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„Triage“ trennt Patienten vor der Tür des BKH Lienz

Ab 13. März rigorose Zugangskontrollen. Operationen und Ambulanztermine werden verschoben.

In fast allen öffentlichen Bereichen verschärfen sich die Corona-Vorsichtmaßnahmen derzeit beinahe stündlich. Nachdem eben erst massive Besuchereinschränkungen in den Krankenhäusern bekanntgegeben wurden, ist ab morgen, 13. März, der Zugang zu den Tiroler Spitälern und damit auch zum BKH Lienz nur noch nach vorhergehender „Triage“ – zu Deutsch Sichtung, Einteilung, Einstufung – möglich.

Nach einer ersten Kontrolle am Haupteingang werden Corona-Verdachtsfälle über den Eingang der Station SÜD EG in das Lienzer Krankenhaus gelenkt. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Konkret wird das so ablaufen, dass vor dem grundsätzlich versperrten Haupteingang des BKH am „Triagepunkt 1“ zwei Mitarbeiter mit Schutzmasken die potenziellen Patienten in Empfang nehmen und nach genauen Regeln einschätzen. Nur die unverdächtigen Fälle dürfen das Krankenhaus durch den Haupteingang betreten. Gibt es Verdachtsmomente für eine Coronavirus-Infektion wird der Patient – oder die Patientin – zum Triagepunkt 2 am Eingang der Station SÜD EG weitergereicht.

„Die Station SÜD EG wird zur Infektionsstation erklärt. Die Infektionsstation des Krankenhauses ist ausdrücklich keine Quarantänestation für den Bezirk Osttirol. Es werden dort nur PatientInnen aufgenommen, welche stationär behandlungspflichtig und Verdachtsfälle oder tatsächliche Infektionsfälle sind“, teilt Primar Martin Schmidt als Sprecher des BKH Lienz per Aussendung mit: „Verdachtsfall nach unserer hausinternen Definition ist jeder, der eine respiratorische Symptomatik mit Fieber hat,“ einfach ausgedrückt Beschwerden der Atemwege.

Wer derzeit im BKH Lienz einen Operations- oder auch einen Amubulanztermin hat, wird vom Krankenhaus verständigt, ob der Termin stattfindet oder verschoben wird. Die meisten „elektiven“ also nicht dringenden Ambulanztermine werden abgesagt. Wie bereits berichtet, wird auch in Lienz an Angehörige von Patienten ein Kennwort vergeben, damit sie sich bei telefonischen Auskünften zweifelsfrei identifizieren können. Besuche sind nämlich mit wenigen Ausnahmen – etwa auf der Pädiatrie- und Palliativstation – verboten.

Landesrat Bernard Tilg: „Wird die Zahl der Operationen eingeschränkt, werden dadurch Kapazitäten auf Intensivstationen frei.“ Foto: Land Tirol/Berger

All diese Maßnahmen gelten nicht nur in Lienz. Man will damit vor allem die Intensivkapazitäten an Tirols Spitälern für am Coronavirus erkrankte Patienen mit schwereren Verläufen bereithalten. „Zu diesem Zweck werden in Abstimmung mit allen Tiroler Spitälern planbare und nicht dringende Operationen schrittweise reduziert. Jeder Notfall, DialysepatientInnen, onkologische PatientInnen mit fixen Behandlungsschemata (z.B. Strahlentherapie) usw. werden natürlich weiter versorgt“, erklärt der zuständige Landesrat Bernhard Tilg, der die Bevölkerung um Verständnis bittet.

„So gut wie jede Operation erfordert einen Platz auf einer Aufwach- oder Intensivstation. Wird die Zahl der Operationen eingeschränkt, werden dadurch Kapazitäten auf Intensivstationen frei. Durch die unterschiedliche Liegedauer der Patientinnen und Patienten braucht diese Maßnahme allerdings einige Tage, um wirksam zu sein. Deshalb liegt es in unserer Verantwortung, rechtzeitig und in Ruhe damit zu beginnen,“ so Tilg. Sollte es bei Patienten zu Verschiebungen von Eingriffen kommen, werden die Betroffenen persönlich kontaktiert und informiert.

5 Postings

alex
vor 4 Jahren

Ich will nur die Wahrheit wissen!

 
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alex
vor 4 Jahren

Mich würde mal interessieren, ob es in Osttirol wirklich noch keine Infizierten gibt, oder ob es nur nicht an die große Glocke gehängt wird! Man hört nur Zahlen von Infizierten in Tirol! Aber wieviel davon sind aus Osttirol? Wahrscheinlich werden jetzt mit der Triage die Anzahl der Fälle in Osttirol explodieren! Kann es einfach nicht glauben, das wir in Osttirol, wo etliche Italiener sich aufhalten und wir an Italien grenzen, es keinen einzigen Coronafall gibt!

 
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    user89
    vor 4 Jahren

    was ändert sich an der gesamtsituation, wenn wir wissen würden wie viele infizierte es in osttirol gibt? außer, dass noch mehr PANIK ausbricht...es wird eh schon alles getan um die menschen NICHT zu beruhigen!

     
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    osttirodler
    vor 4 Jahren

    Woher soll man das wissen? Ein großer Teil der Infizierten sind asymptomatisch. Das heißt, dass sich diese Gruppe nicht testen lässt, da sie keine Symptome aufweisen. Würde jeder sofort erhöhte Temperatur etc. aufweisen, wäre dieses Virus nie über die Grenzen Chinas gekommen. Das daraus folgende Problem ist, dass die "beschwerdefreien" Menschen -ohne es zu wissen- weitere anstecken. So ist es auch zu erklären, dass plötzliche Anstiege (100% / Tag) geschehen. Eine vollständige Gewissheit über aktuelle Erkrankungen lässt sich nur erreichen, in dem man verpflichtende Tests bei allen Osttirolern macht. Da dies nicht möglich ist, ist ihr Kommentar so zu sehen nichts anderes als Panikmache.

     
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    MVP
    vor 4 Jahren

    offiziell gibt es noch keinen positiven test in osttirol. was aber natürlich nicht heisst, dass es keine infiszierte personen gibt

     
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