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Die Berglandmilch, zu der auch die Tirol Milch gehört, senkt den Rohmilchpreis um netto 1,4 Cent pro Kilogramm. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Die Berglandmilch, zu der auch die Tirol Milch gehört, senkt den Rohmilchpreis um netto 1,4 Cent pro Kilogramm. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Berglandmilch senkt Preis für Rohmilch um 1,4 Cent

Anpassung wegen „Sondersituation.“ Kritik kommt von LK-Präsident Hechenberger.

Die Berglandmilch, zu der auch die Tirol Milch gehört, ist die größte Molkerei Österreichs. Heute, am 1. März, senkt sie den Rohmilchpreis um netto 1,4 Cent pro Kilogramm. Geschäftsführer Josef Braunshofer bezeichnet es als eine „Anpassung an eine Sondersituation. Wir haben seit Dezember bei den Großverbrauchern in Tirol einen Einbruch von 90 bis 95 Prozent.“ Den fehlenden Tourismus spüre man zweifellos – vor allem in Tirol.
Tirols LK-Präsident Josef Hechenberger kritisiert die „rasche Weitergabe leicht negativer Markt- und Preisentwicklungen.“ Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Über die Preissenkung wurden die Mitglieder in einem Rundschreiben informiert. Eines dieser Mitglieder ist Tirols Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger. Er kritisiert die Anpassung, die „völlig unerwartet“ erfolge, scharf: „Bei einem Milchpreis von rund 40 Cent entspricht das einer Senkung von 3,5 Prozent. Auch wenn der Wegfall von Gastronomie und Tourismus diesen Absatzweg negativ beeinflusst, ist die Preissenkung nicht leicht nachvollziehbar. Ich weiß, dass die Molkereien betriebswirtschaftlich agieren müssen und oft harte Verhandlungen mit den Handelsketten zu führen haben.“ Dass der Handel auch in schwierigen Zeiten „keine Rücksicht auf uns Produzenten nimmt und die Verarbeiter negative Preisentwicklungen gleich an unsere zuliefernden bäuerlichen Betriebe weitergeben“ stößt Hechenberger sauer auf. Bei Aufwärtstrends dauere es immer länger, bis diese bei den Milchbauern ankommen.
Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer verspricht: „Sobald sich die Situation erholt, werden wir den Preis wieder korrigieren.“ Foto: Berglandmilch
Braunshofer verweist indes auf die Erhöhungen der letzten Jahre. Von 31. Dezember 2019 zum 31. Dezember 2020 sei der Preis pro Kilogramm um netto 3,5 Cent gestiegen. „Nun müssen wir korrigieren und um 1,4 Cent senken. Dennoch sind wir damit im Vergleich zu 2019 um 2,1 Cent darüber“, so der Geschäftsführer laut dem der Milchpreis ab dem dritten Quartal traditionell wieder anziehe. Eine Dauerlösung sieht auch er im neuen Preis nicht: „Sobald sich die Situation erholt und das wird sie – so optimistisch muss man sein – werden wir den Preis wieder korrigieren.“ Das soll laut Hechenberger „rasch“ erfolgen. Er fordert zudem die Unternehmensführungen zu mehr Rücksichtnahme auf die Produzenten auf: „Handel wie Verarbeiter müssen endlich einmal umdenken. Wenn die bäuerlichen Zulieferer aufgrund schlechter Preise zum Aufhören gezwungen werden, weil sich die Produktion einfach nicht mehr rechnet, ist es mit regionalen Milchprodukten vorbei.“ Der LK-Präsident hofft nun auf eine baldige Öffnung der Gastronomie.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

15 Postings

Tierwohl
vor 3 Jahren

das wäre ganz einfach - und das ist nicht nur bei der Milch so - alle die nur schreien u. kritisieren jetzt aktuell über LK, Bauernbund, ÖVP, Molkereien,... die sollen bei sich selber anfangen denn wenn jeder Konsument anfangen würde umzudenken regional einzukaufen dann wäre den Bäuerinnen u. Bauern geholfen die Umwelt u. Verkehrsbelastung wäre weniger jeder hätte mit diesen regionalen Spitzenprodukten gesundes Essen auf dem Tisch 👌 ach ja da müsste man halt selber kochen 🙈wahrscheinlich zu wenig Zeit oder zu faul dafür denn frisch kochen braucht Zeit 🤷‍♀️ und die Ausrede zu teuer hört man auch immer wieder ja dafür kauft man lieber gespritztes u. zu Tode gekochtes aus dem Ausland hauptsach billig 👎und dann noch etwas das mich sehr schockiert Katzenmilch Aktionspreis 200ml 55 Cent das wäre pro Liter € 2,75 und dieser Preis wird auch noch bezahlt und nicht lang auf den Preis geschaut. "Wenn der Bauer 55 Cent für den Liter hätte ja das würde anders ausschaun" Corona hat bis jetzt noch kein Umdenken gebracht bei den KonsumentInnen im Gegenteil von den Oppositionen, Tierschutz u. Umweltaktivisten werden noch immer höhere nicht mehr finanzierbare Standards u. Auflagen für die Bauern gefordert vom Thema Wolf gar nicht zu reden nebenbei von Praxis in der Landwirtschaft keine Ahnung!! Beim Freizeitsport glauben die auch es gehört alles ihnen die Wälder, Felder, Almen. Es gäbe noch so vieles was überhaupt nicht mehr passt in dieser teilweise komisch tickenden Gesellschaft. Bitte alle Kritisierer u. Schreier sollen bei sich selber anfangen was zu ändern und seinen Beitrag leisten zum Wohle unserer Bäuerinnen u. Bauern!!!

 
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Elisabeth
vor 3 Jahren

Ich möchte nicht betrügen!!! Immer, wenn ich im Sommer auf der heißen Wiese am Berg der Familie beim Heuen helfe, möchte ich die Manager der Lebensmittelketten einladen, mitzumachen. Vielleicht hätten sie dann mehr Wissen für die Preisentscheidungen. Und wenn ich die Doppelseiten an Werbung in den Medien und die Prospekte mit billigsten Angeboten sehe, ist mir klar, dass das nur mit Betrug am Produzenten möglich ist. Ganz gleich, ob die in Osttirol arbeiten oder am Bananenfeld in Südamerika. Und ich möchte niemanden betrügen!!! Weder einen Landwirt und seine Familie um einen gerechten Lohn noch ein Tier um ein gutes Leben.

 
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Zahlen-lügen-nicht..
vor 3 Jahren

Gut das das Kraftfutter, die Treibstoffkosten, die Kosten für Maschinen und Reparaturen, Sozialversicherung usw. für den Landwirt auch billiger werden. 🤔😉 Somit können die niedrigeren Milchpreise abgefeuert werden. 👀

 
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    Senf
    vor 3 Jahren

    gut, dass die lebenserhaltungskosten, wie mieten, versicherungen, gebühren, strom, heizung, tikets usw. für den arbeitnehmer bei kurzarbeit oder bei verlust des arbeitsplatzes mit knapper halbierung der einkünfte immer proportional gesenkt werden 🤔😉

    hast du das gar nicht gewusst 👀

    ich auch nicht,

    bei meiner ehr!

     
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wolf_C
vor 3 Jahren

seit jahrzehnten sinkt der milchpreis für die kühe, und die reformen bedienen nach wie vor die großen vor den kleinen; unter dem existenzminimum erarbeitet schmeckt die beste butter nimma

 
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baur.peter
vor 3 Jahren

mir als milchproduzenten hat eigentlich viel mehr gewundert, wie die molkerei es geschafft hat, die angelieferte milch solange am markt unterzubringen. bei einem total ausfall der wintersaison, es scheint fast so als wie wenn die tiroler gastro kein abnehmer heimischer molkereiprodukte ist. ein schelm der böses denke...

 
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atomsix
vor 3 Jahren

Rechenfehler! Irgendetwas stimmt hier nicht. Wenn man von einem - laut Artikel - Milchpreis von 0,40 Cent 1,40 Cent abzieht, entspricht dies nicht einer Senkung von 3,5 %, sondern einem Vielfachen davon. Ich habe das übrigens auch so in einem Artikel eines anderen Osttiroler Mediums gelesen.

Es wird sich daher korrekterweise wohl um einen derzeitigen Milchpreis in Höhe von 0,40 Euro handeln müssen ...

 
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    Gerhard Pirkner
    vor 3 Jahren

    Danke für den Hinweis, der derzeitige Milchpreis beträgt natürlich 40 Cent und nicht 0,4 Cent. Wir haben das korrigiert.

     
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Brennnessl
vor 3 Jahren

Schön zu lesen dass unser LK-Präsident wieder vor den Wahlen ein jedes noch so kleine Thema aufgreifen muss... Einen Denkanstoss an allen Osttiroler Molkerei "Träumer" - Als damals mit der Tirol Milch fusioniert wurde, geschah dies aus wirtschaftlichen Aspekten (nicht politischen @unholdenbank), ebenfalls ging damals schon ein durchaus nicht zu verachtender Teil in den "Versand". Zurück zur Gegenwart - wie würde in diesen Corona-Zeiten wohl der Milchpreis aussehen wenn wir noch als Osttirol Milch noch eigenstädig wären (damals Anlieferung pro Jahr ca. 15 mio kg - heute fast das doppelte) dazu wäre jetzt schon mehr oder weniger ein Jahr der gesamte Absatz an die Gastronomie weggebrochen - mehr glaube ich muss ich nicht mehr ausführen... @genaugenommen - ich gebe dir recht dass Milch ohne Silage besser schmeckt und finde es toll dass du die Milch direkt abholst! Ich selber verzichte auch auf Silofütterung, muss aber erwähnen dass ich genügend Platz im Stadl habe damit ich das Heu einlagern kann - dies ist bei einigen Berufskollegen schon das erste Problem, dazu sind Siloballen relativ schnell erledigte Heuarbeit, wobei Silofütterung nicht zwangsläufig immer schlecht sein muss... Eines noch zu Schluss - es in der heutigen Zeit, mit immer mehr Druck von Weltmarkt (mit dem wir leider alle in Konkurrenz stehen) und von Lebensmittelhandel, sowie von gewissen Lobbyisten und mit der Agrarpolitik der EU (welche die Förderungen sehr zur Gunsten der Großbetriebe verteilt) sehr schwierig als kleiner Bergbauer zu Überleben.

 
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    miraculix
    vor 3 Jahren

    @JG Ich muss Ihnen voll zustimmen, dass die EU-Förderungen seit langer Zeit nicht treffsicher sind und sich nicht an der vergleichsweise klein strukturierten österreichischen Landwirtschaft orientiert.

    Nachdem es so ausschaut, als ob sie "tieferen Einblick in die Osttiroler Milchwirtschaft" hätten, eine Frage: Nach ihrem Posting haben sich die Milchlieferungen in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt. Haben sich die Erträge der Milchbetriebe in dieser Zeit um einen ähnlichen Prozentsatz erhöht, oder frisst der Zusatzaufwand für bauliche Maßnahmen, Eiweißfutter, tierärztliche Betreuung usw. das unter dem Strich auf?

    Danke im Voraus für einen weiteren Einblick!

     
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karlheinz
vor 3 Jahren

Mit den Bauern haben die ÖVP-ler (NVP) leichtes Spiel, weil sie wissen, dass sie bei der nächsten Wahl von denen trotzdem gewählt werden. Ausnahmen wird es wohl kaum geben ?

 
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    Chronos
    vor 3 Jahren

    Karlheinz, Sie sagen es! ÖVP-PolitikerInnen inkl. Kämmerer Hechenberger haben bei den meisten Bauern „leichtes Spiel“. Es kann passieren was will, „ihre Schwarzen“ werden allein aus Tradition schon gewählt. Ein kurzer lauter Aufschrei und Symbolpolitik der Schwarzen reichen dafür aus, leider!

     
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unholdenbank
vor 3 Jahren

So lange die Handelsriesen in Zusammenarbeit mit den Raiffeisengenossen über den Milchpreis am Regal bestimmen dürfen, wird sich für die Milchbauern nichts ändern. Es ist schon eine Frechheit, dass Milch und Milchprodukte als Lockwaren dienen. Die Folge davon: Ein für Bauern unwürdiger Milchpreis. Mit Knebelverträgen wird dieses System bewußt aufrecht erhalten. Die meisten, die versucht haben aus diesem Radl auszubrechen, haben das bitter bereut. Früher hat es einmal geheißen, Monopole gehören abgeschafft. Jetzt, nachdem man diese abgeschafft hat, sind neue, dieses Mal für die herrschende Klasse akzeptierte Megamonopole entstanden. Der Geschmierte ist wieder der kleine Bauer und der Konsument. Und @genaugenommen immerhin haben die Osttiroler Bauern dem politisch bedingten Zwangsverkauf an die Tirolmilch zugestimmt. Damit wurde die häßliche Braut Tirolmilch für die Berglandmilch schöngeschmückt.

 
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genaugenommen
vor 3 Jahren

Mein Bedauern für die Bauern hält sich in Grenzen. Wenn man die Molkerei verkauft und nur mehr Siloballen produziert. Dass die Kühe mit solchen Futter keine brauchbare Milch für eine vernünftiger und gute Käseproduktion produzieren können liegt auf der Hand. Die Lienzer Molkerei hat vor der Siloballenzeit hervorragenden Käse produziert. Die Sorte „Graf Görz“ ist überhaupt verschwunden und der Graukäse aus Silomich ist nicht zu fres…. Ich meinerseits kaufe nur mehr die Heumilch vom Gaimberger Bauern (so lange ich keine Siloballen rund um seinen Hof sehe) und produziere ein hervorragendes Joghurt selbst. Ich kann nur sagen die Milch und das Joghurt schmecken wieder so, wie aus meiner Kindheitserinnerung.

 
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Damaha
vor 3 Jahren

Sehr schade, dass ein so hochwertiges und erstklassiges Produkt wie die Milch aus Osttirol nicht mehr wert sein soll. Einfach unverständlich. Bauer sein war noch nie leicht und heute muss man sich als solcher wohl nach wie vor sehr ausgebeutet fühlen.

 
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