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Tirols IV-Präsident warnt vor wirtschaftlichem Kollaps

Christoph Swarovski: "Ein Großteil der Tiroler Industriebetriebe ist massiv betroffen.“

Der Präsident der Tiroler Industriellenvereinigung, Christoph Swarovski, hat am Freitag Alarm geschlagen, was die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise betrifft. "Der medizinische Kollaps ist ausgeblieben, nun müssen wir dafür sorgen, dass kein wirtschaftlicher Kollaps eintritt", sagte Swarovski am Freitag bei einer Videopressekonferenz des Landes. Fast 30 Prozent der 480 Tiroler Industriebetriebe, nämlich 126, müssten bereits auf Kurzarbeit setzen. "Wir gehen davon aus, dass diese Zahl noch deutlich zunehmen wird", erklärte der Präsident. Denn die Umsatzrückgänge würden sich bei vielen zeitversetzt bemerkbar machen. Nur ein Prozent der Betriebe habe in einer IV-Umfrage angegeben, keine Corona-Auswirkungen zu verspüren. Sieben Prozent würden derzeit gar nicht produzieren. Dies seien jene, deren Vertriebskanäle über den Handel laufen. "Ein Großteil der Tiroler Industriebetriebe ist massiv betroffen. Viele sind am Rande ihrer Möglichkeiten und ihrer Belastungsgrenze angelangt", so Swarovski, der die Ergebnisse der Umfrage als "alarmierend" bezeichnete.
Christoph Swarovski: "Der medizinische Kollaps ist ausgeblieben, nun müssen wir dafür sorgen, dass kein wirtschaftlicher Kollaps eintritt." Foto: Land Tirol
Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent würden verzeichnet, die Folgen der Krise seien "katastrophal". "Ob die wirtschaftliche Vollbremsung zu stark war, wird die Zukunft zeigen", meinte der IV-Präsident. Es sei nun unerlässlich, die "Maßnahmen zu lockern" - und zwar nicht nur punktuell, sondern "allgemein". Das Ausmaß der Krise ist nach Ansicht von Swarovski jedenfalls nicht mit der Finanzkrise 2009 vergleichbar. Damals seien österreichweit 500 Unternehmen in Kurzarbeit gewesen, nunmehr seien es rund 43.000. Jürgen Huber, Universitätsprofessor für Finanzwissenschaft an der Universität Innsbruck, gab zu bedenken, dass auch die Konsumausgaben nach wie vor zu wünschen übrig lassen. "Es ist zwar nicht mehr alles zugesperrt, aber alles verunsichert", so Huber.
Finanzwissenschaftler Jürgen Huber: "Es ist zwar nicht mehr alles zugesperrt, aber alles verunsichert." Foto: Land Tirol
Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) hoffte indes, dass "bald weitere Schritte folgen", um die Wirtschaft wieder hochzufahren. Sie machte aber auch klar, dass der volkswirtschaftliche Schaden noch länger zu spüren sein wird: "Für diesen Schaden werden wir auch alle bezahlen müssen". Gleichzeitig verwies die Landesrätin auf Bundes- und Landeshilfen, die Unternehmer nun unter die Arme greifen und spielte etwa auf die Finanzierung der Kurzarbeit an, bis es wirtschaftlich wieder aufwärts gehe. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) redete indes einem dringend notwendigen Paradigmenwechsel das Wort. Eine Lehre aus der Krise müsse sein, sich künftig in der Produktion weniger abhängig von anderen Kontinenten zu machen: "Europa muss handeln. Es müssen etwa mehr Medizinprodukte in Europa produziert werden."

Ein Posting

Zahlen-lügen-nicht..
vor 4 Jahren

Die Dame hofft das sehr bald weitere Schritte folgen um die Wirtschaft auf Neudeutsch wieder " Hochzufahren". Und das für den Schaden wir Alle bezahlen müssen, wen meint Sie denn damit genau? Oder meint Sie damit, das wir Alle da unten dafür bezahlen müssen? Wie die Klubofrau der Grünen schon sagte können wir dann ja unsere Wertsachen zum Pfandleiher bringen. Zur Zeit findet im Hintergrund eine unvorstellbar gewaltige, noch nie da gewesene Umverteilung von Unten nach Oben statt. Die Mächtigen der Welt saugen gerade das Finanzsystem komplett leer, bis Sie es dann fallen lassen. Und da passt gerade so ein Virus gut, denn ein Virus hat keine Adresse und kann auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Zum "Hochfahren" ist es wohl schon zu spät, oder gar nicht gewollt. Durch das billige Geld der letzten Jahre haben sich sogenannte "Zombiunternehmen " am Markt gehalten die sonst niemals überlebensfähig gewesen wären. Diese wird der Markt jetzt bereinigen, natürlich ist es schade um jedes einzelne persönliche Schicksal, wobei es uns in einer gewissen Weiße alle hart treffen wird.

 
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