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Noch ist ungewiss, ob Osttirols Eishockey-Teams auch in diesem Winter dem Puck hinterherjagen. Foto: Brunner Images

Noch ist ungewiss, ob Osttirols Eishockey-Teams auch in diesem Winter dem Puck hinterherjagen. Foto: Brunner Images

„Bitte warten“ heißt es für die Eishockey-Cracks

Ungewissheit bei den Osttiroler Vereinen. Ohne Zuschauer spielt Huben nicht.

Die Beschränkungen der Bundesregierung bremsen auch die Osttiroler Eishockeyvereine ein. Normalerweise würden die Teams in diesen Tagen mitten in der Vorbereitung auf den Winter stecken. In der AHC Division I wurden bereits zwei Partien – ohne Osttiroler Beteiligung – gespielt. Anfang des Monats wurde die Saison aber unterbrochen bevor sie überhaupt so richtig begonnen hat. Weil die Sportstätten derzeit gesperrt sind, hat der Kärntner Eishockeyverband den Spielbetrieb ausgesetzt. Wie es weitergeht ist ungewiss. „Bitte warten“ heißt es daher auch für die Lienzer Eislöwen. Deren Obmann Ernst Köfele hat am Donnerstag mit dem Verband gesprochen. „Es gibt offenbar einen Plan A, B und C“, erklärt er uns. „Plan A“ würde bedeuten, dass die Saison der Division II wie geplant Mitte Dezember startet. Aufgrund der aktuellen Coronazahlen und weil vorher noch Trainings nötig sind, hält Köfele diese Variante für sehr unwahrscheinlich. Mit „Plan B“ könnte man die Meisterschaft auch später beginnen. Es wird nur der Grunddurchgang gespielt und die Playoffs entfallen. Wird die Meisterschaft dann vorzeitig abgebrochen, zählt der letztgültige Tabellenstand. „Unser Gefühl sagt uns, dass es so sein wird. Wir rechnen nicht mit einer normalen Saison“, so Köfele. Die dritte Variante würde eine sehr kurze Saison mit mehreren kleinen Turnieren vorsehen. Und natürlich kann es auch passieren, dass der Puck heuer über keine Osttiroler Eisfläche zischt.
Der Obmann der Lienzer Eislöwen, Ernst Köfele, rechnet „mit keiner normalen Saison“. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Offen ist auch, ob in dieser Saison Zuschauer und Ausschank bei den Spielen erlaubt sind. Zwar rechnet man in Lienz mit keinem dieser „Benefits“, doch auch in diesem Fall würde man die Saison bestreiten. Für die Hubener Eisbären, die in der höchsten Liga des KEHV agieren, kommt das nicht in Frage. „Völkermarkt hat sich bereits aus der Meisterschaft zurückgezogen. Eine Saison ohne Zuschauer wird sich nicht spielen und ich denke, dass wir mit dieser Meinung nicht alleine sind“, betont Obmann Sebastian Warscher. Seine Mannschaft hielt noch in der letzten Oktoberwoche ein Trainingslager in Radenthein ab, seither verstauben die Schläger im Schrank. Auch die rund hundert Lienzer Eislöwen drehten in Toblach bereits erste Runden auf dem Eis. Seit September wurde dort an den Wochenenden trainiert. Laut Regulativ wäre auch momentan das Trainieren erlaubt, allerdings nur mit sechs Personen aus höchstens zwei Haushalten und ohne Schläger. „Also könnte da der Trainer mit einem Spieler eine Runde drehen“, scherzt Warscher. Unabhängig davon, ob und wie diese Saison über die Bühne geht: Das Überleben beider Vereine ist gesichert. „Wir haben bereits alle unsere Sponsoren und sämtliche Institutionen kontaktiert. Es gab noch keine Absage. Auch wenn gar nicht gespielt wird, würden wir das überleben“, so Warscher. Gleiches Bild bei den Eislöwen. „Unsere Sponsoren halten uns auch in dieser schwierigen Zeit die Treue. Bei Gastronomiebetrieben verzichte ich aber auf finanzielle Unterstützung und lasse ihre Bandenwerbung weiterhin hängen. Die haben es derzeit schwer genug“, meint Köfele.
Seit mittlerweile 26 Jahren leitet Sebastian Warscher die Geschicke der Hubener Eisbären. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Warscher geht heuer in sein 26. Jahr als Obmann der Eisbären. Abgesehen von der Coronakrise hat er in Huben auch schon andere schwere Zeiten durchlebt: Gibt es in diesem Winter allerdings keinen Spielbetrieb, könnte das in Lienz Auswirkungen für alle Freunde des Kufensports haben: „Wenn Anfang Dezember alles danach aussieht, dass die Saison abgeblasen wird, wird die Stadt vermutlich auch kein Eis machen. Das ist ein teurer Spaß.“ In Huben hingegen will man den Publikumslauf so rasch wie möglich anbieten.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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