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Osttirol hat bei Urlaubern aus Österreich die Nase vorn

Der Bezirk Lienz ist anders positioniert als Nordtirol. Das könnte ein Vorteil sein.

In Nordtirol wird fieberhaft an einer strategischen Neupositionierung im Tourismus nach Corona gearbeitet. Millionen an Landesmitteln werden über die Tirol Werbung aktuell in alternative Strategien und auch in die Werbung um den österreichischen Gast gepumpt. So sollen Verluste durch ausbleibende internationale Gäste abgefangen werden. Zwar gehen die Grenzen auch nach Deutschland am 15. Juni auf, doch Urlaub im Inland könnte sich heuer als Renner erweisen. Außerdem sind Inländer krisensicherer. Man weiß ja nie. Covid-19 ist nicht auszurotten.

Osttirol hat in dieser Situation einen historisch gewachsenen Vorteil, unterstreicht TVBO-Obmann Franz Theurl: „In Österreich ist Osttirol eine eigenständige touristische Marke. Jeder Wiener, jeder Grazer unterscheidet genau zwischen Nordtirol und Osttirol. Das hat nicht nur geografische Gründe, wir haben seit jeher auch ein anderes Image.“

Osttirol könnte im Sommer nach Corona von seinem Image als entschleunigte, sehr naturnahe Urlaubsdestination profitieren. Foto: Ramona Waldner
 

Die Positionierung Osttirols sei nun goldrichtig, unterstreicht Theurl: „Der nachhaltige, naturnahe Tourismus ist seit jeher unsere Position. Wir müssen uns nicht neu erfinden.“ Zum anderen sei Osttirol genau in jenen Segmenten stark, um die Nordtirol jetzt kämpfe: „Wir sind im Sommer eine der erfolgreichsten Tiroler Destinationen und bei Gästen aus Österreich hinter der Stadt Innsbruck die Nummer zwei.“ Das lässt sich auch mit Zahlen belegen.

In ganz Tirol wurden im Sommer 2019 laut Tirol Tourism Research rund 2,3 Millionen Übernachtungen von Österreichern gezählt. Bei insgesamt rund 22 Millionen Sommer-Übernachtungen sind das gut zehn Prozent aller Sommernächtigungen in Tirol. Bemerkenswert ist der große Anteil, den Osttirol zu diesem Ergebnis beisteuert.

Fast 300.000 der 2,3 Millionen Inländernächtigungen in Tirol entfallen nämlich auf Osttirol. Das sind 12,7 Prozent. In anderen Worten: jede achte Nächtigung von Inländern in Tirol entfällt auf Osttirol. Nur die Stadt Innsbruck steuert mit rund 370.000 Österreich-Nächtigungen noch mehr zu diesem Segment bei. Franz Theurl dazu: „Innsbruck hat viel Firmen- und Kongressnächtigungen von Österreichern. Bei klassischen Berg- und Wandertouristen aus Österreich hat Osttirol in ganz Tirol im Sommer eine Sonderstellung und ist klar die Nummer 1.“ Weit abgeschlagen auf Platz drei liegt das Ötztal mit 132.000 Sommernächtigungen von österreichischen Gästen.


Die roten Bereiche stellen die Nächtigungen österreichischer Gäste dar und die grauen Bereiche sind die Nächtigungen von ausländischen Gästen in Osttirol.

Noch spektakulärer ist der Vorsprung bei den Bezirkszahlen. In Osttirol ging jede vierte Übernachtung im Sommer 2019 auf das Konto eines Gastes aus Österreich. In Lienz sind es sogar 39 Prozent der Nächtigungen, in Matrei 27 Prozent. Das Fazit für den TVBO-Obmann: „Wenn es uns gelingt, unsere bisherigen Stärken im Inland auch heuer auszuspielen, werden wir in diesem schwierigen Sommer recht gut mit den vergangenen Jahren mithalten können.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

8 Postings

wolf_C
vor 4 Jahren

dann wird es zeit für 360°Osttirol, das gibts in der ganzen welt unseres planeten nur hier und vergleichbar sonst nirgends mehr; dazu vermisse ich das offizielle engagement der verantwortlichen sehr!

 
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motinga
vor 4 Jahren

hört sich ja schon mal nicht so schlecht an! vieleicht profitiern wir ja mal davon dass man uns hier ja "nicht unbedingt" mit Tirol identifiziert, wir haben ja öfters darüber gejammert. aber eben nicht mit einem Hotspot ( Ischgl usw.) in einen Topf geworfen zu werden hat ja Vorteile. also mal sehn was daraus wird

 
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baur.peter
vor 4 Jahren

jo gewaltig, mir seim holt die beschtn! ehrlicher weise muß man aber auch eingestehn, daß von vier osttirolurlaubern drei aus dem ausland kommen. um positiv bilanzieren zu können, um arbeitsplätze zu sichern wird der österreicheranteil an urlaubsgästen nicht ausreichen.

 
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    Senf
    vor 4 Jahren

    lieber @peter, was bleibt dem FT jetzt denn andes übrig, als positive stimmung zu machen. allerdings sind mir die zahlenmäßige destinationsvergleiche mit nordtirol schleierhaft, wir sind ja nicht auf einem boxring um uns zu bekämpfen, denn wir sind ein bezirk des landes und bewerben die märkte mit unseren bergen als tiroler. die träumerei mit dem 10. bundesland sollte endlich aufhören, sie ist ewiggestrig und nicht notwendig!

    freuen wir uns jetzt auf gäste, auch wenn die zeit mit coroan viel abverlangen wird.

     
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Bergzeit
vor 4 Jahren

Wahnsinn, ist Osttirol echt so gut gebucht! Das finde ich ja super. @Macki schreibt ja sogar das Unterkunftsbetriebe bereits jetzt schon ausgebucht sind👍👏 Dann brauchen wir uns zumindest um den Tourismus in diesem Sommer keine Sorgen mehr machen! Top!!

 
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    baur.peter
    vor 4 Jahren

    haha, geil dein sarkasmus, da stimme ich auf alle fälle zu.

     
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Macki
vor 4 Jahren

Und statt zu Jammern erwarte ich mir hier ein Zusammenhalten aller Betriebe, von der kleinen Zimmervermieterin bis zum großen Ressort. Wenn man keinen Platz mehr frei hat, dann soll man den Kontakt zu anderen Unterkünften für die Gäste herstellen. Wir haben alle etwas davon wenn der Tourismus im Sommer halbswegs funktioniert.

Los gehts, mia schoffn des.

 
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Tina123
vor 4 Jahren

Dann versteh ich aber nicht, warum in Matrei die Bergbahn im Sommer geschlossen bleibt? St. Jakob und der Thurntaler eröffnen auch erst am 18. Juli. Das ist sicher nicht die beste Werbung für Osttirol!

 
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