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Blanik: „Der Blackout hat bereits angeklopft“

Lienzer Bürgermeisterin macht sich im Landtag für Krisenpläne stark.

„Die Störung im europäischen Stromnetz vom letzten Freitag hat beinahe für einen flächendeckenden Stromausfall in Österreich gesorgt und zeigt einmal mehr, wie wichtig ein funktionierendes Krisen- und Katastrophenmanagement für einen möglichen Blackout ist“, betont die Lienzer Bürgermeisterin und SPÖ-Landtagsabgeordnete Elisabeth Blanik in einer Medienaussendung. „Der Blackout ist ein realistisches und wahrscheinliches Szenario auf das wir uns bestmöglich vorbereiten müssen. Viele öffentliche Stellen in Europa warnen seit langem davor - spätestens seit der letztwöchigen Belastungsprobe für das europäische Stromnetz ist klar, dass wir diese Warnungen dringend ernst nehmen müssen.“
Bürgermeisterin Elisabeth Blanik will für einen totalen Stromausfall vorsorgen. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Um dieser Gefahr zu begegnen, forcierte Blanik eine Landtagsinitiative zur „Unterstützung der Tiroler Gemeinden im Umgang mit Blackout-Szenarien“, die am 16. Dezember des vergangenen Jahres in einen positiven Landtagsbeschluss mündete. „Der Tiroler Landtag hat sich für die Weiterentwicklung des Handbuches Blackout des Landes Tirol ausgesprochen und Schulungen der Gemeindeeinsatzleitungen angekündigt. Ein wichtiger und richtiger Schritt hin zu mehr Sicherheit in unserem Land“, so die Lienzer Bürgermeisterin. Doch reicht das? Wie sich – zum Teil tagelange – Stromausfälle anfühlen, wissen viele Osttirolerinnen und Osttiroler aus eigener Erfahrung. In jüngster Vergangenheit machten Wetterkapriolen dem Netzbetreiber Tinetz schwer zu schaffen. Einige Bürgermeister des Bezirkes fordern den Ausbau unterirdischer Verkabelung um Ausfälle zu minimieren. Doch ein „Blackout“ hat andere Dimensionen. Der Strom könnte in ganz Mitteleuropa für Tage ausfallen und das würde geradezu apokalyptische Konsequenzen nach sich ziehen, befürchten Experten wie Herbert Saurugg, der sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigt.
Herbert Saurugg gilt als Experte für die Themen Blackout und Katastrophenschutz. Foto: Saurugg.net
„Mitteleuropa hat das beste Stromversorgungssystem der Welt und die Netzbetreiber machen täglich eine hervorragende Arbeit. Dennoch steigen seit Jahren aus unterschiedlichen Gründen die Instabilitäten im europäischen Verbundsystem“, erklärt der Fachmann und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge. Ein Grund sei die Energiewende. Das europäische Stromversorgungssystem wurde für einfach berechen- und steuerbare Großkraftwerke errichtet. Durch die Dezentralisierung der Stromerzeugung sind in den vergangenen Jahren jedoch Millionen neue Kraftwerke hinzugekommen. Wind und Sonne erzeugen stark schwankende Energiemengen. Saurugg: „In manchen Stunden kann bereits fast der gesamte Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. In anderen Stunden wiederum geht der Deckungsbeitrag gegen Null. Die Stromproduktion und der Stromverbrauch müssen jedoch zu jedem Zeitpunkt ausgeglichen sein. Ansonsten kollabiert das System.“ Was dann passiert zeigt sehr einprägsam eine Videoanimation, die der Spiegel vor eineinhalb Jahren veröffentlichte: Wie wahrscheinlich ist dieses Horrorszenario? Das kann angesichts der Komplexität des Systems niemand genau sagen. Die Austrian Power Grid AG (APG) hält das Risiko für „äußerst gering“ und verweist auf Reservekraftwerke, die einspringen könnten. Das österreichische Bundesheer schätzt die Lage fundamental anders ein. Dort rechnet man mit einem Blackout in den kommenden fünf Jahren. Lienz zählt übrigens zu jenen Gemeinden, die ein Notstromaggregat ihr eigen nennen. Es wurde Ende September 2020 geliefert und kostete 40.000 Euro.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

17 Postings

wolf_C
vor 3 Jahren

jaja, diese gruseligen schauergeschichten passen sehr gut zu unserer kultur, um nicht zu sagen, daß etwas nicht stimmte, wenn es diese geschichten n i c h t gäbe; spannung ist auf jeden fall garantiert, und die experten werdens schon richten, so wie immer eben ...

 
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soomanides
vor 3 Jahren

Das spannende Buch vom "Blackout" wurde mir Mitte vorigen Jahres empfohlen. Ich las, und las, und las...! Mir fielen gewisse Parallelen zur jetzigen Pandemie auf. Nämlich, wie klein und hilflos der Mensch wird, wenn die Natur oder andere abnormale, ungewohnte, unseren Lebensablauf einschränkende Ereignisse, zuschlagen. Meinen Verdacht, dass in China - entgegen anderslautenden Meldungen - experimentiert wurde, werde ich nicht los. Kann es sein, dass trotz aller Vorsicht etwas (ein Virus?), bewusst oder unbewusst, entfleuchte? - wer weiß. Eines habe ich gelernt: Nämlich - vorzusorgen in kleinem Rahmen (Kerzen, Taschenlampen, Batterien, Akkus aufgeladen, haltbare Essensvorräte, Kochgeschirr für Gas, Wasser, Medikamente, Klopapier u. a.) Das soll helfen, mit einer erheblichen Portion Optimismus, zumindest das Ärgste zu überstehen.

 
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PdL
vor 3 Jahren

Nach der Lektüre von Marc Elsbergs "Blackout" ist mir auch anders geworden.

Bin schon am Grübeln, wie ich mein Haus dementsprechend umrüsten kann.

Es sind oft Kleinigkeiten, wenn man bedenkt, dass allein schon die elektrischen u. U. nicht mehr nach oben fahren und man selbst untertags im Dunkeln sitzt.

Tankstellen, die keinen Treibstoff ausgeben, weil die Pumpen elektrisch laufen.

Lebensmittelgeschäfte keine Kühlungen mehr haben und die Kassiererinnen mit der Hand rechnen müssen, Online-Zahlungen nicht mehr möglich sind etc.

Auch hier würde ich auf PV setzen, es liegen derart viele Dächer, Fassaden brach, sowohl bei öffentlichen Gebäuden wie auch bei Firmen, die den Strom zumeist untertags brauchen und somit auch keine teuren Akkus notwendig sind.

Es gibt viel zu tun, die Energiewende könnte auch ein Teil der Lösung eines Blackout-Vorfalls sein.

 
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Chronos
vor 3 Jahren

Wichtiges Thema, welches die Lienzer Bürgermeisterin hier aufgreift.

Es wird zwar Krisenpläne geben, aber bei einem Ausmaß eines „Blackout“ wären viele Institutionen vermutlich weit überfordert! Seien es Gemeinden, Städte, die Bundesländer und auch der Staat (Regierung) selbst. Welche Politiker, vom Bürgermeister aufwärts, kennen diese Notfalls- bzw. Krisenpläne bis ins Detail? Wie sieht es mit den Blaulichtorganisationen, Bezirksbehörden aus? Aus meiner Sicht ist das Bundesheer am besten dafür in ihrer Organisationsstruktur und in den Notfall-Einsatzplänen vorbereitet. Ob das Heer, nach jahrelangen Sparmaßnahmen, auf den neusten Stand der Dinge hinsichtlich Ausrüstung ist, bezweifle ich aber.

Das neue Notstromaggregat um 40.000 Euro ist gerade für einen kompletten Stromausfall eine sehr gute Investition für die Stadt Lienz. Wie schnell und wie viele Haushalte damit versorgt werden können (Lichtstrom und Geräte die stärkeren Strom benötigen), wäre für mich eine interessante Frage?

Übrigens: Wie SCHWARZER Hannes schreibt, das Buch „BLACKOUT“ kann man nur empfehlen!

 
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    tauernwind
    vor 3 Jahren

    Ich stimme Dir da voll zu, egal ob Blackout, Pandemie usw. es gehört ein ordentliches, zentrales Krisen bzw. Projektmanagement her.

    Das ganze aktuelle, planlose hin und her, auf und zu, ja oder nein haben wir den politischen Spielchen im Hintergrund zu verdanken.

    Davon abgesehen wenn der Amtsschimmel wiehert geht ein übermaß an Zeit verloren, Zeit die man nicht hat.

    Das EUR 40.000,-- Stromaggregat ist lt. meiner Info nur für die Liebburg oder andere Stadtverwaktungsbüros damit sie beim Ausfall arbeiten können.

     
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      Chronos
      vor 3 Jahren

      Danke, eigentlich logisch, dass mit dem Aggregat die eigenen städtischen Verwaltungsbüros und keine privaten Haushalte damit versorgt werden würden. Man stelle sich vor, der Strom fällt für eine Woche oder für 10 Tage im ganzen Land komplett aus. Wie @PdL schreibt: Welchen Rattenschwanz das nach sich ziehen würde. Die Auswirkungen und die Folgen würden unsere schlimmsten Vorstellungen übertreffen...

       
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    soomanides
    vor 3 Jahren

    Zuerst muss jeder selbst vorsorgen. Nicht nur auf ein Wunder "von oben" warten.

     
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steuerzahler
vor 3 Jahren

Wir müssen ja um jeden Preis kalorische Kraftwerke still legen. Kalorische Kraftwerke und Speicherkraftwerke sind bestens regelbar und können die Schwankungen ausgleichen. Atomkraftwerke sind dazu völlig ungeeignet.

Außerdem, wenn wir schon seit Jahren die sogenannten erneuerbaren Energiequellen fördern, dann muß gleichzeitig für die Netzstabilisierung gearbeitet werden. Leider wurde wieder einmal zugewartet. Jetzt ist das Erstaunen groß, war aber für Fachleute vorhersehbar.

Unglücklicherweise sitzen in der Politik keine Fachleute, sondern nur höchst politische Köpfe, was immer das sein mag...

 
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    genaugenommen
    vor 3 Jahren

    so ein unsinn! atom.- und kalorische kraftwerke arbeiten gleich! das einige was in dem fall hilft sind, schnell regelbare speicher-wasserkraftwerke.

     
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      steuerzahler
      vor 3 Jahren

      Genaugenommen ist ihr Statement ein Unsinn. Atomkraftwerke sind sehr schlecht regelbar. Im Leistungsverhalten sind sie sehr träge, im Gehensatz zu kalorischen KWs.

       
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      tauernwind
      vor 3 Jahren

      Meiner Meinung nach habt ihr beide (un)recht 😋

      z.B. Kalorische Kohlekraftwerke sind langsam regelbar, kalorische Gasgrakftwerke sind schnell regelbar.

       
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Hannes Schwarzer
vor 3 Jahren

Interessanter Roman dazu ( ohne Faktizitätsanspruch ! ): Marc Elsberg: BLACKOUT, 2013 ( um einen Öster. Politiker zu zitieren: ' Sie werden sehen, was noch alles ( in diesem Fall: nicht ) möglich ist.

 
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    soomanides
    vor 3 Jahren

    Derjenige, der d a s sagte, hat GsD in Österreich nicht viel zu sagen.

     
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hinter dem vorhang
vor 3 Jahren

corona,stromabschaltungen, keine lebensmittel zum kaufen... alles gewollt um den mittelstand auszulöschen und warum? die reichen triffts sowieso nicht(die werden noch reicher wie man gerade sieht) die armen haben jetzt auch nichts zu melden der mittelstand kann noch denken und ist eine gefahr für die grosskonzerne und diktatorischen regime , die ihre eigene welt aufbauen werden , sollten wir sie nicht daran hindern!! auch unserer regierung wäre es recht, wenn es alles nur JA sager gebe!

 
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    le corbusier
    vor 3 Jahren

    bitte scherz-kommentare als solche kennzeichnen, z.bsp. mit *sarkasmus oder so, dass es keine missverständnisse gibt.

    aber ansonsten treffend gemacht, wie sie verschiedene ereignisse in ein kausales netz einer höheren verschwörung einweben. genau nach dem stil der verschwörungstheoretiker auf der 10. google seite. musste echt schmunzeln. das nächste mal vielleicht noch die geldjuden, illuminaten und reptiloide dazu würzen, dass es richtig kracht.

     
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    Chronos
    vor 3 Jahren

    @hinter dem vorhang, wachsam sein mit klarem Geist und achten auf Einhaltung der Menschenrechte, ja!!! Falls Sie das meinen.

    „Mittelstand auslöschen…“ wer will das? Wer sind diese „diktatorischen Regime, die eine eigene Welt aufbauen werden…?“ Könnten Sie da präziser sein? Ansonsten könnten Ihren Aussagen Verschwörungstheorien anhaften.

     
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    anton2009
    vor 3 Jahren

    @hinter den vorhang: bitte bleiben Sie beim nächsten Mal mit Ihrem Unsinn wirklich "hinter dem vorhang"!

     
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