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Victoria Ranacher-Lackner vor der „roten Wand“ im Dolomitenstadt-Newsroom. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Victoria Ranacher-Lackner vor der „roten Wand“ im Dolomitenstadt-Newsroom. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Der TVB Osttirol hat eine neue Marketingleiterin

Die Mölltalerin Victoria Ranacher-Lackner spricht sechs Sprachen und kommt von Red Bull.

Victoria Ranacher-Lackner ist seit 1. Dezember Marketingleiterin beim Osttiroler Tourismusverband und folgt damit indirekt auf Eva Haselsteiner, die bei der – damals noch ausgelagerten – Tochtergesellschaft Osttirol Werbung die Geschäfte führte. Wir haben „die Neue“ beim TVBO um ein erstes Interview gebeten und einiges über die Mölltalerin erfahren, die sechs Sprachen spricht, Tourismusmanagement in Bozen und Salzburg studierte und unter anderem in Kapstadt, Mailand und London arbeitete, bevor sie für Red Bull in Fuschl eine Aufgabe übernahm, die wohl nur Insider erklären können: On Premise Insights! Daraus ergibt sich unsere erste Frage:

Was um alles in der Welt ist das?

„Da geht es im Fall von Red Bull einfach ausgedrückt um jede Dose, die in der Gastronomie, in Bars, bei Events etc. über den Counter geht. Ich habe in Fuschl die Int. On Premise Insights Abteilung geleitet. Wir haben uns da vor allem sehr viel mit Markt- und Trendforschung auseinandergesetzt. Was macht der Konsument? Wo geht die Reise hin? Welche Trends kann man antizipieren und dergleichen mehr.“

Die nächste Frage drängt sich auf. Warum geht man mit diesen fachlichen Voraussetzungen nach Osttirol?

„Ich stamme aus Großkirchheim, also einfach von der anderen Seite des Berges und bin ein sehr in dieser Region verwurzelter Mensch. Die Grundwerte, für die diese Region steht, sind mir sehr wichtig. Auch deshalb zieht es mich hierher. Das ist nichts was man über jemanden einfach drüberstülpen kann.“

Und warum hast du dich genau für diesen Job beim TVBO beworben?

Da gibt es zwei Komponenten. Zum einen ist die Arbeit für den TVBO eine tolle Herausforderung. Es gibt wenige Jobs, wo man mit so einem schönen Produkt arbeiten kann und mit so vielen Facetten des Marketings konfrontiert ist. Und wo ich in meinem speziellen Fall auch die Möglichkeit habe, an etwas zu arbeiten, in das mein Herzblut hineinfließt. Ich bin Touristikerin und ich habe mich viel mit dem Thema Authentizität auseinandergesetzt. Und da ist diese Region und der Job eine Möglichkeit, sich wirklich hineinzuleben. Die zweite Komponente ist eine private. Ich bin aus dem Mölltal und bin hier sehr stark verwurzelt. Dass ich hier eine Möglichkeit habe, mich zu verwirklichen, ist ein Glücksfall.

Wie ist denn deine persönliche Beziehung zum Reisen?

Ich hatte durch meine berufliche Karriere schon früh Gelegenheit, über den Tellerrand hinauszusehen und reise auch privat sehr gerne, weil ich den Perspektivenwechsel mag. Es ist sehr spannend zu sehen, wie sich Regionen und Länder entwickeln – auch mit dem Tourismus als treibende Kraft.

Was sind denn deine drei Lieblingsorte auf der Weltkarte, ausgenommen natürlich Osttirol und das Mölltal?

Ich kann das geografisch nicht einschränken. Das sind aber immer Regionen, wo ich eine starke Authentizität spüre, wo ich merke, da wird nicht verkitscht, sondern einfach das gelebt, wofür die Region steht. Das ist für mich spannend. Ein Beispiel ist Peru, ein Land in das ich mich verliebt habe, weil das Essen wunderbar ist und ich die Menschen toll finde. Aber ich fahre zum Beispiel auch sehr gerne nach Wien, weil ich die Wiener Mentalität mag.

Du bist seit 1. Dezember beim TVBO. Nach Plänen zu fragen, ist wohl verfrüht. Aber Ziele wird es geben, oder?

Stimmt, es wäre wenig professionell, jetzt schon zu sagen: das ist der Plan. Ich gehöre nicht zu denen, die von außen kommen und sagen, so jetzt machen wir alles anders. Das ist nicht mein Ansatz. Mein erstes und wichtigstes Ziel in den nächsten Monaten ist, die Region, die Menschen und die Situation hier zu begreifen. Man kann es auch Iststand-Erhebung nennen. Ich habe im Lauf der ersten Arbeitswoche und schon vorher bei meinen Recherchen viel Positives gehört, gesehen und gelesen. Wertschätzung ist wichtig. Etwas Gutes zu verändern ist kontraproduktiv. Wichtig ist ein klares Ziel. Das müssen wir uns setzen und das dann auf die Projektinitiativen herunterbrechen.

Die Region kennst du natürlich, weil das Mölltal nahe ist. Wie weit kennst du die in Osttirol immer wieder sehr emotionale Diskussion um den Tourismus vor Ort? Hast du da im Vorfeld etwas mitbekommen?

Teilweise kriegt man das am Rande natürlich mit. Ich habe aber beschlossen, mich nicht darauf einzulassen. Das größte Asset, das ich mitbringe, ist der wertfreie Blick auf die Dinge und den gilt es so lange wie möglich zu erhalten und nicht durch persönlich geprägte Diskussionen zu trüben. Ich konzentriere mich darauf, was aus marketingtechnischer Sicht Sinn macht.

Du bist beruflich auf die digitale Welt fokussiert. Dein Werdegang wirkt jedenfalls stark vom Internet geprägt. Was kann das für deine Arbeit beim TVBO bedeuten?

Das ist natürlich der Entwicklung der Wirtschaft geschuldet und konkret müssen wir uns einfach anschauen, mit welchem Kommunikationskanal wir den Gast am besten erreichen. Das heißt aber nicht, dass von vornherein die digitalen Medien die einzig richtigen sind.

Du hast dich auf deinen Start sicher vorbereitet und kennst wohl die bisherigen Auftritte und die bisherige Arbeit des TVB Osttirol. Welche Schulnote würdest du denn dafür vergeben?

Ich muss wirklich dem Team ein großes Lob aussprechen. Wenn man sich anschaut, was im Marketing bisher passiert ist, dann gibt es viele sehr gute Bausteine. Bewerten möchte ich das noch nicht. Aber mit den vorhandenen Ressourcen, den Gegebenheiten die da sind, ist sehr Vieles gelungen. Man sieht, dass viel passiert. Wir sind auf einem sehr guten Weg!

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

anton2009
vor 4 Jahren

Klingt gut! Jetzt ist es Zeit, Worte in Taten umzusetzen! Ich wünsche viel Freude und Erfolg in diesem Job!

 
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