Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Coronakrise reißt Milliarden-Loch ins Budget

Über 31 Mrd. Euro für Covid-Maßnahmen ausgezahlt oder rechtsverbindlich zugesagt.

Das Finanzministerium hat am Sonntag den aktuellen Monatserfolg für Dezember veröffentlicht. Die Zahlen zeigen ein Loch von 22,5 Milliarden Euro, das die Coronakrise ins Budget gerissen hat. Die Einnahmen sind 2020 gegenüber 2019 um ganze 8,4 Prozent eingebrochen und Ausgaben sind parallel dazu um sagenhafte 22 Prozent gestiegen. Aktuell sind über 31 Mrd. Euro für Covid-Maßnahmen ausgezahlt oder rechtsverbindlich zugesagt. "Die Auswirkungen der Pandemie werden unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben noch länger beschäftigen und sind auch budgetär deutlich spürbar. Die Krise hat bisher ein Loch von 22,5 Mrd. Euro im Bundeshaushalt hinterlassen. Einnahmen von 73,6 Mrd. Euro stehen Ausgaben in der Höhe von 96,1 Mrd. gegenüber. Insgesamt haben wir im Jahr 2020 28 Mrd. Euro für die Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie budgetiert, davon wurden 20,8 Mrd. Euro ausgezahlt bzw. als Steuererleichterung gewährt. Aktuell stehen wir bei über 31 Mrd. die ausgezahlt oder rechtsverbindlich zugesagt worden sind", kommentiert Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) den Monatserfolg für Dezember 2020. Die Einzahlungen von Jänner bis Dezember 2020 betrugen 73,6 Mrd. Euro und sind damit um 6,7 Mrd. Euro beziehungsweise 8,4 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Dies ist beinahe vollständig auf den Rückgang der öffentlichen Abgaben zurückzuführen: Die Bruttoabgaben sind 2020 mit rund 81,8 Mrd. Euro um 9,1 Mrd. € (minus 10,0 Prozent) geringer als 2019.
Finanzminister Gernot Blümel: „Die Bürgerinnen und Bürger können sich auf den Staat verlassen.“ Foto: APA
Die größten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr gab es bei der Körperschaftsteuer mit etwa 3,1 Mrd. Euro (minus 32,5 Prozent), der Umsatzsteuer 2,5 Mrd. Euro (minus 8,3 Prozent), der veranlagten Einkommensteuer 1,9 Mrd. Euro (minus 39,5 Prozent), der Lohnsteuer 1,2 Mrd. Euro (minus 4,3 Prozent) sowie der Mineralölsteuer 0,7 Mrd. Euro (minus 15,4 Prozent). Nur wenige Abgaben wiesen 2020 Zuwächse gegenüber 2019 auf: die Tabaksteuer mit plus fünf Prozent, die Versicherungssteuer mit plus 2,1 Prozent und motorbezogene Versicherungssteuer mit plus 3,1 Prozent. Demgegenüber stehen Auszahlungen, von Jänner bis Dezember 2020 in Höhe von 96,1 Mrd. Euro. Sie sind damit um 17,2 Mrd. Euro bzw. 22 höher als im Vorjahr. Ein bedeutender Teil an Mehrauszahlungen ist auf Maßnahmen im Zusammenhang mit Corona zurückzuführen. Beispielsweise waren im Berichtszeitraum 7,6 Mrd. Euro an Mehrauszahlungen im Bereich Arbeit, davon 5,5 Mrd. Euro für Kurzarbeit und 1,1 Mrd. Euro für das Arbeitslosengeld und die Notstandshilfe, notwendig. 2020 waren im Covid-19-Krisenbewältigungsfonds Ausgaben von 28 Mrd. Euro vorgesehen, davon führten im Budgetjahr 2020 20,8 Mrd. Euro zu Auszahlungen bzw. wurden als Steuererleichterungen gewährt. So wurden bis zum 31. Dezember 2020 911 Mio. Euro im Rahmen des Härtefallfonds über die WKO und AMA ausbezahlt, 240,3 Mio. Euro über den NPO-Unterstützungsfonds und 260,7 Mio. Euro für das Gemeindepaket. Die Ausgaben für den Kinderbonus belaufen sich auf insgesamt 665,3 Mio. Euro und für den Lockdown-Umsatzersatz wurde mit 31. Dezember 2020 ein Volumen von 1,9 Mrd. Euro von der COFAG ausbezahlt. Im Rahmen des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds wurden 2020 Soforthilfemaßnahmen in Höhe von 1,8 Mrd. Euro finanziert. Darunter fallen u.a. die zentrale Beschaffung medizinischer Produkte für ganz Österreich (170 Mio. Euro), Beschaffungen und Leistungen des österreichischen Bundesheers (insb. die Abhaltung der Covid-19-Massentests, sowie die Einrichtung eines Covid-19-Lagers; 134,7 Mio. Euro), eine Sonderdotierung für den Pflegefonds (100 Mio. Euro) oder zusätzliche Mittel für die klinische Forschung (20,7 Mio. Euro). "Wir haben in der Krise schnell geholfen und unsere Maßnahmen ständig weiterentwickelt. Das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler wurde investiert, um Gesundheit, Arbeitsplätze und Unternehmen zu retten. Wir sind dabei von Anfang an so kulant wie möglich und so streng wie nötig gewesen. Die Bürgerinnen und Bürger können sich auf den Staat verlassen, das hat das Covid-Jahr 2020 einmal mehr gezeigt. Die Auswirkungen auf das Budget sind spürbar und bleiben alternativlos", resümiert Blümel.

7 Postings

bergfex
vor 3 Jahren

Wir haben trotzdem Milionen nur so zum hernehmen wenn irgendwo in der Welt ein Rad umfällt.

 
0
8
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
karlheinz
vor 3 Jahren

So Herr Minister ! Der Budgethut brennt und dieser kann sicher in den nächsten Jahrzehnten nicht gelöscht werden. Die leichtfertige Aussage unseres Kanzlers, koste es was es wolle, war damals wohl nicht gut genug überlegt. Trotzdem harren diese Laien noch am Entschluss, die Gastronomie nicht öffnen zu wollen, um wenigstens einen Teil des angerichteten Schadens zu verringern. Es ist ja auch nicht erwiesen, dass von dort aus die Fallzahlen steigen bzw. gestiegen sind. Ausßerdem hängen dadurch hunderttausende Arbeitsplätze am "seidenen Faden". Die Gastronomen und das Personal, sowie deren Zulieferer, wollen das Geld mit der Arbeit verdienen und nicht vom Staat geschenkt bekommen ! Mit solchen Regierungsexperten kann es nur abwärts gehen ! "Wenn man jetzt im Fasching diese Leute mit einem Auto vergleichen würde, könnte man dieses ohne Motor verkaufen, weil es eh immer abwärts geht".

 
5
16
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Irene
    vor 3 Jahren

    @karlheinz Sehr gut erkannt, ich bin komplett Ihrer Meinung und wahrscheinlich stehen wir nicht allein da. Sogar in Italien wird in den gelben Zonen das Ausgangsverbot aufgehoben und in 16 Regionen werden sogar die Restaurants bzw. die Gastronomie wieder geöffnet. Das Budgetloch bei uns mit 22,5 Mrd. ist ja erschreckend u. ohne Umsatz keine Steuern, egal ob Handel, Frisöre, Masseure oder Gastro. Unsere Mitmenschen und auch ich gehn halt gern shoppen und nachher auf einen Kaffee oder ein Glaserl, man kann ja vorsichtig beginnen u. die Lokale um 20.00 Uhr wieder schließen.

     
    1
    8
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
osttirol20
vor 3 Jahren

Hoffentlich wurde das Bugetdefizit von Experten errechnet, ansonsten besteht ein enormes Risiko das der türkis Blümel wieder die ein oder andere Null einfach übersehen hat!!!

Aber zugegeben, es ist sicherlich nicht leicht das Ganze mit dem Rechenschieber durch zu kalkulieren, aber vielleicht hat der NVP Kanzler seinem türkisen Minister doch endlich zu Weihnachten einen Laptop samt Office Paket geschenkt, den kann man ja problemlos, auch wenn die Regierung in Kürze crasht, von einem Mitarbeiter schreddern lassen!!!

 
4
17
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Nickname
vor 3 Jahren

Nein! Nicht wirklich! Ein Milliardenloch im Budget! Wer hätte das gedacht! Koste es was es wolle hat unser BK gesagt! Die Rechnung bekommt am Ende wieder nur der kleine brave Staatsbürger präsentiert! Wetten?

 
3
15
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Lz
    vor 3 Jahren

    Ja wer sonst? Die katholische Kirche?

     
    0
    9
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Omo
      vor 3 Jahren

      ...oder TRUMP, bei dem iss eeh schon wuascht! ;-)

       
      2
      1
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren