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Vermisster Bergsteiger am Großvenediger tot geborgen

Die tagelange Suche endete für die Bergretter mit einer traurigen Gewissheit.

Es ist ein berührendes Dokument der Kameradschaft und des unermüdlichen Einsatzes, das die Bergrettung Prägraten heute, Dienstag, den Redaktionen der heimischen Medien übermittelte. „Nachdem wir am Samstag um 19:15 Uhr zu einem Sucheinsatz gerufen wurden, stellte sich schnell heraus, dass es sich bei der zu suchenden Person um einen unserer Kameraden handelte,“ schreiben die Bergretter, die noch in der Nacht zum Venedigergipfel aufstiegen. Um 2.00 Uhr früh entdeckten sie Aufstiegsspuren. „Außerdem haben wir den Abbruch eines Schneebrettes im Bereich des Vorgipfels gesichtet“.
Die Abbruchstelle der Lawine an der Südflanke des Großvenedigers.
Auf diesen Lawinenabgang in die Südwand des Großvenedigers konzentrierte sich die Suche unter extremsten Bedingungen. Regen- und Schneestürme setzten den Bergrettern aus Prägraten, Neukirchen am Großvenediger, Matrei in Osttirol und Virgen zu. Völlig durchnässt und erschöpft kehrten sie am Sonntagfrüh zum Defreggerhaus zurück und stiegen später ins Tal ab.
Unter extremsten Bedingungen suchten die Männer nach ihrem Kameraden. Am Ende mussten sie durchnässt und erschöpft absteigen.
Der Notarzthubschrauber Christophorus 7 versuchte die Unfallstelle zu erkunden, aber starker Wind, Schneefall und Nebel vereitelten auch diese Aktion. Am Montag nutzten die Retter eine kurze Schlechtwetterpause. Bei Tagesanbruch wurde die Suche wieder aufgenommen, diesmal mit Unterstützung des Hubschraubers Libelle Tirol. Eile war geboten. Bei einem der wenigen möglichen Erkundungsflüge entdeckte die Crew einen Lawinenkegel am Fuße der Südwand des Großvenedigers und lokalisierte einen „Verdachtspunkt“. Ein letzter Suchflug mit dem neuen Recco-SAR System bestätigte diesen Verdacht, aber Sturmböen mit über 100 km/h und hohe Lawinengefahr machten einen weiteren Sucheinsatz unmöglich.
Erst am Dienstag war das Wetter gut genug, um mit dem Hubschrauber die Absturzstelle zu erreichen.
Erst heute Dienstag, 13. Oktober, wurde der Einsatz bei Tagesanbruch fortgesetzt. Noch immer war das Wetter schlecht, also rückten die Männer zunächst am Boden vor. Erst im Laufe des Vormittags legte sich der starke Wind und der Hubschrauber stieg zur Unglücksstelle auf. Der 57-jährige vermisste Bergsteiger wurde schnell gefunden und konnte leider nur noch tot geborgen werden. „Dieser Einsatz war für die Ortsstelle Prägraten sehr fordernd, da wir jemanden aus unseren eigenen Reihen suchen und finden mussten. Der sehr geschätzte Kamerad hinterlässt eine riesengroße Lücke in unserer Ortsstelle, da er eine der tragenden Säulen unserer Einsatzmannschaft war. Er war beliebt und bekannt für seine Kameradschaft und seine große Erfahrung“, schreibt die Bergrettung Prägraten. Im Einsatz waren insgesamt 87 Personen der Bergrettungen Prägraten, Virgen, Matrei, Kals, Neukirchen sowie Alpinpolizei, Bergrettungsärzte, Hundeführer, die Feuerwehr Prägraten, das Kriseninterventionsteam und die Besatzungen der Hubschrauber C7 und Libelle Tirol.

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