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Fahrprüfungen sind derzeit wieder möglich, Theoriekurse aber noch kein Thema. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Fahrprüfungen sind derzeit wieder möglich, Theoriekurse aber noch kein Thema. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

„Ein Schritt nach vorn“ für Osttirols Fahrschulen

Praxisunterricht läuft wieder. Ab kommender Woche sind auch Theorieprüfungen möglich.

Eine sprichwörtliche Reise ins Ungewisse erlebten zuletzt die Fahrschulen in ganz Österreich. Seit bald drei Monaten bleiben die Stühle in den Ausbildungsräumen leer, Distance-Learning ist gesetzlich verboten und Prüfungen in Theorie und Praxis durften bis zuletzt nicht durchgeführt werden. „Wenn diese Kette unterbrochen wird, steht der Großteil der Ausbildung“, weiß auch der Lienzer Fahrschulbesitzer Clemens Kontschieder. Im vergangenen Jahr blieben die Türen seiner Fahrschule für sieben Wochen komplett geschlossen, vor allem seit den Verschärfungen der Covid-Maßnahmen im November wurden er und sein Team eingebremst: „Seit Mitte November hatten wir nur eine einzige Theorie-Prüfung und keine Kurse mehr. Das ist bald drei Monate her.“ Nur in kleinen Schritten nähert sich die Branche allmählich wieder einem halbwegs vernünftigen Modus. Am besten läuft es im Praxisunterricht, Fahrstunden sind schon seit Anfang Dezember wieder möglich. Vor einigen Tagen bekamen die Fahrschulen dann grünes Licht für Praxisprüfungen, die ablaufen wie bisher – sprich mit dem Fahrlehrer am Beifahrer- und dem Prüfer am Rücksitz.
Im Computerraum von Clemens Kontschieder dürfen ab kommender Woche wieder Prüflinge Platz nehmen.
„Viel schwieriger ist es im Theorie-Bereich. Da wurde zunächst eine bundesweite Lösung gesucht, das ist jedoch ebenso gescheitert wie ein tirolweites Konzept. Nun ist es Sache der jeweiligen Bezirksverwaltungsbehörden“, so Kontschieder. Die BH Lienz habe ihm deshalb am Mittwoch mitgeteilt, dass zumindest in Osttirol ab der kommenden Woche wieder Theorieprüfungen möglich sind. Erlaubt sind – so will es das Gesetz – nur Einzelprüfungen, weil Dienstleister ihren Service derzeit ausschließlich Einzelpersonen anbieten dürfen. Für Kontschieder ist es „ein Schritt nach vorn. So können wir an einem Nachmittag zumindest vier bis fünf Prüflinge abfertigen.“ Vom Normalbetrieb ist man aber noch weit entfernt, legen ansonsten doch bis zu 30 Fahrschüler an einem Nachmittag die Theorie-Prüfung ab. Nun können zumindest jene, die bereits die Theorie hinter sich haben, ihre Fahrstunden sammeln und den holprigen Weg zum Führerschein beenden. Auch jene, die alle Theorie-Einheiten besucht haben, können diesen Teil und die Praxis nun abschließen. Wer aber weiterhin in der Luft hängt, sind alle Fahrschüler, die erst am Anfang der Ausbildung stehen oder noch nicht alle Unterrichtseinheiten besucht haben. An einen Theorieunterricht ist ohne Lockerungen nach wie vor nicht zu denken.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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