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Strategien gegen Verzögerung beim Corona-Impfplan

Anschober sieht „echten Rückschlag“ – Rendi-Wagner schlägt drei Gegenmaßnahmen vor.

Für Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist die von AstraZeneca angekündigte Reduzierung der Impfstoff-Lieferung ein "echter Rückschlag". In der "ZiB2" sagte Anschober am Freitagabend, das dies voraussichtlich zu Verzögerungen im österreichischen Impfplan führen werde. Das sei zu befürchten. Er werde nun jedenfalls in Verhandlungen versuchen, dass die zugesagten Lieferungen nachgeholt werden. Er sei "nicht bereit", sich mit der angekündigten Lieferkürzung einfach abzufinden, sagte Anschober. Er werde für eine möglichst rasche Lieferung kämpfen. Für Österreich könnte die angekündigte Lieferkürzung nach APA-Informationen bedeuten, dass im ersten Quartal statt der avisierten zwei Millionen Impfdosen nur 600.000 geliefert werden. Anschober setzt nun auf Verhandlungen nächste Woche. Dann solle feststehen, wie viele Lieferungen von AstraZeneca im März kommen und vor allem, ob insgesamt weniger Lieferungen kommen oder ob es sich nur um eine Aufschiebung handle und wenn ja bis wann. Für den Februar bedeute die Ankündigung von AstraZeneca, dass statt der angekündigten 650.000 nur 340.000 Dosen kommen werden. Der Gesundheitsminister hofft nach wie vor, dass der Impfstoff von AstraZeneca auf EU-Ebene am 29. Jänner zugelassen wird und zwar für alle Bevölkerungsgruppen. Außerdem seien auch noch weitere Firmen im Genehmigungsverfahren. Hier hofft Anschober, dass es im zweiten Quartal zu Lieferungen kommen kann.
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner ist Infektiologin und sieht einige Möglichkeiten, den Lieferengpass sofort abzuschwächen. Foto: Expa/Schrötter
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner fordert ebenfalls in der "ZiB2" das Gesundheitsministerium auf, Sofortmaßnahmen gegen den drohenden Lieferengpass zu setzen. Dafür legte sie drei konkrete Vorschläge auf den Tisch. Erstens sollten statt derzeit fünf bis sechs nun sechs bis sieben Impfdosen aus einer Ampulle gezogen werden. Damit könnte man zusätzlich 10.000 Menschen pro Woche impfen. Das müsste einheitlich und mit der Freigabe des Gesundheitsministeriums geschehen. Zweitens könnte man für die Zeit der Impfstoff-Knappheit das Impfintervall zwischen der ersten und der zweiten Impfung von drei auf fünf bis sechs Wochen ausdehnen. Und drittens sollte die Regierung versuchen, von anderen Ländern, wie etwa aus Israel, Impfstoffe für Österreich zu besorgen. Skeptisch zeigte sich Rendi-Wagner, ob man ab dem 8. Februar wirklich den Lockdown beenden und alle Bereiche wieder öffnen kann. Auf eine entsprechende Frage meinte sie, dass derzeit "in Summe eine schwierige Situation" bestehe. Sie verwies darauf, dass es angesichts der Lieferengpässe wohl nicht gelingen werde, bis dahin alle Risikogruppen durchzuimpfen und damit den Druck aus dem Gesundheitssystem zu nehmen. Außerdem seien die Infektionszahlen derzeit immer noch zu hoch und zusätzlich haben man auch noch mit den Mutationen zu kämpfen. Bezüglich ihrer Annäherung an die Regierung und die gute Gesprächsbasis mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), sagte Rendi-Wagner, sie sei froh, dass sich die Gesprächsbasis verbessert habe. Dabei gehe es nicht um Taktik sondern um Vernunft. Zur Lösung der Krise brauche es gemeinsame Anstrengungen.

10 Postings

genaugenommen
vor 3 Jahren

die lieferverzögerung beim impstoff hat einzig und allein die EU zu verschulden! das einzige was die in brüssel können, ist bananen und gurken gerade biegen und die schwalben aus unseren ställen verbannen.

 
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Lz
vor 3 Jahren

Frau PRW ist seit 2010 im Ministerium und hatte damals wohl eine Abteilung aufgebaut, die sich mit möglichen Pandemien beschäftigte, aber die hätte auch keine besseren Vorschläge gehabt! Ihr Ausbildungschwerpunkt in der Tropenmedizin waren Durchfallkrankheiten. Krisenmanagerin eng mit Gesundheitsminister Alois Stöger sowie Gesundheits- und Frauenministerin Sabine Oberhauser zusammen – nicht zuletzt als es darum ging, die österreichische Bevölkerung vor den Auswirkungen der Atomkatastrophe von Fukushima, Lebensmittelskandalen wie EHEC oder auch der Ebola-Pandemie zu schützen. Also woher ist sie dann eine große Expertin. Ebola Pandemie hatten wir Gott sei Dank keine! Sonst wäre Sie tatsächlich eine!

 
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Bergtirol1
vor 3 Jahren

Bester Satz des gesamten Beitrags "zur Lösung der Krise brauche es gemeinsame Anstrengungen".. das sollte man generell bei jedem Thema und bei jeder Partei als Grundlage haben👍👍

 
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Stadtner
vor 3 Jahren

Südafrika zahlt AZ das doppelte wie wir und hat keine Kürzungen. Warum wohl. https://zackzack.at/2021/01/23/suedafrika-zahlt-mehr-fuer-astrazeneca-und-wird-beliefert/

 
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hoerzuOT
vor 3 Jahren

Rendi- Wagner hat seit gestern (Zib2) einen Wähler mehr. Ohne politisches Kalkül versucht sie gemeinsam mit den Regierungsparteien Lösungen zu finden. Sie spart sich Häme und Kritik gegenüber Türkis/Grün und arbeitet konstruktiv am Vorankommen. Bravo und zeitgleich: sorry. Ich habe Sie, Frau RW, unterschätzt.

 
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    Lz
    vor 3 Jahren

    Aber erst seit einer Woche, seit ihr der Herr Ludwig den Marsch geblasen hat! Sie lässt sich als ausgewiesen Expertin interviewen, die sie ev theoretisch ist, aber praktisch nicht! Ein Jahr hat sie sich etwaige Fehler herausgepickt und sich im Parlament aufgespielt! Ein Jahr destruktive Verunsicherung vereint mit Neos und FPÖ. Die FPÖ ist mit ihrer Hilfe wieder viel stärker geworden. Jetzt wo auch durch ihre Beiträge, die Leute in Massen auf die Strasse gehen, macht Sie eine Kurve! Das ist Populismus wie 1800 netto oder brutto, kann sie heute noch nicht sagen. 35 Stundenwoche, ich fordere Milliarden hier und da.. Jedes 2. Wort ich, ich, ich.. Schlimmer als Kurz!

     
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Maik Eva
vor 3 Jahren

@ Pamela Rendi-Wagner: Eine Ärztin (wussten sie, dass sie Ärztin ist? 😉) die "Freitesten" strikt ablehnt und ein paar Tage später dann "Reintesten" super findet, ist mir sehr suspekt. Offensichtlich gibt es auch noch im Liegen einen Kniefall!

 
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Post_ler
vor 3 Jahren

Ich komm aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man könnte den Impfstoff strecken, dafür aber die Intervalle verlängern. Wozu dann die Forschung und Prüfung des Impfstoffs? Wenn das alles einfach so möglich ist, ist Backpulver schwerer zu dosieren. Egal, wieder ein Puzzlestein zu meiner persönlichen Impfbereitschaft!

 
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karlheinz
vor 3 Jahren

Zum gegenständlichen Thema dürfte Rendi-Wagners Fachwissen sicherlich für den Kanzler hilfreich sein. Was ich aber aus dem letzten Absatz schlussfolgere, dürften die Grünen in absehbarer Zeit bald Geschichte sein. Türkis und Rot hätten nämlich im NR, sowie im BR, eine respektable Mehrheit. Zum Regieren wäre dies sicherlich einfacher. Ob dies wohl auch sonst von Vorteil wäre ?

 
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    Lz
    vor 3 Jahren

    PRW wurde ins Boot geholt, um endlich vereint gegen die Pandemie zu kämpfen! FPÖ kämpft ja nur gegen Kurz, wie die Neos, konzeptlos und planlos!

     
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