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Dieser junge Auerhahn hat sich sehr weit in bewohntes Gebiet vorgewagt und teilweise auch die Scheu vor Menschen verloren. Das könnte gefährlich für ihn werden. Foto: Bernhard Huber

Dieser junge Auerhahn hat sich sehr weit in bewohntes Gebiet vorgewagt und teilweise auch die Scheu vor Menschen verloren. Das könnte gefährlich für ihn werden. Foto: Bernhard Huber

Junger Auerhahn auf Wohnungssuche in Lienz

Ein sehr seltener und strengstens geschützter Gast ist im Talboden aufgetaucht.

Es gibt Tiere die jeder kennt und die dennoch kaum jemand je zu Gesicht bekommt – es sei denn ausgestopft oder im Zoo. Auerhahn und -henne zählen zu diesen scheuen Bewohnern unserer Bergwaldregionen. Scheu war Europas größter Hühnervogel immer schon, jetzt ist er in unseren Breiten auch sehr selten geworden und deshalb strengstens geschützt. Hauptgrund für das Zurückgehen der Auerhuhnvorkommen ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Das Auerhuhn stellt sehr hohe Ansprüche an sein Habitat. Hier der Wunschkatalog: Eine perfekte Mischung aus Nahrungsangebot – bevorzugt Heidelbeersträucher – und Deckung mit Übersicht. Nicht zu steile, trockene Hänge, alte dicke Bäume, dazwischen schon stellenweise nachwachsende Verjüngung, um sich darin zu verstecken, hinreichend Sicht und Flugmöglichkeit, als Bodenvegetation möglichst viele Beerensträucher, die Lieblingsnahrung des Auerhuhns. Und das Ganze sollte vorzugsweise an einem schwach geneigten, südlich exponierten Hang liegen. All das dürfte einen jungen Auerhahn auf „Wohnungssuche“ bis in den Süden des Lienzer Beckens geführt haben.
Auerhahn beim Spaziergang im Lienzer Talboden. Foto: Bernhard Huber
Dort erregt der seltene Vogel seit Tagen die Aufmerksamkeit von Spaziergängern. Unter mehreren Fotos, die in die Redaktion flatterten, ragen die Bilder von Bernhard Huber heraus, Mitglied des Vereins BirdLife. Herzlichen Dank dafür. Vogelschützern ist vor allem wichtig, dass der seltene Gast möglichst ungestört bleibt, bis er sich wieder in sichere Gefilde zurückzieht. Spaziergänger werden um Zurückhaltung gebeten. Eine wichtige Maßnahme zum Schutz von Wildtieren, die sich in bewohntes Gebiet vorwagen: Hunde an die Leine!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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