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Walder: „Es ist Zeit, zur Normalität zurückzukehren“

Noch zwei „floride“ Fälle in Osttirol. Keine signifikante Erhöhung der Sterberate.

„Zwei Monate nach dem ersten Nachweis von SARS-CoV2 im Bezirk Lienz ist die erste pandemische Welle zu Ende“. Mit diesen Worten leitet heute, 14. Mai, Virologe Gernot Walder seine fast täglich publizierte Corona-Statusmeldung für Osttirol ein. Bei 151 Personen wurde der Erreger nachgewiesen, 143 von ihnen sind inzwischen genesen, 6 verstorben (2 am Virus, 4 an anderen Grundkrankheiten) und zwei Personen gelten noch als erkrankt. Walder weiter: „Erste statistische Auswertungen zeigen keine signifikante Erhöhung der Sterberate, auch nicht in den Wohn- und Pflegeheimen. Osttirol hat diese Phase mit einem blauen Auge überstanden, nun ist es Zeit, zur Normalität zurückzukehren und nach vorne zu blicken. Ich stelle die Informationen über die Coronasituation im Bezirk damit ein.“ Ein Wort fehlt in diesem Satz: vorläufig. Denn auch der Experte aus dem Villgratental, der in einem Dolomitenstadt-Interview schon Ende Februar ziemlich genau die kommende Entwicklung vorhersagte, glaubt nicht an ein Verschwinden des Erregers: „Bei mehr als vier Millionen Infizierten weltweit ist damit zu rechnen, dass das Virus neuerlich in Osttirol auftaucht. Gelingt es, Infektionen frühzeitig zu erkennen, besteht die Möglichkeit, Seuchenketten zu unterbrechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.“
Gernot Walder wechselt das Outfit. Vorläufig. Foto: Ramona Waldner
Für die Redaktion von dolomitenstadt.at bedeutet das ebenfalls einen Schritt in Richtung Normalität. Wir haben zwei Monate lang versucht, unsere Leserinnen und Leser tagesaktuell über alle wichtigen „Corona-Entwicklungen“ zu informieren. Oft hatte man den Eindruck, es gibt keine anderen Themen mehr. Keine Sorge. Mit dem Alltag kehren auch die bekannten Themen zurück und neue Perspektiven tun sich auf. Unsere Covid-19-Osttirol-Statistik wurde bisher 481.000 Mal aufgerufen. Wir beenden die tagesaktuellen Updates, sobald der letzte „floride“ Patient gesund ist, bleiben aber natürlich in „Corona-Bereitschaft“.
Im Lienzer Becken sind 100 Personen positiv getestet, davon 2 aktiv erkrankt, 92 bisher genesen und 6 Personen verstorben. Im Pustertal hingegen sind 30 Personen positiv getestet worden, 30 davon genesen. Im Defereggental sind 7 Personen positiv getestet, 7 Personen genesen. Im Iseltal sind 14 Personen positiv getestet worden, die alle 14 Personen wieder genesen. Zusammenfassend sind in ganz Osttirol 151 Personen positiv getestet worden, aktiv sind noch 2 Fälle und genesen sind 143. In ganz Osttirol sind 6 Erkrankte verstorben. *) Achtung: von den 6 Verstorbenen sind vier an ihrer Grundkrankheit bzw. an nicht infektionsassoziierten Ursachen verstorben, bei zwei Personen war Corona ursächlich für den Tod.

 
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

5 Postings

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vor 4 Jahren

Solche Leute braucht unser Land, Danke Gernot

 
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Majo
vor 4 Jahren

Dr. Walder Gernot, Sie sind als Virologe und Arzt das beste, was unserem Bezirk passieren konnte, leider erkennt das die abgehobene Politik im Bezirk nicht, andere würden sich die Hände reiben um Sie zu haben ....DANKE !!!

 
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Einheimisch
vor 4 Jahren

"Zeit, in die Normalität zurückzukehren", sagt Herr Dr. Walder. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank für Ihren Einsatz! Osttirol kann sich glücklich schätzen so einen Arzt zu haben. Ich frage mich aber, wann kehrt so etwas wie Normalität im Wohn- und Pflegeheim in Osttirol ein? Wann darf ich meine über 90jährige Mama im Rollstuhl zu einem Spaziergang abholen? Wann darf ich ihre Hand drücken oder sie gar umarmen? Wann darf ich mit ihr sprechen ohne Sicherheitsabstand von 2 Meter, damit sie mich auch verstehen kann? Vielleicht am Sterbebett, um ihr noch einmal zu danken und um ihr eine gute Reise zu wünschen? Darauf gibt es leider keine Antwort .... vielleicht weiß Herr Dr. Walder, wann wir in diesem Bereich wieder mit Normalität rechnen dürfen.

 
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christoph03
vor 4 Jahren

Sehr geehrter Herr Walder, Liebes Dolomitenstadt-Team! Vielen herzlichen DANK an Herrn Doktor Walder für seine Ehrlichen Aussagen (wie man Ihn kennt) seine Einschätzungen und seine hervorrangende Expertise! Vorallem durch seine Art und seiner Ehrlichketi als Experte (ist heute nicht mehr so selbstverständlich weil sich viele selber ins Rampenlicht stellen) hat er mir und ich glaube behaupten zu dürfen vielen die Angst genommen, welche in den großen Medien verbreitet wurde! Euch als Team für die tolle Berichterstattung, den Ehrlichen Journalismus, da könnten sich die Großen Printmedien eine Scheibe abschneiden! Weiter so!

 
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skeptiker
vor 4 Jahren

Danke Herr Walder, natürlich für ihren Einsatz und die Expertise, aber vorallem für die immer klaren und unmissverständlichen Aussagen. So soll Information und Krisenmanagement sein.

Wie auch wieder diese Aussage " ... Es ist Zeit, zur Normalität zurückzukehren ... ". Eine zweite Welle kann zwar kommen (die sie ja auch für möglich/wahrscheinlich halten). Aber richtigerweise können wir jetzt nicht jahrelang im Shutdown verweilen (speziell bei den aktuellen Fallzahlen). Reagieren dann, wenn es wieder notwendig sein sollte.

Nicht so wie viele unsrer PR gesteuerten Politiker - sowohl gefangen als auch Nutznieser der Netzwerke ihrer Parteien im Hintergrund. Und agieren auch dementsprechend - wie man ja aktuell in Tirol als Beispiel verfolgen kann. " ... wir haben immer alles richtig gemacht ..." ist ja noch wie vor die Losung bei sehr vielen Poltikern bei uns - warum - ein Schelm der Böses denkt.

 
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