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Wintertourismus: Absage für Après-Ski?

Die Wirtschaftskammer Tirol fordert klare Regelungen für die kommende Skisaison.

„Es braucht rechtzeitig bundeseinheitliche, praxistaugliche Vorgaben für den Wintertourismus aus dem Gesundheitsministerium“, stellt der Präsident der WK-Tirol, Christoph Walser, klar, „bis dato fehlen nämlich konkrete Regelungen in Bezug auf Corona für den Winter. Unter diesen Umständen kann Tourismus in Tirol nicht stattfinden.“ In eineinhalb Monaten starte man in Sölden in die Saison, doch die Betriebe hätten keine Möglichkeit zu planen, weil die Rahmenbedingungen unklar seien. Außerdem fordert der Präsident eine zeitnahe Auswertung der Tests: „Für eine funktionierende Wintersaison brauchen wir Tests innerhalb von Stunden – sonst stehen die Betriebe still.“ Der Obmann des Fachverbandes Hotellerie, Mario Gerber, kritisiert die derzeit geltenden Regelungen für Kontaktpersonen. Wer mit einem Corona-Infizierten länger als fünfzehn Minuten und näher als zwei Meter Kontakt hatte (Kontaktperson K1), muss auch bei negativem Testergebnis in zehntägige Quarantäne. Diese Regelung gilt nicht für Pflege- und Medizinkräfte, in der Landwirtschaft, für Leistungssportler und Mitglieder von Symphonieorchestern. Gerber fordert selbige Ausnahme für Tourismusmitarbeiter.
Mario Gerber: „Für eine funktionierende Wintersaison brauchen wir Tests innerhalb von Stunden – sonst stehen die Betriebe still.“ Foto: Expa/Spiess
Noch weniger Planungssicherheit gibt es für Betreiber von Après-Ski-Lokalen. Touristiker hätten hier schon ein Konzept vorgelegt, so der Obmann des Fachverbandes für Gastronomie, Alois Rainer, bisher hätte sich der Bund noch nicht dazu geäußert. Als wesentliches Kriterium sieht er bei Personenobergrenzen, Contact-Tracing und Sperrzeiten immer die Umsetzbarkeit. Er fordert ein „mit Augenmaß geregeltes Après-Ski“ anstatt „ungeregelter illegaler Parties“. Die NEOS hingegen erteilen dem Nachtleben eine klare Absage: „Fakt ist, dass WissenschaftlerInnen in Après-Ski-Bars, aber auch in der Nachtgastronomie im Allgemeinen, ein unheimliches Risiko sehen. Das bestätigte gerade erst die führende Tiroler Virologin Lass-Flörl“, mahnt der Klubobmann des NEOS Tirol, Dominik Oberhofer. Auch für die SPÖ ist klar: „Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung sind uneingeschränkt vor wirtschaftliche Interessen zu stellen“, so Klubobmann Georg Dornauer. Er fordert klare Regelungen für die Branche. Die NEOS wollen sich außerdem für eine finanzielle Unterstützung für die betroffenen Unternehmer einsetzen.

3 Postings

osttirol20
vor 4 Jahren

Das wär doch das Mindeste, wenn diesem unnötigen Ballermannwintertourismus ein Riegel vorgeschoben werden würde, auch wenn's der türkis-grünen Freunderlwirtschaftsregierung nicht recht ist.

 
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Chronos
vor 4 Jahren

Der Tirol WK-Präsident Walser will mit lautstarkem Poltern bei seinen (Zwangs-) Mitgliedern punkten. Was ist, wenn die Regeln nicht im Sinne der Wirtschaft/desTourismus und zum Wohle der Gesundheit ausfallen? Genau dieselben Leute werden die eingeforderten klaren Regeln für die Skisaison wiederum bekritteln. Ein sich Zurücknehmen wäre im Moment angesagt!

Es wird ein „mit Augenmaß geregeltes Après-Ski“ gefordert. Sind die denn noch zu retten, die Kammer-Vertreter? Nach dem Motto: schneller, höher, weiter! Die kapieren es einfach nicht, die Politiker und Funktionäre der WK-Tirol, Walser, Hörl, Gerber. Wollen wir weitere „Ischgls“ in der kommenden Wintersaison?

 
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unholdenbank
vor 4 Jahren

Das ist ja interessant: Meistens fürchtet die Wirtschaftskammer gesetzliche Vorgaben wie der Teufel das Weihwasser. Immer wieder wird hingewiesen, dass "die Wirtschaft" alles alleine ohne Zwang durch den Staat lösen könne. Jetzt auf einmal "stellt der Präsident der WK-Tirol, Christoph Walser, klar, „bis dato fehlen nämlich konkrete Regelungen in Bezug auf Corona für den Winter"." Können die Betriebe das nicht in "altbewährter" Manier selber lösen? Braucht es jetzt plötzlich gesetzliche (Igitt was für ein Reizwort für Walser) Regelungen? Das schaut mir nach Abschütteln der Verantwortung aus, oder wie man in Osttirol sagt, nach Davonbrunzen. Natürlich ist die Forderung nach gesetzlichen Regeln gleich mit einer Forderung nach Förderung verbunden. Die offene Hand der "Würrrrtschafftler" ist da schnell bei der Hand! Eigentümlich!

 
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