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Foto: Dolomitenstadt/Wagner

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Billa: Ab Mitte 2020 nur noch heimisches Frischfleisch

Billigangebote aus dem Ausland fallen weg. Vor allem Putenfleisch betroffen.

Billa wird in seinen 1.100 Filialen ab Mitte 2020 Frischfleisch – auch tiefgefroren – nur noch aus österreichischer Erzeugung anbieten. Bei Rind- und Schweinefleisch war das bisher bereits fast zur Gänze der Fall, bei Hühnerfleisch zu 90 Prozent. Deshalb trifft diese Entscheidung vor allem das Putenfleisch, das Billa derzeit zu 60 Prozent aus dem Ausland bezieht. Die Menge an Puten-Frischfleisch, die die REWE-Gruppe Österreich von heimischen Putenlieferanten bezieht, werde sich durch die Entscheidung von Billa eigenen Aussagen zufolge verdoppeln. Robert Nagele, Vorstandssprecher der Billa AG, sieht den Schritt zu 100 Prozent heimischem Frischfleisch in einer Aussendung der REWE-Gruppe als „Signal für die wertvolle Arbeit unserer österreichischen Produzenten und Landwirte“. Das Konzept gilt jedoch nicht für Merkur, Adeg und Penny Markt, die ebenfalls Teil der REWE-Gruppe sind. Österreichs Geflügelproduzenten arbeiten im EU-Vergleich mit sehr hohen Tierwohlstandards: Masthühner haben bis zu 30 Prozent und Puten bis zu 70 Prozent mehr Fläche zur Verfügung, was auch maßgeblich zur Gesundheit der Tiere beiträgt. Nicht zuletzt durch diese unterschiedlichen Wettbewerbsbedingungen sei laut der REWE-Gruppe der Selbstversorgungsgrad bei Putenfleisch seit dem EU-Beitritt Österreichs markant gesunken. „Die heimischen Putenbauern produzierten 2018 nur mehr 38,5 Prozent des Inlandsverbrauches“, heißt es mit Verweis auf die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft. Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, begrüßt den Schritt von Billa: „Unsere Bäuerinnen und Bauern erzeugen ihre Lebensmittel mit höheren Standards als ihre Berufskollegen in anderen Ländern. Diese nachhaltige Ausrichtung der Qualitätsproduktion ist auch ein wesentlicher Grund dafür, dass die Konsumenten heimische Qualität bevorzugen.“ Moosbrugger weiter: „Internationale Studien belegen, dass Österreichs tierische Erzeugung bereits heute effizient, klima- und ressourcenschonend erfolgt. Wer also beim Einkauf Regionalität bevorzugt, betreibt aktiven Klimaschutz.“ Das gemeinsame Frischfleisch-Projekt werde nach zwei Jahren evaluiert. Im ersten Schritt werde man auf vorhandene Produktionskapazitäten zurückgreifen, Billa und die landwirtschaftlichen Partner gehen dafür in wirtschaftliche Vorleistung.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

2 Postings

multi 1
vor 4 Jahren

Bei Schwein und Pute bin ich da sehr skeptisch .1100 Billa Filialen in Õsterreich. Den ein Schwein aus Dänemark oder Norddeutschland geschlachtet in Österreich, Stempel rauf und schon haben wir ein Österreichisches 🐷

 
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    le corbusier
    vor 4 Jahren

    das stimmt doch gar nicht! Österreichische Frischfleisch bedeutet geboren, aufgezogen und geschlachtet in Österreich. Ö-Standards sind natürlich nicht automatisch immer die besten, aber zumindest höher als in manch anderen EU und Drittländern. Darüberhinaus werden die heimischen Bauern gefördert und Transportwege verkürzt.

    Man muss ja nicht alles gleich schlecht reden. Außer man möchte sein eigenes Gewissen beruhigen wenn man am Samstag beim Hofer doch wieder zum super extra Sonderangebotsfleisch greift.

     
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