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Bildungspioniere: Als Erste(r) in der Familie studieren?

Projekt „Chill die Basis“ und ein AK-Stipendium helfen über unsichtbare Hürden.

Die soziale Zusammensetzung der Studierenden in Österreich unterscheidet sich nach wie vor deutlich von jener der Gesamtgesellschaft. In anderen Worten: Noch immer ist die Herkunft bzw. das familiäre Umfeld ein entscheidender Faktor für den Hochschulzugang. Dazu gibt es Zahlen: Kinder aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil die Matura hat, beginnen in Österreich mit einer 2,5 Mal höheren Wahrscheinlichkeit ein Studium, als Kinder, deren Eltern beide nicht maturiert haben. Fünf Tiroler Hochschulen einschließlich der Uni Innsbruck haben deshalb mit der Arbeiterkammer Tirol und der Psychologischen Studierendenberatung Innsbruck das Projekt „Chill die Basis“ ins Leben gerufen. Es soll mit einem ganzen Set an Maßnahmen „nicht-traditionelle“ Studierende fördern. „Meist wird in diesem Zusammenhang von 'bildungsfernen' Gruppen gesprochen. Wir distanzieren uns aber von dieser Bezeichnung. Es handelt sich hier nicht um Menschen, die fern von Bildung sind bzw. keine Bildung haben. Es geht vielmehr um die Anerkennung diverser Bildungsformen und heterogener Lebensrealitäten und in diesem Zusammenhang um die Frage der Zugänglichkeit und gerechten Teilhabemöglichkeit am Bildungs- und Hochschulsystem,“ unterstreichen die Initiatoren. Neben Umfragen und Informationsoffensiven an Schulen gibt es auch ein sehr konkretes Förderprojekt zur Förderung von „Bildungspionieren“, also jungen Menschen, die als erste in ihrer Familie ein Hochschulstudium ins Auge fassen. „Nicht nur, dass die Entscheidung für ein Studium im Umfeld mitunter auf wenig Verständnis stößt, auch die Frage der Finanzierung ist für die angehenden Akademikerinnen und Akademiker ein großes Problem“, erklärt AK-Präsident Erwin Zangerl. Die Tiroler Arbeiterkammer vergibt deshalb drei Stipendien in der Höhe von je 10.000 Euro pro Jahr über die Dauer eines gesamten Bachelorstudiums. Wer aus einer Familie stammt, in der zuvor noch nie jemand studiert hat, kann sich bis 30. November mit einem einseitigen Motivationsschreiben samt Lebenslauf an bildung@ak-tirol.com oder an die AK Tirol, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck um eines dieser Stipendien bewerben. Bei Fragen helfen die AK Bildungsexperten unter Tel. 0800/22 55 22 – 1515.

2 Postings

Steffi1979
vor 4 Jahren

Ich bin in meiner Familie die Erste,die studiert hat.Leider habe ich unwissentlich eine Studienrichtung gewählt,die am Arbeitsmarkt wenig gefragt ist und wo die Absolventenzahl für die wenigen Jobmöglichkeiten viel zu hoch ist.Wir Studenten wurden über die schlechten Jobaussichten damals auch in keinster Weise informiert - im Gegenteil,wir wurden sogar noch darin bestärkt,dass wir uns für das richtige Fach entschieden hätten,weil es DAS Thema der Zukunft ist.Im Freundeskreis und in der Familie haben heute viele mit Lehrberufen eine bessere Lebens- und Einkommenssituation als ich -trotz Doktortitel.Ich habe mittlerweile zwei Söhne und mein Mann und ich gehen den umgekehrten Weg:Wir empfehlen unseren Söhnen,einen soliden Lehrberuf zu erlernen,da man damit mittlerweile oft besser dasteht als mit einem Hochschulstudium.

 
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baur.peter
vor 4 Jahren

ja gsd, bei dem facharbeiterüberschuß den wir haben....

 
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