Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Kleinbauern fordern per Petition mehr Unterstützung

Um dem Höfesterben entgegenzuwirken, sollen die „ersten 20 Hektar“ doppelt gefördert werden.

Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) hat sich zum Ziel gesetzt, Landwirtinnen und Landwirte zu unterstützen und die Produktivität in der Landwirtschaft zu verbessern, um eine sichere Versorgung an bezahlbaren Nahrungsmitteln zu gewährleisten. Bäuerinnen und Bauern soll durch Förderungen von Seiten der EU ein angemessenes Einkommen gewährleistet werden, um so auch Arbeitsplätze in der Landwirtschaft zu sichern und Branchen, die mit der Landwirtschaft in Verbindung stehen, zu beleben. Gleichzeitig wird ein Schwerpunkt auf eine umweltfreundliche und nachhaltige Bewirtschaftung gesetzt, ländliche Gebiete und Landschaften sollen erhalten bleiben. Die EU gibt europaweit pro Jahr 56,5 Milliarden Euro dafür aus. Österreich hat ein Agrarbudget von 1,9 Milliarden Euro. 61 Prozent davon kommen aus dem EU-Topf, 17 Prozent vom Bund und 22 Prozent von den Ländern. Bei den Förderungen wird grundsätzlich zwischen Marktordnungsausgaben (Säule 1) und Ländlicher Entwicklung (Säule 2) unterschieden. Förderungen der ersten Säule werden als Direktzahlungen bezeichnet. Diese bekommen alle Bauern, wenn sie ihre Flächen bewirtschaften und sich an grundlegende Umwelt- und Tierschutzauflagen halten. Pro Hektar erhalten die Landwirte einen festgelegten Betrag, der im Jahr 2019 284 Euro pro Hektar betrug. Aus dem zweiten Fördertopf erhalten jene Landwirte Zahlungen, deren Flächen sich in naturbedingt benachteiligten Gebieten befinden, die konkrete Umweltschutzmaßnahmen umsetzen oder große Investitionen tätigen.
Wer mehr Fläche besitzt bekommt laut der derzeitigen Agrarpolitik auch mehr Förderungen. Österreichische Kleinbauern fordern eine gerechtere Verteilung. Foto: Jan Kopriva/unsplash
Derzeit wird die GAP reformiert und die Vereinigung Österreichischer Klein- und Bergbauern (ÖBV) wendet sich mit einer Petition an die zuständige Bundesministerin Elisabeth Köstinger sowie sämtliche Agrarlandesräte, sich für die doppelte Förderung der „ersten 20 Hektar“ landwirtschaftlicher Nutzfläche in der ersten Säule einzusetzen, um so dem „Höfesterben“ entgegenzuwirken und die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich zu erhalten. „Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt in Österreich derzeit bei 19,8 Hektar, kleine und mittlere Höfe bilden das Rückgrat des ländlichen Raumes. Wollen wir weiterhin lebendige Strukturen am Land, dann muss die Existenz dieser Höfe abgesichert werden. Es braucht attraktive Arbeitsplätze und Einkommen, gerade auch für junge Menschen“, sagt Ludwig Rumentshofer, Vorstandsmitglied der ÖBV in einem Video, das die Vereinigung mit mehreren Landwirtinnen und Landwirten zur Petition gestaltet hat. Auch der steirische Wutbauer Christian Bachler meldet sich im Video zu Wort. “Bisher wird jeder Hektar mit der gleichen Prämie gefördert. Das bevorzugt Großbetriebe und würde in Zukunft die derzeitige Agrarpolitik des ‘Wachsen oder weichen’ fortsetzen. Das heißt, dass immer noch mehr Höfe zusperren müssten. Die Förderung der ersten Hektare kommen dort an, wo sie gesellschaftlich erwünscht sind, weil damit kleinstrukturierte Höfe, sowie standortangepasste und vielfältige Landwirtschaft gefördert wird. Das ist die Struktur, die es in Österreich und vor allem angesichts der zukünftigen Herausforderungen braucht. Nur damit können gute Lebensmittel für alle gesichert werden. Jetzt ist die Zeit für eine Trendwende zu einer gerechteren Agrarpolitik”, so Rumetshofer weiter. Finanziert werden soll die doppelte Förderung durch eine gerechtere Umverteilung innerhalb der Direktzahlungen.  
Anna Maria Huber unterrichtet an der International School in Innsbruck und schreibt nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

5 Postings

wolf_C
vor 3 Jahren

haben die bosse unterschrieben oder nicht

 
1
0
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Anna Maria Kerber
vor 3 Jahren

Das wäre doch eine gute Anregung, um die klein strukurierten Höfe zu fördern, die noch dazu umweltfreundlich und nachhaltig wirtschaften.

 
1
8
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
wolf_C
vor 3 Jahren

braucht man hier nur schauen wer mit den monstertraktoren herumfährt, und jeder weiß was die bosse von den armen kleinen halten ... und die eu-reform dazu ist nicht einmal ein schlechter witz!!

 
5
7
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    phoenix
    vor 3 Jahren

    Wie man erkennt, hast du keine Ahnung davon. Du bist sicher einer, der die Billigkartoffeln aus Ägypten kauft... "Ohne Witz"

     
    5
    5
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    na servas
    vor 3 Jahren

    @wolf_c : hab mich schon lange gewundert, worauf der/die WOLF_C seine/ihre "Fachmeinungen" stützt, vor allem weil doch (fast) zu allen Themen der eigenartige "Senf" dazugegeben wird -wie ja leider von einigen anderen (Super-)Postern in diesem Forum immer wieder- aber diesmal hat er/sie sich ENDGÜLTIG ENTLARVT !! So einen ultra-Blödsinn zu schreiben, zeugt von einem erschreckenden Unwissen und offensichtlicher Verwechslung von regionaler Landwirtschaft -mit dzt notwendiger Schneeräumung...! es gibt dazu eigentlich nur einen Kommentar: "setzen - NICHT GENÜGEND!" .... und eine bescheidene Bitte: nicht so oft 'kommentieren' - besser ein wenig NACHDENKEN!

     
    4
    9
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren