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Lienzer Internat ist Thema im Kärntner Landtag

Antrag von Gerhard Köfer – Lienzer Bürgermeisterin verweist auf Studie und Gespräche.

Ein Thema das in Lienz noch hinter verschlossenen Türen abgehandelt wird, ist in Kärnten seit heute öffentlich und wird im Landtag diskutiert. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer, Ex-Bürgermeister von Spittal, setzte per Antrag die Schaffung eines Internats in Lienz auf die Tagesordnung des Landesparlaments. Das Team Kärnten fordert den Landtag auf, „die Forderungen zahlreicher Eltern aus Oberkärnten, hier insbesondere aus den Bezirken Spittal und Hermagor“, nach der Schaffung eines betreuten Internats in Lienz zu unterstützen. Die Landesregierung und der zuständige Bildungsreferent sollten „sich auf allen Ebenen für die Errichtung eines solchen Internats einsetzen und sich aktiv an einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Bundesland Tirol beteiligen.“
Gerhard Köfer: „Das Internat könnte einen Meilenstein in der Geschichte der Zusammenarbeit zwischen Oberkärnten und Osttirol darstellen.“ Foto: Expa/Gruber
„Zwischen Osttirol und Oberkärnten existiert nur eine geographische Grenze. In der Realität ist es so, dass die beiden Regionen schon jetzt sehr gut zusammenarbeiten. Diese Kooperation muss im Sinne von Grenzüberschreitung noch vertieft werden. Das Internat könnte einen Meilenstein in der Geschichte der Zusammenarbeit zwischen Oberkärnten und Osttirol darstellen,“ erklärt Köfer, der viele Eltern der Region hinter sich wähnt. „Es wäre eine große Erleichterung für Oberkärntner Schüler, die Bildungsstätten in Lienz besuchen, und deren Eltern, die oft in entlegenen und von Lienz weit entfernten Gegenden leben. Schüler sind teilweise rund drei Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln on Tour, um zeitgerecht nach Lienz und in die dortige Schule und im Anschluss wieder nach Hause zu kommen.“ Köfer will mit seiner Landtagsinitiative vor allem für einen intensiveren Austausch zwischen politischen Vertretern aus Kärnten und Osttirol bzw. Tirol sorgen: „Wir müssen zukünftig in viel größeren Dimensionen denken. Beim aktuellen Vorhaben gilt es vor allem grenzüberschreitend zu handeln. Ein breiter Dialog ist bei der Umsetzung eines solchen Vorhabens von ganz entscheidender Bedeutung. Dazu werde ich offensiv beitragen.“
Die Lienzer Bürgermeisterin sieht nicht nur Schüler, sondern auch Studenten als Zielgruppe. Foto: Brunner Images
Bei der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik rennt Köfer offene Türen ein. Sie verweist auf eine Studie, die von der Innos erstellt wurde und bereits eine ganze Reihe von Rahmenbedingungen für die Schaffung von Unterkünften für Schüler und Studenten enthalte. Die Studie ist derzeit noch unter Verschluss, sie wurde laut Blanik von Innos-Mitarbeiterin Manuela Gritzer im Herbst dem Ausschuss für Stadtentwicklung vorgelegt. Die Lienzer Bürgermeisterin deutet an, dass die Stadt Lienz bei der Heimfrage nicht nur Schüler im Fokus hat: „Da ist einerseits der Campus, dann die Pflegeausbildung und Lienz als Schulstadt“. Weil Studenten andere Unterkünfte brauchen als Unterstufenschüler, müsse man verschiedene Modelle unter die Lupe nehmen und sowohl die mögliche Trägerschaft klären, als auch die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten. Aus der Sicht von Blanik wurden Einrichtungen wie das ehemalige Bundeskonvikt beim Gymnasium und das Klösterle-Internat auch deshalb geschlossen, weil sich die öffentlichen Verkehrsmittel von und nach Oberkärnten verändert haben. Mit dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser habe man in dieser Angelegenheit bereits Kontakt aufgenommen, versichert die Lienzer Bürgermeisterin, die das Thema auch als mögliches Projekt des kürzlich aus der Taufe gehobenen Städtenetzwerks zwischen Spittal, Hermagor, Lienz und Bruneck sieht.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

7 Postings

anton2009
vor 4 Jahren

... die Studie ist noch unter Verschluss! Warum kann man diese nicht der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Für mich steht auch ohne die Studie zu kennen folgendes fest: Ein Konvikt, wie wir es bisher kannten, ist einfach nicht mehr zeitgemäß! Es braucht Einzelunterkünfte mit Sanitärausstattung und nicht Schlafsäle oder Mehrbettzimmer mit Duschen und WCs irgendwo am Gang! Und noch etwas: wenn Kärnten das fordert, dann soll Kärnten auch einen Großteil der Kosten übernehmen!

 
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    Senf
    vor 4 Jahren

    einzelunterkünfte ja, aber nicht nur mit nasszelle, sondern auch mit kleiner küchenzeile, eigenen fahrradabstellplatz und gemeinschafts/schulungsraum. das land kärnten sollte den anteil übernehmen, den sie beansprucht, warum den grossteil? studie, warum noch unter verschluss, ist sie so patschert?

     
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soomanides
vor 4 Jahren

Auch Lehrlinge brauchen eine Unterkunft während ihrer Ausbildung, Frau Bürgermeisterin. Muss es unbedingt einen eigener Neubau zur Unterbringung von Studenten, Lehrlingen und Schülern geben? Vorschlag: Redet`s einmal mit dem Obmann der GHS, Herrn Josef Altenweisl. Nachdenker, Befürworter und Finanzies sollten in ihre Überlegungen eine "Heim-Wohnungs-Kombination" in dem in Planung befindlichen Wohnpark auf dem ehemaligen Molkereiareal, einbeziehen.

 
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soomanides
vor 4 Jahren

Wenn der Herr Köfer mit der "finanziellen Entwicklungshilfe" aus Kärnten - die schwimmen ja in Geld, eh klar, bei den vielen Seen! -eintrudeln wird, müssen die Schützen und die Stadtmusik her! Das Problem könnte - bevor lange über ein Internat zur "Internierung" der Schüler diskutiert wird - zeitnah gelöst werden, indem die Kärntner Gemeinden für ihre Schüler einen zusätzlichen Beitrag für die Privatunterbringung - ev. in WGs - leisten würden. Also, bitte her mit dem Zaster!

 
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Asdf jjkloe
vor 4 Jahren

das modell internat funktioniert heute nur mehr wenn wenn die dazugehörige schule bzw. uni etwas kann was andere nicht können hier sollte lienz ENDLICH ansetzen

warum sich niemand mehr von der familie trennt um klösterle oder gym zu gehen liegt nicht hauptsächlich an den öffis sondern am angebot bzw den Fähigkeiten nach diesen schulen .... so gut wie null (ja am gym gibts den heiligen bildungsgral matura, ist bekannt...)

p.s. bin mir sicher dass unterstufler und studis keine großartig unterschiedlichen zimmer benötigen, nachtkastl ist ja schnell gegen minibar ausgetauscht, kommt auch räumlich circa aufs gleiche

 
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    gudis
    vor 4 Jahren

    Ich glaube, dass Sie nicht wissen wie und was in den Schulen unterrichtet wird. Im Klösterle gibt es eine 3-jährige wirtschafltiche Fachschule und eine Aufbaulehrgang den die Schülerinnen mit der Matura abschließen. Also eine berufbildene Schule. Auch Ihre Meinung über Studenten sollten Sie hinterfragen.

     
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unholdenbank
vor 4 Jahren

Zuerst wurde das Bundeskonvikt willentlich und mit allen perfiden Mitteln totgemacht mit dem Hinweis "Es bräuchte ja eh keiner mehr. Es gäbe ja genügend Verkehrsverbindungen und es wäre keinem Kind/Schüler/Studenten zuzumuten in einem 'Heim' zu wohnen". Jetzt ziehen Herr Köfer und Frau Blanik plötzlich wieder diese Karte aus dem Ärmel. Vielleicht weil die Bauwirtschaft wieder einen größeren Auftrag braucht? Vielleicht baut man dieses "Schülerheim" sogar wieder auf dem ehemaligen Konviktsgelände. (Schilda in Osttirol). Vielleicht findet man noch einige der ehemaligen Meistererzieher für dieses "Heim". Eine never ending story.

 
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