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Rufe nach offenen Pisten in Österreich

ÖSV und Seilbahnen fordern Saisonstart nach Lockdown. Alpenverein will klare Regeln.

In Zeiten des Corona-Lockdowns ist es verboten, Sportstätten zu betreten. Unklar ist jedoch, ob aktuell nicht in Betrieb stehende Pistenanlagen, die für die Wintersaison vorbereitet werden, ebenfalls als Sportstätten im Sinne der Verordnung gelten. Bei den Skitourengehern drängt sich daher die Frage auf, ob sie durch die derzeitige Maßnahmenverordnung auf den Pisten unterwegs sein dürfen oder nicht. Der Österreichische Alpenverein fordert deshalb nach Ablauf des Lockdowns eine gesetzliche Klarstellung der erlaubten Bewegung in der Natur. „Das Tourengehen auf Skipisten, Langlaufen auf Loipen oder auch das Rodeln auf Rodelwegen muss möglich sein – unabhängig davon, ob diese Anlagen nun beschneit, präpariert oder entsprechend gesichert sind“, so Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora. Sportliche Betätigung leiste besonders in Zeiten wie diesen „einen unschätzbaren Beitrag zur körperlichen und mentalen Gesundheit. Es wäre ein fatales Zeichen, den Sport im Freien – selbstverständlich unter Einhaltung der Abstandsbestimmungen – zu verbieten.“ Laut Alpenverein nehme die Zahl der Tourengeher jedes Jahr weiter zu – 500.000 bis 600.000 Skitourengeher soll es allein in Österreich geben. „Wir gehen aktuell davon aus, dass im kommenden Winter mit bis zu 20 Prozent mehr Tourengehern gerechnet werden kann. Auch gerade deshalb braucht es hier klare Richtlinien“, erklärt Clemens Matt, Generalsekretär des Alpenvereins.

„Internationale Kampagne gegen den Wintersport“

Während sich der Alpenverein für die Tourengeher in die Bresche wirft, wenden sich ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und der Präsident des Österreichischen Skischulverbandes, Richard Walter, mit einem offenen Brief an die Bundesregierung. Diese wird „im Namen hunderttausender Beschäftigter im gesamten Wintersport“ ersucht, einen Saisonstart „ohne Verzögerung“ sicherzustellen.
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ortet eine „internationale Kampagne gegen den Wintersport“. Foto: EXPA/Huber
„Mit wachsender Sorge registrieren wir eine internationale Kampagne gegen den Wintersport, die von führenden politischen Entscheidungsträgern in unseren Nachbarländern geführt wird. Die alles andere als evidenzbasierte Dämonisierung des Wintertourismus erscheint uns eher als hilflose Ersatzhandlung“, so der Brief im Wortlaut. Die Regierung solle sich in ihrer konsequenten Linie nicht beirren lassen, jedoch stehe die Priorität der gesundheitspolitischen Aspekte außer Frage. Österreichs Seilbahnen befürchten wegen der Corona-Situation „einen Ski-Lockdown bis in den Jänner hinein.“ Auch sie haben einen Brief verfasst. Der „Hilfeschrei“ wurde an die Regierungen der Alpenländer und an die EU-Kommission gesandt. Die Fachvertretung der Seilbahnen startete zudem in der Wirtschaftskammer eine Online-Petition für einen „fairen Umgang mit dem alpinen Wintersport und eine maßvolle Öffnung der Seilbahnanlagen“. Auch Seilbahnen-Obmann Franz Hörl (ÖVP) ortet eine „unfaire Kampagne“ gegen Wintersport und Skiurlaub. „Euer Gegner heißt Covid-19 und nicht Wintersport in den Europäischen Alpen. Wintertourismus und Seilbahnen dürfen nicht ungerechtfertigt zum Opfer einer stimmungsmachenden Corona-Politik werden“, kritisierten die Seilbahner in dem Schreiben. Einmal mehr wurde auf die implementierten, umfassenden Sicherheitskonzepte in Sachen Corona verwiesen. „So wie in der Schweiz möchten wir aber unserer Aufgabe nachkommen und öffnen – auch wenn wir wissen, dass wir am Anfang der Saison sicher viel Geld verlieren, weil wir immer noch mit einer Flut an Reisewarnungen und teils unfairen Angriffen konfrontiert sind“, meinen die Seilbahn-Vertreter. In der Online-Petition spricht man sich für eine „rasche Öffnung der europäischen Skigebiete und die wirtschaftliche Rettung der Regionen“ aus.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

21 Postings

atomsix
vor 3 Jahren

Das Problem ist offenbar, dass die Touristiker in den Wintersporthotspots (dazu zählt Osttirol jedenfalls nicht) das Image des Schifahrens durch den seit gut 20 Jahren geförderten Halligalli-Tourismus in eine Ecke "gesoffen" haben, aus der sie nun schwer wieder herauskommen. Es schadet daher vielleicht wirklich nicht, wenn die einschlägigen Lokale in diesem Winter zubleiben müssen und die dazugehörige Klientel aus D, NL, etc. zuhause bleibt. Dann kann Schifahren wieder so stattfinden, wie es bei uns eigentlich üblich war. Keine oder kaum Wartezeiten, kein Lärm, kein Gegröhle - einfach als gesunder Sport in der frischen Luft. Aber das sollte jedenfalls ermöglicht werden. Bei tollen Schneeverhältnissen zu Hause sitzen zu müssen ist auf jeden Fall ungesünder für Geist und Körper und wird niemals die Lösung sein.

 
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Muehle
vor 3 Jahren

Warum sollte uns das jetzt genau besonders interssieren? Seit Monaten gibt es kaum Kulturveranstaltungen, Musikkapellen dürfen nicht proben, Sportplätze sind gesperrt, die Gastronomie, Geschäfte, ja sogar Schulen. Und in den Medien wird tatsächlich großflächig über den Risikosport Schifahren diskutiert? Bei Zahlen die um ein vielfaches höher sind als noch im Herbst und Sommer? Diese Klientelpolitik getrieben durch Lobbyisten und Großspendern ist abstoßend.

 
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AnimatoR
vor 3 Jahren

Schröcksnadel, Hörl und co. scheinen an enormen Realitätsverlust zu leiden. Es sind nicht die bösen Ausländer, die uns das Skifahren madig machen. Haben sich Paris, Berlin, Rom oder Venedig beschwert, dass keine Touristen mehr kommen? Haben nicht die Österreicher den Kroaten die Rute ins Fenster gestellt, um mehr Einkünfte im eigenen Land zu generieren (und dadurch auch höhrer Corona Zahlen produziert). Aufwachen und der Realität ins Auge schauen, alternative Konzepte erarbeiten, fernab von Apresski Origien und es "wird wieder wie es vorher war Aussagen" wären nun angesagt und nicht andere für die eigenen Fehler verantwortlich machen. Aber die Skikaiser der Nation blamieren sich mit Ihren Aussagen täglich aufs neue (national und international).

 
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Dolofans
vor 3 Jahren

Die Diskussion rund um die Öffnung der Skigebiete ist eine einzige Farce. Die Kapazitätsprobleme in den Krankenhäusern sind dramatischerweise bestens bekannt - sowohl, was die räumlichen Gegebenheiten angeht, als auch die technischen Möglichkeiten und die zur Verfügung stehenden Arbeitsmittel. Daran, dass ein Großteil vom Pflegepersonal, sowie viele Ärztinnen/Ärzte und andere in Pflegeeinrichtungen beschäftigte Menschen bei ihrer Arbeit wegen Covid-19 längst an ihre persönlichen Grenzen gestoßen sind, denkt egoistischerweise niemand. Wenn nun auch noch Verletzte Wintersportler in den Krankenhäusern versorgt werden müssen - wie soll das gehen!?!

Wo bleibt die Menschlichkeit?! Wo bleiben Respekt und Nächstenliebe? Jede/r, der aktuell ernsthaft über nichts anderes nachdenken muss, als über's Schi fahren oder Schitouren gehen, soll sich freiwillig melden, um das schon an seine Grenze geratene Gesundheitssystem zu unterstützen, und um jene Menschen zu betreuen und zu pflegen, die tatsächlich vom Virus schwer getroffen wurden.

 
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    griasenk
    vor 3 Jahren

    WOW, auf den Punkt gebracht. Danke für diese Zeilen. Leider gehen die Betroffenen (aktiv und passiv) in der ganzen Diskussion unter. Danke an das Pflegepersonal, die Krankschwestern und -brüder 😇, an die Ärzte und überhaupt an alle die hier unterstützen und diese Last mittragen. Das das Minus, welches die Skibetriebe in dieser Saison einfahren werden (vermutlich) teilweise mit staatlichen Geldern zum Teil ausgeglichen wird ist mir völlig klar. Warum also dieses Theater? Für mich ist es auch total unverständlich, wie die Parteien und hier nehme ich keine Colorierung aus, Kaptial aus unserer Lage schöpfen anstatt sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und überlegen was für uns ALLE das Beste wäre. Leider sehen die Damen und Herren Volksvertreter nicht über ihren Parteitellerrand hinaus. Aber das ist es was Demokratie ausmacht, aber eben auf die Kosten von uns Allen. Traurig... GRIASENK

     
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beobachter52
vor 3 Jahren

Ich verstehe es nicht! Jetzt machen die Liftgesellschaften teure Praeventivkonzepte (die sich zum Teil schon im Sommer bewährt haben) und öffnen die Schilifte unter Einhaltung strenger Sicherheitsbestimmungen "nur für die Einheimischen". Dass Apres-Ski und Selbstbedienungsresaurants geschlossen bleiben bzw. irgendwann unter strengsten Sicherheitsbestimmungen (wie die übrige Gastronomie) wieder schrittweise öffnen können, kann man mit etwas gutem Willen (oder Lesekompetenz?) in allen Berichten lesen! Und wieder ist es nicht recht! Dabei wird immer davon gesprochen, wie wichtig und gesund Sport im Freien ist, wie wichtig Bewegung für die Kinder ist usw. Ich möchte den Aufschrei nicht hören, wenn die "Schikaiser" sagen würden: "Die einheimischen Schifahrer sind uns das Aufsperren nicht wert ..."

 
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griasenk
vor 3 Jahren

Ein wunderbares Beispiel wie die Wirtschaft die Politik lenkt und beienflußt. Da macht man sich Gedanken um die Skilifte und deren Betreiber, deren Angestellte und die Touristen. Was ist mit den Menschen die unsere Infrastruktur am Laufen halten, was ist mit den Klein- und Kleinstbetrieben, was ist mit den Beschäftigten die von den Betrieben nach Hause geschickt werden müssen und die nicht wissen wie es weitergeht. Auch die Unterstützung vom Staat in dieser Situation ist super, allerdings darf man nicht vergessen, dass irgendjemand die Rechnung auch bezahlen muß. Leider sehe ich im Krisenmanagement unserer Regierung und hier speziell in Tirol sehr viele Grauzonen. Die Sinnhaftigkeit dieser Massentests ergibt sich mir auch nicht wirklich. Geht es hier um die Gesundheit oder um die Statistik. Natürlich ist das für alle eine schwierige Situation aber leider habe ich immer mehr den Eindruck, das die Menschen die vom Volk als ihre Vertreter gewählt wurden, sehr oft ihre eigenen Interessen vertreten. Aber das ist nur meine Meinung! GRIASENK

 
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    rebuh
    vor 3 Jahren

    die sinnhaftigkeit der massentest wird sicher darin bestehen, an einem wochenende so viele wie möglich positive aus dem verkehr zu ziehen. was soll daran schlecht sein?

     
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Septep
vor 3 Jahren

Typisch Alpenverein!! Gratis Pistentourengehen sowieso muss verboten werden! Wo gibt es das sonst noch, dass man eine top gepflegte Infrastruktur gratis nützen kann und andere dafür bezahlen. Und vielleicht sich noch über den Zustand der Pisten beschweren!

 
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    anton2009
    vor 3 Jahren

    Auch Pistentourengeher tragen mit ihren Steuern zur Erhaltung der Infrastruktur bei. Wo kommen denn die jährlichen Subventionen für die Lienzer Bergbahnen her? (Steuern an die Stadt Lienz und TVBO-Abgaben für Zwangsmitglieder beim TVBO)!

     
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karlheinz
vor 3 Jahren

Also wenn unsere Regierenden den Liftbetreibern nachgeben, dann verstehe ich und vielleicht so manch anderer die Welt nicht mehr. Auf der anderen Seite will man präventive Massentests und auf der anderen öffnet man Hotspots. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen anderer Staaten mit ihrer Meinung falsch liegen, wenn sie die Sinnhaftigkeit der Schigebieteröffnungen anzweifeln. Defizit ist sowieso vorprogrammiert und ist vom Steuerzahler zu schlucken. Sollten die Infektionszahlen deshalb wieder steigen, so geht das zudem noch auf Kosten der Bürger. Wenn deshalb ein 3. Lockdown kommt, so geht dieser hoffentlich "auf die Kosten" unserer Politiker !!

 
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Lz
vor 3 Jahren

Reduzierter Betrie für Einheimische ja, gestern kommen eh keine! Für Schrecksnadel und Co gibts nur Geld sonst keine Werte wie Solidarität oder Zusammenhalt! Doch schneidet er sich in seine eigenen Finger! Es kommt eh kein Gast!

 
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unholdenbank
vor 3 Jahren

Wenn einer/eine nur halbwegs schlau ist, lässt er/sie sich von keinem Liftkaiser in eine Covid19-Infektion treiben. Wenn Hörl, Schultz und Co. unbedingt ihre Schäfchen entgegen allen Erkenntnissen um Ischgl etc. ins Trockene bringen wollen , dann liegt es an uns denkenden Menschen, denen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Stell dir vor die Lifte und AprésSki-Bars sind offen und keiner geht hin um sich dort anzustecken. Und Hörl und Schultz stehen alleine dort. Leere Lifte und AprésSkibars - eine Horrorvorstellung für das Virus, aber auch für unsre Liftkaiser.

 
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    SteWa
    vor 3 Jahren

    Sind wir wirklich schon so weit, dass skifahren nur mehr mit ApresSki funktioniert? Vielleicht sollte unsere Gesellschaft sich mal Gedanken darüber machen.

     
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    rebuh
    vor 3 Jahren

    in welcher welt lebst du, ....und keiner geht hin. selten so gelacht!

     
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spitzeFeder
vor 3 Jahren

Eine internationale Verschwörung gegen den Wintersport in Österreich. Aha. 🤐

Und abgesehen davon, wenn dolomitenstadt.at endlich auch paypal oder ähnliches implementiert, dann wird eure Arbeit meinerseits auch finanziell unterstützt. Im bescheidenen Rahmen meiner Möglichkeiten.

Das musste ich auch mal loswerden, sorry und danke.

 
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Klettermaxi
vor 3 Jahren

Ja, als aktiver Skitourengeher erwarte auch ich mir eine Öffnung der Seilbahn - Lift und Pistenbetriebe. Eine geringere Ansteckungsgefahr als beim Freiluftsport kanns ja wirklich nicht geben !!! Schneefall ist angesagt, diese Woche - also Leute, freuts euch und wachselts die Ski 👌😀

 
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    Bergan
    vor 3 Jahren

    Wozu braucht so ein aktiver Schitourengeher Seilbahn- Lift und Pisten??

     
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      Omo
      vor 3 Jahren

      Auffi gehn und owa foan?:-)

       
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      hoerzuOT
      vor 3 Jahren

      @bergan: das frage ich mich allerdings auch gerade🤔

       
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      anton2009
      vor 3 Jahren

      @bergan: um umweltschonend zum Ausgangspunkt der Skitour zu kommen! (Präparierte Pisten braucht es nicht, denn im Tiefschnee die Spuren zu ziehen ist ohnehin cooler!

       
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