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Der eigene Pkw ist das weitaus beliebteste Transportmittel auf dem Weg in die Berge. Der Alpenverein will das ändern. Foto: Alpenverein/Freudenthaler

Der eigene Pkw ist das weitaus beliebteste Transportmittel auf dem Weg in die Berge. Der Alpenverein will das ändern. Foto: Alpenverein/Freudenthaler

Alpenverein plädiert für klimafreundlichen Bergsport

Größte Herausforderung ist die „letzte Meile“ zum Ausgangspunkt einer Berg- oder Skitour.

„Bergsport ist Motorsport“ ist ein geflügeltes Wort unter manchen Bergsportlern, erklärt der Alpenverein in einer Aussendung und an dieser überspitzten Formulierung sei etwas Wahres dran: „87 Prozent der Bergsportler reisen primär mit dem eigenen Pkw in die Bergwelt – lediglich 33 Prozent nutzen dafür manchmal die öffentlichen Verkehrsmittel. Die mittlere Distanz für An- und Abreise beträgt bei Tagestouren 144 Kilometer, ein Bergsportler emittiert durchschnittlich 537,9 Kilogramm CO2 pro Jahr – 82,5 Prozent dieser Emissionen entstammen der An- und Abreise mit dem Auto. Im Hinblick auf Klimaschutzaspekte ist bei Bergtouren die Wahl des Verkehrsmittels somit der ausschlaggebende Faktor.“ Die Gründe dafür seien nachvollziehbar: Fahrdauer und Bequemlichkeit, der Transport von oft schwerem und sperrigem Gepäck wie Skiern und nicht zuletzt fehlende Verbindungen zu den Ausgangspunkten, die oft fernab der Verkehrsknoten liegen. „Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes gilt es für uns alle, eigene Gewohnheiten zu hinterfragen. Denn jeder kann und muss einen Beitrag zu dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung leisten“, sagt ÖAV-Generalsekretär Clemens Matt. Er hält eine ambitionierte jährliche Reduktion der CO2-Emissionen für notwendig. Die Abgeordneten im Umweltausschuss seien nun gefordert, „an einem gemeinsamen Gesetzesantrag zu arbeiten, der auch eine durchdachte Mobilitätswende beinhaltet und die weiteren Rahmenbedingungen für mutigen Klimaschutz in Österreich schafft.“ Am 13. Jänner findet die zweite Umweltausschusssitzung zum Klimavolksbegehren statt. Eine flächendeckende Versorgung mit klimafreundlicher Mobilität ist eine der zentralen Forderungen. Der respektvolle Umgang mit den Ressourcen ist bereits im ÖAV-Grundsatzprogramm „Natur-, Landschafts- und Umweltschutz, nachhaltige Entwicklung und umweltverträglicher Bergsport“ von 2013 verankert. Im Rahmen der Initiative „Sanfte Mobilität für Freizeit und Tourismus“ erarbeiteten Sektionen seit 2009 eigenständige Tourenangebote mit Informationen zur öffentlichen An- und Abreise. Die kostenfreien Publikationen dazu wurden mit mehreren Umweltpreisen ausgezeichnet. Für emissionsfreie Mobilität braucht es nach Ansicht des ÖAV viele Lösungen. Unter anderem den Ausbau und die Vergünstigung des öffentlichen Verkehrs, klimafreundliche Fortbewegungsmittel, leistbare Alternativen für alle Regionen und auch die Bereitschaft, sein eigenes Verhalten zu überdenken und anzupassen. Dort, wo kein Zug oder Bus hinkommt, müsse es andere Lösungen geben, etwa Carsharing oder Rufbusse. „Die größte Herausforderung aber bleibt die berühmte letzte Meile zum Ausgangspunkt. Derzeit funktioniert das dort recht gut, wo die Mobilitätsinitiativen von den Tourismusverbänden finanziell unterstützt werden, aber wir brauchen den Mut, öffentliches Geld für den Nahverkehr in die Hand zu nehmen“, meint Liliana Dagostin, Leiterin der Abteilung Raumplanung und Naturschutz beim Alpenverein. „Es gibt kein Kuchenrezept, das für alle Regionen funktioniert, aber es gibt gute Beispiele, die man übernehmen kann.“ Eines davon sei der Skitourenbus in der Schweiz, der in Kooperation mit dem Schweizer Alpen-Club (SAC) initiiert wurde.

6 Postings

bb
vor 3 Jahren

Für kürzere Wanderungen lässt es sich mit den Öffis bei ein paar beliebten Ausgangspunkten wohl einrichten. Aber wenn man im Sommer eine Bergtour plant, dann geht man um 6:00 oder früher weg - das ist nichts mit Öffis... Und ja, wie bereits erwähnt, es stresst mich auch, wenn ich die ganze Tour und vor allem beim Abstieg in Eile bin, weil es nur eine Busverbindung gibt. Außerdem ist die Auswahl an öffitauglichen Ausgangspunkten für alpinere Wanderungen eher begrenzt. Beim ehrlichsten Willen, meinen ökologischen Fussabdruck möglichst klein zu halten - für das Bergsteigen hab ich für mich noch keine Alternative zum Pkw gefunden.

 
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isnitwahr
vor 3 Jahren

prinzipiell eine gute Iddee, aber - ich habe mir gerade die Fahrpläne des vergangenen Jahres für Wanderbus und Ruftaxi angesehen. Da ist noch sehr sehr viel Luft nach oben! Wenige Ziele, fast überall Voranmeldung erforderlich, also nix für Kurzentschlossene, relativ teuer und was für mich ausschlaggebend ist, anstatt in der Natur zu entschleunigen muss ich dann dauernd auf die Uhr schaun, wann der Bus wieder retour fährt, weil nur 1x tgl. hin bzw. retour. Aber an und für sich wäre die sanfte Mobilität wichtig. Ich würde sofort ein E-Auto für Tagestouren mieten, wenn der Verleih in der Nähe und dann noch günstig wäre.

 
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    Senf
    vor 3 Jahren

    vielleicht könnte man mal auch seine gewohnheiten und bequemlichkeiten ändern und sich nach den busfahplänen orientieren.

    die öffis werden wohl kaum jede begehrlichkeit befriedigen können, das spielt sich leider nicht.

    einfach einmal ausprobieren, der sommer kommt ja bald.

     
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anton2009
vor 3 Jahren

Frommes Wunschdenken des ÖAV!

 
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Cha447
vor 3 Jahren

Die ÖBB fährt jetzt nicht einmal von Lienz nach Sillian. Viel Spaß mit der Realisierung.

 
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    phoenix
    vor 3 Jahren

    Die Öbb fährt sogar im stundentakt! Reicht das für Sie nicht?

     
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