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Gibt es heuer kürzere Sommerferien?

Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf sieht dafür „kein Denkverbot.“

Wird der allgemeine Lockdown nicht verlängert, sollen die Schulen ab 25. Jänner und damit eine Woche später als geplant wieder öffnen. Das hat Bildungsminister Heinz Faßmann am Mittwoch im Gespräch mit dem Ö1-Mittagsjournal angekündigt. Die Rückkehr in die Klassenzimmer soll schrittweise erfolgen: „Wir können nicht gleich am 25. Jänner die Türen und Tore weit öffnen, dazu sind die Zeiten zu unsicher.“ Man werde auf regionale Inzidenzen Rücksicht nehmen. Auch die Frage, welche Altersgruppen mit Fernunterricht besser zurechtkommen, sei ein Kriterium. Die Oberstufenschüler, die seit den Herbstferien Distance Learning am Stundenplan hatten, sollen zumindest einen Teil der Zeit wieder in den Schulen zusammenkommen, betonte Faßmann.
Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf schließt kürzere Sommerferien nicht aus. Foto: EXPA/Spiess
In Tirol gebe es aus der Wirtschaft viele Stimmen, die sich für eine rasche Wiederöffnung der Schulen aussprechen, berichtet die zuständige Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf auf Anfrage. Viele Eltern würden eine persönliche Betreuung ihrer Kinder im Distance-Learning bevorzugen und daher als Arbeitskräfte in bestimmten Branchen nicht zur Verfügung stehen. „Wenn Lockerungen aus infektiologischer Sicht vertretbar sind, dann sollte man meiner Meinung nach im Pflichtschulbereich auf jeden Fall zum Präsenzunterricht zurückkehren“, so Zoller-Frischauf. Klar ist jedoch auch, dass die Kinder im laufenden Schuljahr Nachteile durch die Pandemie haben. „Ich glaube, dass es in dieser Ausnahmezeit bezüglich einer Verlängerung der Schulzeit im Sommer kein Denkverbot geben darf“, erklärt Zoller-Frischauf. Bei den Tiroler NEOS stößt dieser Vorschlag auf offene Ohren. Der pinke Klubobmann Dominik Oberhofer spricht von einem „längst überfälligen Schritt für beste Bildungschancen.“ Oberhofer sieht aber nicht nur die wirtschaftlich prekäre Situation der Betriebe im Fokus: „Es sind doch die Schülerinnen und Schüler, die massiv unter dieser Situation leiden – psychisch, physisch, sozial und natürlich auch im Bereich der Bildung selbst.“
Der Tiroler NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer sieht „keine Strategie in Sachen Sommerbetreuung.“ Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Unverständlich ist für den pinken Bildungssprecher in diesem Zusammenhang, dass es nach wie vor seitens des Landes keine Strategie in Sachen Sommerbetreuung gebe. Die NEOS fordern, das im Sommer ins Leben gerufene Modell der Sommerschulwochen als Alternative zu einer Verkürzung der Sommerferien zu adaptieren und neu auszurollen. Wie Zoller-Frischauf erklärt, werde man im Frühjahr die Förderungsrichtlinie im Bereich der Ferienbetreuung überarbeiten: „Ich kann mir hier im heurigen Jahr einen besonderen Fokus auf pädagogische Betreuung während der Sommermonate vorstellen.“

6 Postings

hinter dem vorhang
vor 3 Jahren

haha... als ob die lehrer die sommerferien kürzen würden.. warum um den heissen brei herum reden!?? einfach verpflichtend machen wie den lockdown!!! das ist nämlich momentan kein zustand !!!

 
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wolfgangwien
vor 3 Jahren

Bitte jetzt nicht die derzeitige Unterrichtspraxis schönreden! Da wird sicher nicht der gleiche Stoffumfang erfolgreich vermittelt. Von den Ganzen sozialen Kompetenzen gar nicht zu reden.

Und bitte auch keine "Sommerschule". Ganz normale 4 Wochen Unterricht im Sommer!

Die Schüler werden es dringend nötig haben!!

 
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    Tilda
    vor 3 Jahren

    Wie gesagt, ich sehe es nicht so, dass Kinder aufgrund der aktuellen Lage im Sommer Regelunterricht dringend nötig haben. Meine Beobachtungen zeigen, dass momentan viele Kinder sogar mehr als viel leisten. Ich bin der Meinung, dass gerade weil z.B. soziales Lernen und Kreativität im Homeschooling eventuell nicht im selben Ausmaß wie an der Schule aktiviert werden können, sich die Lernpause im Sommer anbietet, um diese Kompetenzen zu fördern. Dazu braucht es auch nicht die Schule, sondern ein geeignetes und finanziertes Betreuungsprogramm von den Gemeinden. Sport und Bewegung sollte man zudem sowieso machen, um das Immunsystem zu stärken ...

     
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    nikolaus
    vor 3 Jahren

    Bitte nicht (Pferde)Äpfel mit (Glüh)Birnen vergleichen! Von Eltern und Lehrer*innen gut betreute Kinder haben sicherlich kaum weniger gelernt, was den "Stoff" betrifft. Vielen ist aber klar vor Augen geführt geworden, dass Unterrichten nicht jedermanns*fraus Sache ist - und das Maß diesbezüglich ist übervoll.

    Ihrem Vorschlag nach "Ganz normalen 4 Wochen Unterricht im Sommer" muss ich aufs Deutlichste widersprechen. Was für den Sommer organisiert gehört, sind Gratisveranstaltungen, in denen ausschließlich KREATIVE und SOZIALE Kompetenzen gefördert werden, denn diese - und hier gebe ich Ihnen zu 100 Prozent Recht - bleiben zur Zeit vollkommen auf der Strecke. Eine sommerliche Ruhezeit der kognitiven Hirnarbeit dagegen braucht der (junge) Mensch genauso dringend wie ein Obstbaum die Winterruhe.

     
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    Tilda
    vor 3 Jahren

    Eine kurze Anmerkung noch. Der Zwischenbericht zur aktuellen Studie „Lernen unter COVID-19“, durchgeführt von der Uni Wien, zeigt: "Die Schüler*innen gaben an, sich durchschnittlich 7.1 Stunden pro Tag mit schulbezogenen Aktivitäten zu befassen."

    Sinkendens Wohlbefinden, Leistungsdruck und Ungewissheit sind laut dem Bericht bedeutende Faktoren, die von den befragten SchülerInnen (aus unterschiedlichen Schularten) berichtet werden.

    Das stelle ich mir halt schon die Frage, ob noch mehr Unterricht die aktuelle Situation ausgleichen kann ...

     
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Tilda
vor 3 Jahren

Oft wird die aktuelle schulische Situation verallgemeinernd so dargestellt, dass Kinder und Jugendlichen zu wenig lernen. Meiner Meinung ist das so nicht richtig. Der Stoff wird in den Haupt- wie auch in den Nebenfächern weiter erarbeitet und die schulische Betreuung wird überdurchschnittlich gut besucht. Was meines Erachtens durch die Vorgaben kürzer treten muss, sind die kreativen Fächer, die soziale Entwicklung und der Sport. Ich würde es deshalb begrüßen, wenn es mehr gefördertes Angebot in den Gemeinden dazu geben würde anstatt dass der Fokus noch mehr auf dem Kognitiven liegt! Zur Persönlichkeitsentwicklung braucht es auch andere Kompetenzen als Deusch, Mathematik etc.

Der Vergleich mit den Sommerferien in Deutschland wird von Seiten der Politik auch immer wieder isoliert angeführt. Es stimmt zwar, dass in Deutschland die Sommerferien kürzer sind als in Österreich. Die restlichen Ferientage sind jedoch geblockt auf das Jahr verteilt und insgesamt hat Deutschland im Schnitt sogar mehr schulfreie Tage pro Jahr als Österreich. In dieser Diskussion sollte man auch beachten, dass wir im EU-Durchschnitt deutlich auf der unteren Seite liegen, was die Ferientage betrifft. Bitte liebe Politik, das Gesamtbild im Blickfeld haben und dann auch so kommunizieren!

 
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