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Für das Steuern einer Drohne gelten ab 2021 neue Regeln. Abgehoben wird dann nur mehr mit „Führerschein.“ Foto: Unsplash/Diana Măceşanu

Für das Steuern einer Drohne gelten ab 2021 neue Regeln. Abgehoben wird dann nur mehr mit „Führerschein.“ Foto: Unsplash/Diana Măceşanu

Drohnen-Piloten brauchen ab 2021 einen Führerschein

EU entwarf Gesamtpaket samt Registrierung für Betreiber und Schulung der Piloten.

Drohnen liegen im Trend und die Tendenz ist steigend. Seit 2015 hat sich die Anzahl der von Austro Control pro Jahr bewilligten Drohnen von 410 auf 2.680 im Jahr 2019 mehr als versechsfacht. 2020 wurden bis zum 20. Juli bereits 1.289 Anträge bewilligt. Neben den bereits gängigen gewerblichen Einsatzgebieten, wie etwa für Film- und Fotoaufnahmen, finden die rotorbetriebenen Wunderwerke auch Anwendung in der Land- und Forstwirtschaft und zunehmend in der Industrie, beispielsweise bei Wartungs- oder Vermessungsaufgaben an schwer erreichbaren Stellen. Drohnen finden aber auch Anwendung bei Einsätzen der Feuerwehren oder Bergrettungen. Staatssekretär Magnus Brunner sieht „noch viel höheres Potenzial“ in dieser Zukunftstechnologie.
Austro Control Geschäftsführerin Valerie Hackl (li.) und Staatssekretär Magnus Brunner. Foto: BKA/Regina Aichner
„Vor diesem Hintergrund wachsen natürlich die Anforderungen an die Regulierungsbehörden, denn die Anwendung der unbemannten Luftfahrt birgt gewisse Risiken“, erklärt Brunner gegenüber der APA. Die EU hat daher eine Verordnung zur einheitlichen Regulierung des Einsatzes von Drohnen erstellt. In Österreich arbeiteten daran das Ministerium für Technologie und die Austro Control mit. Die EU-Verordnung sollte ursprünglich am 1. Juli in Kraft treten, aufgrund der Covid-19-Pandemie hat die Europäische Kommission das neue Regulativ um sechs Monate verschoben. Damit gelten bis 31. Dezember noch die derzeitigen österreichischen Drohnen-Bestimmungen.

Neues Regulativ als Grundlage für „Drohnenführerschein“

Ab 2021 werden Drohnen dann in drei Kategorien unterteilt: „Offen (open)“, „Spezifisch (specific)“ und „Zertifiziert (certified)“. Die Kategorie „open“ deckt - je nach Einsatzort - Drohnen mit einem Gewicht bis zu 25 Kilogramm ab. Das entspricht laut Austro Control rund 80 Prozent aller in Österreich bewilligten Drohnen. Für Drohnenbetreiber gilt ab 2021 zudem die Registrierungspflicht. Sie erhalten eine eindeutige Betreibernummer, die auch auf der Drohne vermerkt werden muss. Das ist vergleichbar mit einem Autokennzeichen und ermöglicht eine bessere Nachvollziehbarkeit bei Verstößen. Drohnenpiloten müssen künftig auch eine Einschulung machen und einen Online-Kurs samt Test bei Austro Control absolvieren - den „Drohnenführerschein“. Spielzeugdrohnen (unter 250 Gramm) ohne Kamera, die maximal 30 Meter hoch fliegen können, sind davon befreit. Im Rahmen des neuen Tests werden rund 30 verschiedene Fragen zu den Themenbereichen Flugsicherheit, Luftrecht, menschliches Leistungsvermögen, Betriebsverfahren, allgemeine Kenntnisse zur Drohne und Luftsicherheit gestellt. Vorbereitungskurs und Online-Test stellt Austro Control kostenlos zur Verfügung und das erlangte Zertifikat ist nach Ausstellung für fünf Jahre im gesamten EU-Raum gültig. Die Registrierung einer Drohne kostet künftig 28 Euro, bei komplexeren Flugvorhaben können für die notwendigen Kurse höhere Kosten entstehen. Bisher mussten Drohnenbesitzer mit Kosten von etwa 300 Euro für die Bewilligung rechnen. Die Altersbeschränkung für das Lenken der Drohnen und somit der Erlangung des Drohnenführerscheins liegt ab dem kommenden Jahr bei 16 Jahren, die EU-Verordnung sieht jedoch einige Ausnahmen, etwa für Spielzeugdrohnen, vor. Für Betreiber von Drohnen gilt derzeit noch ein Mindestalter von 18 Jahren. „Wir verstehen uns auch als Treiber von Ideen, die den Flugbetrieb von Drohnen für alle Beteiligten sicher machen. Wir ermöglichen den Drohnen-Usern mit dem Drohnenführerschein künftig ein sicheres Fliegen mit Drohnen zu deutlich reduzierten Kosten“, sagt Austro Control-Geschäftsführerin Valerie Hackl.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

5 Postings

Wilando
vor 4 Jahren

An alle, die glauben, jetzt wird Drohnenfliegen teurer: Es ist nicht so! Bisher kostete es über 300,00 Euro pro Jahr, jetzt kostet es 28,00 Euro für 5 Jahre, dass ist eine enorme Ersparnis! Da man den Drohnenführerschein kostenlos online machen kann, fallen auch dafür keine Kosten an! Ich finde es sehr gut, dass es jetzt so günstig ist, legal mit einer Drohne zu fliegen, da sie dann ja auch registiert ist!

 
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steuerzahler
vor 4 Jahren

Da geht es wieder einmal nur ums Kassieren. Sicherheit und andere Bedenken sind nur vorgeschoben. Alle 5 Jahre absahnen, das ist die Devise.

 
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    Frank
    vor 4 Jahren

    330,- Euro für die Zulassung einer Drohne bei der Austro-Control. Damit darf man dann ohne technische Hilfsmittel (wie Handy-Display) 500 Meter weit und 30 Meter hoch fliegen. Wenn die Drohne eine Kamera hat, sind die 330,- Euro fällig. Zum Glück sieht man das Ding aber nach 100 Metern nicht mehr.......😉 Wird Zeit, dass es da bald eine europaweite Regelung gibt!

     
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      Omo
      vor 4 Jahren

      Lieber lasse ich die Drohne am Boden als der AC 330€ in die Turbine zu schmeißen. Notfalls werde ich im Rückenflug rasenmähen, das kann mir keiner verbieten!!

       
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Omo
vor 4 Jahren

Frage: Was haben AustroControl und GIS gemeinsam?

 
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