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Günther Platter (rechts) und Bernhard Tilg bei einer Corona-Pressekonferenz Ende Februar 2020. Dann kam Ischgl, später der Lockdown und nun die scharfe Kritik am politischen Krisenmanagement der beiden. Foto: Expa/Groder

Günther Platter (rechts) und Bernhard Tilg bei einer Corona-Pressekonferenz Ende Februar 2020. Dann kam Ischgl, später der Lockdown und nun die scharfe Kritik am politischen Krisenmanagement der beiden. Foto: Expa/Groder

Ischgl-Bericht: Neue Strukturen aber kein Köpferollen

Günther Platter sieht kein Behördenversagen und hält an Bernhard Tilg fest.

Nachdem am Montag der Bericht der Expertenkommission zur Untersuchung des Tiroler Corona-Krisenmanagements präsentiert worden war, hat die Landesregierung am Dienstag die Bildung neuer Strukturen im Krisen- und Gesundheitsmanagement angekündigt. Zudem bekräftigte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung erneut, dass er in seinem Team keine personellen Konsequenzen ziehen werde. Der Bericht der Kommission unter dem Vorsitz von Ex-OGH-Vizepräsident Ronald Rohrer habe "kein Behördenversagen" ausgemacht, sagte Platter. Zudem hätten sich alle "äußerst" um die Gesundheit der Bevölkerung und der Gäste bemüht. Er begründete seine Entscheidung damit, dass nicht festgestellt werden konnte, dass dies bei jemandem nicht der Fall gewesen sei. Dass Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) unter seiner Zustimmung einen Teil seiner Zuständigkeiten für den Vollzug des Epidemiegesetzes an Landesamtsdirektor Herbert Forster übergeben habe, war für Platter nicht ungewöhnlich. Es sei "üblich, dass man eine Aufgabenteilung vornimmt", meinte er. LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) reagierte mit einem Bedauern über die in Tirol stattgefundenen Infektionen auf den Bericht. Es tue ihr "aufrichtig leid", dass sich so viele Menschen hier infiziert haben. "Wo Strukturen unzulänglich sind, müssen wir sie neu aufstellen", sagte sie. Die Einheiten müssen nun jedenfalls "stärker interdisziplinär" ausgerichtet werden. Indes setzt die Landesregierung nunmehr auf die Einsetzung von Expertengruppen. Den Bericht nehme man sehr ernst, bei der Regierungssitzung habe man einen Grundsatzbeschluss zur Umsetzung der Empfehlungen der Kommission gefasst. Zum einen werde nun ein "Tiroler Krisen- und Katastrophenmanagementzentrum" mit einem Landeskoordinator geschaffen. Darin sollen die "bisherigen Krisen- und Katastrophenpläne für die aktuelle Pandemiesituation" überarbeitet und neu gestaltet werden. Eine Expertengruppe unter der Leitung von Elmar Rizzoli, der im Corona-Einsatzstab des Landes tätig ist, soll für die "organisatorische Konzeption und Umsetzung" eingerichtet werden. In der Gruppe vertreten sind unter anderem Vertreter der Blaulichtorganisationen, LHStv. Josef Geisler (ÖVP) und der in der Rohrer-Expertenkommission vertretene Berater Bruno Hersche. Daneben wird es noch eine Expertengruppe geben. Diese wird zur Gründung der neuen Landesdirektion für Gesundheit eingesetzt. Unter dem "Dach" sollen etwa die in die Kritik geratene Landessanitätsdirektion, Krankenanstalten und Amtsärzte zusammen geführt werden. Der Expertengruppe werden der Klinikdirektor für Innere Medizin, Günter Weiss, Vertreter der Ärztekammer, Tilg und "medizinische Experten" angehören. Kritik an den Expertengruppen ließ nicht lange auf sich warten. Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger befürwortete die Bestellung von Kommissionsmitglied Hersche nicht. "Es bleibt nämlich nur ein fahler Beigeschmack, der der Reputation der anderen Kommissionsmitglieder, und auch der Arbeit der Kommission an sich, schadet", sagte er in einer Aussendung. Der vorgestellte Expertenbericht zum Corona-Krisenmanagement in der Causa Ischgl wird an diesem Freitag Opposition und Regierungsparteien im Tiroler Landtag die Klingen kreuzen lassen. Im Klubobleuterat einigte man sich darauf, den "Reservetag" nach den beiden regulären Landtagssitzungen für die Ischgl-Debatte heranzuziehen. Am Mittwoch wird es im Landtag einen "Mündlichen Bericht" von Platter zum Stand der Corona-Pandemie in Tirol geben.

16 Postings

Oschttiroler
vor 4 Jahren

Werden ein paar von diesen arroganten Sesselklebern, die anscheinend alles richtig gemacht haben ausgetauscht...... drängeln leider schon die nächsten Versager zum türkis schwarzen Futtertrog.... Es ist einfach nur zum schämen.....

 
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    Rosen
    vor 4 Jahren

    na, na, na .... nicht alle in einen Topf werfen! Besser so, als eine der Oppositionsparteien .... würde traurig ausgehen, wenn wir mehrere von der Sorte "Dornauer" hätten. Nur poltern, schimpfen, kritisieren. Aber absolut keine Vorstellung von Lösungen oder Alternativen. - Man sieht, auch die SPÖ hat Sesselkleber in ihren Reihen, genauso in anderen Parteien. Aber das gibt es überall. Sogar "unsere" gute alte Blanik hat ihr wahres Gesicht erst kürzlich gezeigt ..... wo blieb da der "soziale" Touch? Solange das Eigene in gesicherten Ställen ist, nichts davon in Gefahr ist, keine Angst vor Einschränkungen vorliegt, solange ist es einfach, "sozial" zu sein und zu predigen, was die Regierung doch alles falsch gemacht hat! Statt zusammenzuhalten baut auch sie nur auf "Angriff". So viel "Gewalt" wie in der Politik zurzeit, das ist schlimmer als das ganze Corona-Thema.

     
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    Rosen
    vor 4 Jahren

    Trotzdem: Tilg abzusetzen wäre höchst an der Zeit! .... Aber auch das täte seinem gespielten Selbstbewußtsein keinen Abbruch, denn der nächste höchstbezahlte Posten wartet schon in der Schublade, für den Fall. "Rektoren" brauchts ja immer wieder mal......

     
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Irene
vor 4 Jahren

Auch ich bin der Meinung das der Ischgler Bürgermeister zum Bauernopfer wird. LH Platter u. der zuständige LR Tilg haben ja lt.ihren Abgaben alles richtig gemacht, das aber glauben wahrscheinlich nur die Zwei. Hoffentlich werden auch beide bei Gericht zur Sache befragt. Ihre dortigen Abgaben dürften interessant werden. Soviel zu dem was diese beiden Politiker betrifft.

 
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iseline
vor 4 Jahren

Eine Ausnahmesituation wie im März ist ganz sicher nicht leicht zu mangagen, vor allem weil es keine Vorerfahrung für diese Pandemie gab - und Fehler können passieren.

Dass die Tiroler Bevölkerung unter dem obersten Krisenmanager G. Platter aber mit unwahren Informationen abgespeist wurde, kann man nicht mehr unter Fehler reihen. Hier wurde bewußt fehlinformiert. (z. B. Isländer hätte sich im Flugzeug infiziert, der Landeshhauptmann hätte sich mit dem Bundeskanzler abgesprochen...)

Das sollte uns zu denken geben (Wahlen), ebenso die Einstellung unsers Landeschefs, dass es für ihn kein Problem ist, wenn ein Landesrat nicht in der Lage ist, für sein Ressort Verantwortung zu übernehmen.

 
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webe
vor 4 Jahren

bravo hr. landeshauptmann. jetzt wird richtig "gemauert". nur nichts zugeben. war ja nur ein FEHLVERHALTEN. genaugenommen waren es FEHLER, die kommission hat es nur schön umschrieben! zur vernunft wird der hr. landeshauptmann erst kommen, wenn deutschland reisewarnung für tirol erlässt und die schi-urlaubs-rückkehrer für mehrere tage mit quarantäne belegt. das finde ich auch verantwortungsvoll von der deutschen regierung. kann ja nicht sein, dass urlauber in hotspots urlaub machen, in welchen man das geschehen nicht in griff hat und wo es so ein gehäuftes fehlverhalten, im klartext so gehäuft FEHLER, gibt und nichts passiert. das risiko einer infektion ist einfach zu hoch. und noch was, auf den bund sollte sich der herr landeshauptmann nicht herausreden. die quarantäne ist zwar von einem slimfit anzugtäger mit matura und rhetorikseminar erlassen worden. aber okay, dass konnte der ja nicht wissen, dass er dafür nicht zuständig ist. das lernt man erst etwas später im studium. bin gespannt, ob es nicht doch noch personelle konsequenzen geben wird. denke mal spätestens nach einer reisewarnung für die hotspots ......

 
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Nickname
vor 4 Jahren

Es wird am Ende ein Bauernopfer geben und das wird im Bund Anschober heißen und im Land wird wahrscheinlich der Bürgermeister von Ischgl "geopfert". Die anderen dürfen weitermach wie bisher. Bleibt am Ende nur zu hoffen dass sie zumindest etwas dazugelernt haben.

Ich bin allerdings auch der Meinung dass in der derzeitigen Situation ein Köpferollen in der Landes und Bundesregierung vermieden werden sollte. Wir brauchen derzeit einfach ein halbwegs funktionierendes Krisenmanagement. Rücktritte würden nur noch mehr Chaos verursachen.

 
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Majo
vor 4 Jahren

Vollkommen richtig, aber eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus, da halten sie ja alle fest zusammen,damit sie ja am Futtertrog bleiben können, die Bevölkerung ist denen schon lange egal ....

 
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sw
vor 4 Jahren

zum bauernopfer erklärt wurde lediglich der ischgler bürgermeister, der die verordnung 2 tage zu spät kundgemacht habe - daher wurde gegen ihn auch eine strafsanzeige bei der sta eingebracht - die anderen haben aber ALLES RICHTIG GEMACHT

 
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    karlheinz
    vor 4 Jahren

    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Ischgler Bürgermeister aus Eigenem die Verordnung erst zwei Tage später kundgemacht hat. Fast sicher hat er diesbezüglich, im Interesse der Wirtschaft im Ort, mit übergeordneten Stellen Rücksprache gehalten und ihm wurde dieses Verhalten angeraten. Ich vermute auch, dass der LH, wahrscheinlich als Freund dortiger Unternehmungen, da auch im Spiel war, obwohl diesem im Bericht diesbezüglich (kein) Vorwurf gemacht wurde. Eh klar, also keine Freunderlwirtschaft ! Wie "sw" aber schreibt: Es braucht halt ein Bauernopfer, denn er ist halt der "Kleinste" in diesem Getriebe !! Wie wird jetzt wohl das Gericht über diesen Fall entscheiden ?

     
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arth
vor 4 Jahren

Früher war ein Landeshauptmann mal wer...in der Regel hat er auf sein Volk "geschaut". Diesen Platter braucht niemand. Wir in Osttirol schon gar nicht!

 
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    Rosen
    vor 4 Jahren

    Aber ganz ehrlich: wir in Osttirol brauchen erst recht keinen Kuenz!!!! Aber auch keinen D. Ebner, der sich mit Parolen und unreflektieren Aussagen versucht, zumindest in ein paar Köpfen bekannter zu werden. Scheint aber nicht so zu gelingen ..... Wirklich fähige Politiker überlegen, reflektieren, suchen nach Lösungen und einem wirklichen Miteinander. Alles andere schadet dem ganzen Land!

     
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wolfgangwien
vor 4 Jahren

Mir geht es nicht darum, für diese außergewöhnliche Situation einen Schuldigen zu benennen. Der Bericht zeigt, dass es viele Schuldige gibt.

Erschreckend ist aber, wie LH Platter das Ganze für sich noch immer Schönredet. Das birgt die Gefahr, dass er nicht die richtigen Konsequenzen aus der Sache zieht.

 
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osttirol20
vor 4 Jahren

Buh!!!

Die einzigen beiden Parteien die die Fehler immer nur bei den anderen sehen sind türkis und grün und sich damit über den Willen der Bevölkerung stellen!!!

Personen wie Platter, Tilg, Geisler, Filipe, Hörl, Kuenz oder Mayerl stellen sich durch ihr Sesselkleben und das Nichteingestehen der eigenen Fehler, Überforderung sowie Unqualifiziertheit gegen den öffentlichen Willen und damit auch gegen die Demokratie!!!

 
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    steuerzahler
    vor 4 Jahren

    Der einzige Ausweg ist die direkte Demokratie. Damit werden wichtige Entscheidungen auf das Volk übertragen und die Sesselkleber entmachtet. Und diese Entscheidungen, ob richtig oder falsch, waren dann immerhin unsere eigenen.

     
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    bergfex
    vor 4 Jahren

    Die oben angeführten wissen halt dass ihnen nix passiert.

     
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