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Platter von oranger Corona-Ampel nicht überrascht

Besonders in der Innsbrucker Nachtgastronomie sei die Situation "problematisch".

Tirols LH Günther Platter (ÖVP) ist über das Resultat der Ampel-Schaltung vom Montag, bei der auch Innsbruck und der Bezirk Kufstein auf orange gestellt wurden, offenbar nicht erstaunt. Platter meinte nach der Regierungssitzung am Dienstag in einer Aussendung, die Schaltung sei "keine Überraschung" und verteidigte das Instrument grundsätzlich. "Die Ampelfarben sind keine reine Farbenspielerei – es geht auch darum, ein Bewusstsein für die aktuelle Situation zu schaffen: Wir müssen verstärkt aufeinander aufpassen, denn das Virus ist nach wie vor unter uns", mahnte Platter ein. Die aktuellen Infektionszahlen seien zu hoch.
"Die Ampelfarben sind keine reine Farbenspielerei“, betont der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. Foto: APA/Expa/Groder
Besonders in der Innsbrucker Nachtgastronomie sei die Situation "problematisch", sagte er. Ein Cluster aus einem einzigen Lokal bestehe hier aus 56 Neuinfektionen. Daher begrüßte er die gestern in Kraft getretene Verordnung des Bundes. "Die neue Verordnung regelt klar, dass Speisen und Getränke in der Gastronomie und in Bars nur noch im Sitzen, also am eingenommen Platz, konsumiert werden können. Diese Maßnahme ist absolut richtig und wichtig, wie ein Blick auf die steigenden Neuinfektionen im Bereich der Gastronomie zeigt". Er kündigte diesbezüglich "scharfe Kontrollen" an, um etwaigen "Umgehungen" dieser Verordnung entgegenzutreten. Andere Töne schlug hingegen Platters Parteifreund Johannes Anzengruber (ÖVP), Vizebürgermeister von Innsbruck, an. Er ging mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und der Corona-Ampel hart ins Gericht und ortete eine Überforderung des Ministers. "Dieses Ampel-Chaos muss rasch gestoppt werden", forderte er. "Es braucht ein Corona-Ampelsystem bei dem genau jede und jeder weiß, was bei einer Verschärfung zu tun ist", meinte er. Zudem kritisierte Anzengruber, dass die gesetzliche Grundlage für die Corona-Maßnahmen noch fehlen würden. In der Bevölkerung mache sich "durch fehlende klare Vorgaben aus dem Gesundheitsministerium" allmählich Verunsicherung breit. Kommende Woche sollen die Corona-Gesetze im Nationalrat beschlossen werden. Indes war in Tirol erstmals seit dem 22. Mai wieder ein Todesfall zu beklagen: Am Montag verstarb im Bezirk Innsbruck-Land eine Person mit Vorerkrankungen, die positiv auf das Virus getestet wurde. Damit starben 109 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus in Tirol. Mit Stand Dienstagnachmittag galten 646 Menschen als infiziert. Im Bundesland sind vorwiegend kleinere Cluster für das Infektionsgeschehen verantwortlich, hieß es vom Land. Über 50 Prozent der Infizierten seien zwischen 15 und 35 Jahre alt. Die Corona-Fälle können in Tirol gut zugeordnet werden, es gäbe viele Familiencluster und Infektionen nach privaten Feierlichkeiten oder Zusammenkünften. Cluster, die in Zusammenhang mit einer Reiseaktivität stünden, würden dagegen abnehmen. Weil die Zahlen jedoch weiter steigen, will das Land "umfassende Screenings zum verstärkten Schutz von Einrichtungen in sensiblen Bereichen wie Gesundheit, Pflege und Bildung" vornehmen. Zudem werden rechtliche Möglichkeiten "für präventive Maßnahmen an bestimmten öffentlichen Orten wie Märkten durch das Tragen einen Mund-Nasen-Schutzes" geprüft.

6 Postings

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vor 4 Jahren

Wozu die Ampel wenn ohnehin alle die gleichen Einschränkungen haben? Wenn schon eine Ampel dann sollten die Einschränkungen doch an die Farbe angepasst werden. Inzwischen sind wir so weit dass sicht niemand mehr auskennt was wirklich gilt und was nicht.

Die hohe Politik ist immer mit Chaffeur unterwegs deshalb wissen die nicht was die Ampelfarben bedeuten :-)

 
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Gertrude
vor 4 Jahren

Bei diesen hohen Zahlen durfte man im Lockdown nicht einmal mehr in die Nachbargemeinde, Herr Platter.

Jetzt soll das aber alles kein Problem sein. Ich fühle mich einfach nur mehr verarscht!

 
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    Senf
    vor 4 Jahren

    dann sei es auch!

     
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    nikolaus
    vor 4 Jahren

    @ Gertrude: Möchten Sie denn wieder eine Gemeindequarantäne? Seien wir doch froh, dass die Politik nicht mehr SO panisch reagiert wie im Frühjahr (obwohl die Angstschürerei munter weitergeht)! Und hoffen wir, dass die Regionalisierung der Maßnahmen bald gelingt.

    Außerdem: Das Maß sollte nicht die Zahl der Infizierten sein (von denen über die Hälfte jünger als 35 ist, also keine "Risikogruppe"), sondern der Erkrankten bzw. Intensivpatienten, und hier sind wir noch meilenweit von einer Überlastung entfernt. Weiters wird inzwischen viel mehr getestet. Frühjahr und jetzt ist ein klassischer "Äpfel-Birnen"-Vergleich. Bitte nicht!

     
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      Gertrude
      vor 4 Jahren

      Sie haben mich falsch verstanden. Habe mich nur geärgert, dass man die Zahlen jetzt auf einmal schönredet, während bei Lockdown nichts mehr erlaubt war.

       
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    isnitwahr
    vor 4 Jahren

    Sehr geehrte Gertrude, alle, die Experten, die Regierung und auch wir haben seit Beginn der Pandemie viel über das Virus und den Umgang gelernt. Ärgern Sie sich nicht, es bringt nichts und ändert auch nichts, ich finde auch einiges unverständlich, trotzdem müssen wir uns viel mehr an die grundlegenden Dinge halten wie NMS tragen und Hände waschen, etwas mehr Abstand halten. Wir werden diese Situatin schon meistern.

     
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