schnallen müssen. Und die Philippa S. ??? Trotz umfangreicher Recherchen konnte ich nicht herausfinden was die genau „gelernt“ hat! Vielleicht kann mir da ja wer weiterhelfen. 🤗 Okay, hat mal sowas wie einen „Modell Contest“ gewonnen, etwas als Modell „gejobbt“, war mal beim Cap (SPÖ), dann mal Sprecherin beim Team-Stronach (für die, die das nicht mehr wissen oder verdrängt haben. Ist ein austro- kanadischer, seniler Milliardär der sich einmal in 🇦🇹 in der Politik versucht hat), dann mal „Wetterfee“ oder so bei „Österreich“ (= Zeitung) und zuletzt scheinbar „Tierschutzbeauftragte“ bei der FPÖ... Naja, zumindest recht „farbenbunt“ ist das „Mädchen“ ja und einen Hund hat sie anscheinend auch. Vermutlich ist Sie tierliebe auch. Also die Frage: „was tun, wenn‘s brennt?“ Auf die „Straße“ können wir Sie auch nicht stellen... Oder?

 
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    Lurch112
    vor 4 Jahren

    Strache war von 1996-2006 Abgeordneter zum Landtag Wien (ca 7000 euro pro monat), dann von 2006-2019 Abgeordneter zum Nationalrat (ca 9000 euro/monat). Zusätlich war er noch Vizekanzler (19.000/monat). Der hat 5 mal so viel verdient wie ein normal arbeitender Mensch und da sind die illegalen Spesen nicht mal mit dabei. Wäre doch dumm, wenn er sich nicht schon vorher eine Villa gekauft hat. (Hat er?) Zusätzlich hat Philippa auch noch jede Menge Geld kassiert (Social Media, Tierschutzbeauftragte). Zusätzlich dann noch angeblich über 2000 Euro pro Monat Mietzuschuss. Spätestens 2017 wusste er und Gudenus bescheid, dass es irgendwann knallen wird. Wenn sie ohne das Nationalratsmandat der Frau Strache auf der Straße sitzen würden, wären sie ganz schön blöd (und überhaupt nicht sparsam) gewesen. Er wollte unser Wasser, die drittgrößte Zeitung Europas verkaufen und Staatsaufträge einer russischen Firma zuschanzen. Er hat uns genug angetan. Unser Steuergeld auf Ibiza verschwendet zum Schande und Nachteil von dir und mir und der ganzen österreichischen Bevölkerung.

     
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schnuffi
vor 4 Jahren

Ich möchte den HC wirklich nicht in Schutz nehmen. Was da passiert ist, ist mit nichts zu entschuldigen! Wenn sich Politiker solche Fehler erlauben, müssten Sie meiner Meinung nach für die gesamten Folgekosten ganz alleine aufkommen (Neuwahlen etc....). Dann hören sich solche Sachen gaaaanz schnell auf!

Aber wenn man den Spiess mal umdreht, glaube ich jedenfalls, würde jeder einzelne von uns jetzt genauso reagieren. Keiner von uns würde zum Arbeitsamt gehen und wenn die Frau das Mandat bekommt, würden auch wir sie dazu ermutigen es anzunehmen. Bitte ehrlich sein!

 
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    Nickname
    vor 4 Jahren

    Wenn die Politiker die Kosten von Neuwahlen selbst zahlen müssten wäre Kurz schon lange pleite :-)

     
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      schnuffi
      vor 4 Jahren

      Wer dann Pleite geht kann uns völlig egal sein! Wer nicht bezahlen kann, kommt halt ins Gefängnis. Das ist gaaaaaanz einfach. Wer einmal beim zu schnell fahren erwischt wurde und zahlen musste, merkt sich das! Der Mensch lernt leider NUR durch Strafen seine Grenzen auszuloten. Das fängt beim Kind an und hört beim Erwachsenen noch immer nicht auf....

       
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Lurch112
vor 4 Jahren

Philippa sagt ja zu den 8.500 Euro bedingunglosem Grundeinkommen. Irgendwer muss ja die Kohle für die Luxusvilla nach Hause bringen. Und ganz ehrlich. Wer möchte schon den ganzen Tag beim HC zu Hause verbringen, der den ganzen Tag nur auf der Couch im Unterleiberl sitzt und WodkaBull säuft?

 
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thomas78
vor 4 Jahren

9000 Euro brutto pro Monat.... die Kohle möcht ich haben😂

 
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defregger
vor 4 Jahren

Darüber wundern brauch man sich nicht wirklich, denn von irgendetwas müssen die Strache's ja leben. 150,- sind halt doch ein bisschen wenig und der Weg zum AMS ist für einen EX Kanzler sicherlich unerträglich. Zu dieser Cause wollt ich eigentlich nicht mehr in die Tasten hauen und, für mich behalten wollte, kann ich es leider auch nicht, ergo, muss es raus.

 
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    Lurch112
    vor 4 Jahren

    Der würd sicherlich eh ohne dem AMS an Posten beim Gazprom-Putin bekommen. Schließlich haben HC, Gudenus und Vilimsky eh schon Arbeitstreffen in Moskau gehabt. A Anruf genügt wahrscheinlich.

     
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