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Misst man den Wert des Wassers in Kilowattstunden?

Anna Maria Kerber und Reinhold Bacher stellten diese Frage im Landhaus. Ein Leserbrief.

„Der Wert des Wassers“ ist das heurige Motto des Internationalen Tages des Wassers. Das ist absolut passend, wenn man bedenkt, wie wichtig unsere wenigen noch intakten Bäche in der steigenden Klimaerwärmung sind. Ohne Schwall und Ausleitung können sie ihrer Funktion für uns Menschen, für Tiere und Pflanzen, am Besten erfüllen. Das wird immer deutlicher und sogar das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus hat 200 Mio. Euro für Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes frei gegeben. Was aber passiert bei uns in Osttirol? Da läuft es genau in die andere Richtung. Denn an allen Zubringerbächen der Isel sollen Kraftwerke gebaut werden, bzw. sind bereits gebaut. Das war für uns, Reinhold Bacher vom Alpenverein und Anna Maria Kerber von den Iselfrauen – auch in Vertretung des Vereins Erholungslandschaft Osttirol, der LaOla Kanuschule, Dr. Wolfgang Retter und Fridays for Future – Anlass genug, um für einen Termin im Landhaus anzusuchen. Am 18. März fand ein Gespräch mit Landesrat Josef Geisler, zuständig für den Bereich Energie, und anschließend mit Landesrätin Ingrid Felipe statt. Noch dazu hatten sich ja im vergangenen Herbst neben vielen renommierten Wissenschaftlern über 40 NGO´s im Iselmanifest für kraftwerksfreie Iselzubringer eingesetzt und an die Landesregierung gewandt.
Anna Maria Kerber von den Iselfrauen und Reinhold Bacher als Vertreter des Alpenvereins sprachen im Landhaus mit Ingrid Felipe und Josef Geisler über den Schutz der Isel und ihrer Zubringer. Foto: Kerber
Uns war es wichtig, unser gemeinsames Anliegen für die letzten freien Osttiroler Bäche noch einmal verstärkt einzubringen, und Widersprüche anzusprechen. Aktuell wird die Entscheidung für den Kalserbach vorbereitet. Sie ist Landessache und die Planungen wurden trotz negativer Beurteilung durch den Kriterienkatalog (wie beim Lesachbach) eingebracht. Weisungen sind laut Koalitionsvertrag auch nicht vorgesehen, Landesrat Geisler hat jene für den Lesachbach erteilt. Der Ausbau der Wasserkraft in Osttirol ist weiterhin das Leitmotiv des Landes, auch wenn die Photovoltaik vermehrt gefördert werden soll, wie uns Landesrat Geisler wissen ließ. Das ist richtig, wobei unserer Meinung nach, gerade deshalb die letzten Bäche verschont werden könnten. Denn die Förderung der Photovoltaik würde den finanzklammen Gemeinden nützen und viele Arbeitsplätze schaffen, die es beim Betrieb von Kraftwerken nicht geben wird. Mit Spannung erwarten wir auch die Entscheidung für oder gegen den Bau des Tauernbachkraftwerkes. Die Hoffnung bleibt, dass hier der Nutzen eines wirtschaftlich schon lange umstrittenen Kraftwerkes mit den Nachteilen des Eingriffes in den Naturhaushalt sehr genau abgewogen wird. Im Austausch mit Landesrat Geisler wurde, nicht unerwartet, einmal mehr deutlich, dass der Wert des Wassers, von Landesseite, vor allem in Kilowattstunden bemessen wird. Wir sehen den Wert des Wassers, in Form lebendiger unverbauter Bäche besonders in der Klimakrise und stetigen Erwärmung, als wichtig und zukunftsträchtiger an. Reinhold Bacher, Anna Maria Kerber

16 Postings

miraculix
vor 3 Jahren

Jene Poster*innen, die hier mit Zahlen um sich werfen, sollten vielleicht einmal den Unterschied zwischen kW (Kilowatt= Leistung) und kWh (Kilowattstunde = Arbeit) verinnerlichen. Würde ihre Zahlenspiele möglicherweise glaubhafter werden lassen ...

 
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Kaffeesud
vor 3 Jahren

newtonmeter!

 
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wolf_C
vor 3 Jahren

zuerst nimmt die tiwag das wasser, gesetzlich gedeckt. dann verkauft sie den strom, gesetzlich gedeckt. und dann macht sie mit dem geld werbung, daß die kaputten flüsse und bäche saubere energie gemacht haben. und die menschen und die politiker glauben es ...

 
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    Kaffeesud
    vor 3 Jahren

    ...auch so funktioniert Wirtschaft! 😉😉

     
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karlheinz
vor 3 Jahren

@beobachter52, ich kann mich Ihrer Meinung nur anschließen. Haben die Gegner der Wasserkraft einmal daran gedacht, wieviel Energie man in Zukunft benötigt um ein Elektroauto der Mittelklasse voll aufzuladen ? Laut KTZ vom 12.03.2021 beträgt die DC-Ladeleistung bis zu 270 KW, d.h., dass der Stromverbrauch etwa 270 Waschgänge einer Waschmaschine (5kg und 60 Grad) bedarf. Und ? Beim Stromverbrauch für Beleuchtung sparen wir, aber was ist mit dem für die E-Mobilität ? Mal nachdenken, ob sich dies überhaupt in Zukunft ohne Atomstrom realisieren lässt ? Dies möchte wohl kaum jemand ! Welche wirksamen Alternativen für die Zukunft hätten wir denn sonst ?? So leicht alles klingen mag, ist es aber nicht !!

 
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    Erich
    vor 3 Jahren

    Lieber karlheinz,

    hast du schon einmal einen genaueren Blick auf unsere winterlichen Bäche geworfen? Weißt du, wieviel das von der Tiwag verfolgte Ausleitungskraftwerk am Tauernbach bringen würde? Im gesamten Winterhalbjahr etwa 10 Prozent. Wenn wir uns mit solchen Wasserkraftwerken versorgen wollten, müssten wir weite Teile Tirols im Winter stilllegen .... Vor hundert Jahren begann man mit der Wasserkraftnutzung als nahezu einziger ergiebigerer Stromquelle. Inzwischen ist der größte Teil unserer Gewässer hierfür in Verwendung; zusätzliche Flüsse und Bäche bekommen wir nicht - dafür sind aber neue und geradezu unerschöpfliche Möglichkeiten der Stromerzeugung entstanden. So gibt es inzwischen auch bei uns mehr als genug Erfahrungen mit Photovoltaik: Sie kann im Winterhalbjahr ein rundes Drittel des Jahresaufkommens liefern. Und für die inzwischen äußerst preiswert gewordenen Solarplatten findet sich auf beinahe jedem Hausdach Platz, wie das Land Tirol schon vor Jahren festgestellt hat: Auf https://www.tirol.gv.at/statistik-budget/tiris/tiris-anwendungen/solar-tirol/ kannst Du eine Karte abrufen, die wahrscheinlich auch Dein eigenes Hausdach und seine Solareignung zeigt ... Und wenn Du schon die Elektroautos ansprichst: Gerade hier läge auch ein Vorteil einer eigenen Solaranlage, deren Strom dort speicherbar und u.U. sogar wieder abrufbar wäre (erkundige dich einmal über das bidirektionale Laden mancher neuer Modell....). Und wenn es dich beruhigt: Sogar Österreichs größter Stromkonzern kann Dich ein bißchen trösten über Elektroautos und ihren (wegen ihres ungleich höheren Wirkungsgrades vergleichweise niederen) zusätzlichen Strombedarf: https://vreund.verbund.at/de-at/artikel/2018/02/14/elektromobilitaet-mythen

    Also bitte den Blick nach vorne und nicht nur in die Vergangenheit richten ...

     
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      karlheinz
      vor 3 Jahren

      Lieber Erich, mein Blick geht schon in die Zukunft ! Wenn Sie meinen, dass man ein zukünftiges E-Auto mit einer eigenen Photovoltaikanlage versorgen soll, dann müssen Sie mir erklären, wie ein normaler Bürger sich ein E-Car und eine derartige Stromanlage leisten soll ? Außerdem müsste diese Anlage größeren Ausmaßes sein, um innerhalb einiger Stunden wieder ein betriebsbereites Auto zu haben. Bei der angedachten Masse an E-Fahzeugen wird die Versorgung dieser mit keiner erneuerbaren Energie zu schaffen sein. Wie schon erwähnt, wird uns nichts anderes als die Erzeugung von Atomstrom bleiben. Für das bin ich aber dagegen ! Also werden wir ohne Verbrennungsmotor auch in Zukunft nicht herum kommen wenn wir unsere Gewässer schützen wollen !! Der, der von der totalen E-Mobilisierung träumt, kann ruhig weiter träumen !! Außerdem höre ich schon auch gerne das Rauschen eines Baches ....so ist es wieder nicht !

       
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      steuerzahler
      vor 3 Jahren

      Ich hätte eine Dachfläche mit 200m2 zur Verfügung. Damit würde ich auf gerade mal 30kW peak kommen. Ein E-Auto wird damit nur schleppend geladen. Natürlich bleibt tagsüber etwas übrig, um in das Netz zu speisen. Vor allem dann, wenn ich nicht zu Hause bin und das Auto lade. Ausserdem bin ich mit dieser Leistung ein EVU und daher muß ich für meinen selbst erzeugten und selbst verbrauchten Strom die Energieabgabe zahlen. Erneuerbare Energie klingt erst mal toll, was fehlt ist ein Gesamtkonzept zur Speicherung und Kostenwahrheit beim Atomstrom.

       
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    steuerzahler
    vor 3 Jahren

    Außerdem fahren die meisten am Tag, wo man solar laden könnte und parkt nachts...

    Es hat schon einen Grund, warum rund um unser Land Kernkraftwerke stehen, wir sind potentielle Kunden.

     
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ohli
vor 3 Jahren

nicht nur am Tag des Wassers sollte man den Wert des Wassers schätzen und sich der Verantwortung für die nächsten Generationen bewusst sein!

 
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steuerzahler
vor 3 Jahren

Atomkraftwerke sind nur langsam regelbar, die können lediglich für Grundlast verwendet werden. Zum Ausgleich der Schwankungen sind sie ungeeignet. Außerdem sollte man diese extrem schmutzige Art der Energieerzeugung beenden.

 
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amRande
vor 3 Jahren

Lieber beobachter! Wie lange willst du denn unsere Bäche noch zur Energie-Gewinnung nutzen? Und vor allem was wirst du tun, wenn tatsächlich einmal sämtliche diesebezüglichen Ressourcen im Bezirk ausgereizt sind? (Das wird gar nicht mehr so lange dauern!) Stört es dich nicht, dass unsere Bäche - wenn sie schon genutzt werden - nicht unserem Bezirk als Energie-Lieferant dienen, sondern die Landesenergiegesellschaft damit internationale monopolkapitalistische Geschäfte betreibt? Nur ein kleiner aber wesentlicher Aspekt abseits vom ewigen Widerstreit zwischen Ökologie und Ökonomie...

 
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wolf_C
vor 3 Jahren

der tiroler wasserlandschaftsumgestaltungskonzern hat zum tag des wassers dankenswerterweise die titelseite einer großen regionalzeitung gesponsert um auf seine anliegen aufmerksam zu machen: ein herzliches danke an die stromrechnungsbezieher!

 
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beobachter52
vor 3 Jahren

Werte "Absolute Wasserkraft Gegner"! Eure Initiativen für den Umwelt- und Klimaschutz in Ehren, aber bitte erklärt mir einmal, woher der Strom kommen soll, der ja in nächster Zeit alle fossilen Brennstoffe ersetzen, möglichst alle Autos, LKW's, Fahrräder ... antreiben soll! Ich weiß schon, vom Wind und vor der Sonne .... Aber, der Wind bläst nicht immer (und unregelmäßig), die Sonne scheint nicht immer (vor allem in Zeiten von hohem Heizungsenergiebedarf wenig)! Fachleute warnen auch vor einem Zusammenbruch der Stromnetze durch die stark wankende Energieerzeugung, die nur mit "berechenbaren Kraftwerken" aufrecht erhalten oder dann wieder hergestellt werden kann. Und solche sind eben Speicherkraftwerke! (Atom- oder Kohlekraftwerke wären es auch - aber für solche seid ihr wohl hoffentlich nicht, oder?). Ihr schwärmt immer von den naturbelassenen, unverbauten Bächen in Osttirol. Welche sind es noch wirklich - und was ist an einem ökologisch sinnvoll verbauten Bach so negativ? Zwei Beispiele: Die Isel wird immer als "der letzte naturbelassene Gletscherfluss der Ostalpen" bezeichnet. Schaut euch doch einmal Bilder des Iseltales vor den Hochwassern der 1960-er Jahre an und vergleicht sie mit der Isel von heute! Naturbelassen? Nein - und Gott sei Dank wie so viele Bäche in Osttirol naturschonend, aber hochwassersicher (möglichst!) verbaut! Zweitens - betrachtet einmal zB. die Seitenbäche der Drau in der Gemeinde Assling oder die Bäche im hinteren Villgratental! Wer bemerkt da, dass sie alle (teilweise sogar mehrfach) zur Stromerzeugung genutzt sind? Außer ihr sagt es ihm (oder ihr:-) ) ...

 
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    Kurgan
    vor 3 Jahren

    @Drau unterhalb von Assling: Kaum noch Fischbestand, weil das Geschiebe nicht mehr vom Fluss mitgenommen wird.

    @Kalserbach im Gebiet der B100: eine tote Geröllwüste. Nur mit Wasser gefüllt, wenn die Schleusen geöffnet werden. Allerdings ohne Leben darin.

    @Wind der nicht immer weht: Mag sein, aber auch die Gletscher werden massiv kleiner. Und was dann? Wäre es nicht besser gleich umzudenken, als zu hoffen mit Tiwag-Geld die Gemeindekassen zu sanieren, Beobachter52? 😉

     
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    Burgi
    vor 3 Jahren

    Lieber Beobachter 52!

    Bei den an den Zubringern der Isel geplanten Kraftwerken handelt es sich um Ausleitungskraftwerke und keine Speicherkraftwerke. D.h.: im Winter, wenn wir am meisten Strom brauchen, liefern diese KWs am wenigsten Strom, da im Winter ja fast kein Wasser in den Bächen fließt, das ausgeleitet und durch die Turbinen geleitet werden könnte! Also die Versorgungssicherheit durch solche Kraftwerke kannst du vergessen! Und was die zukünftige Energieversorgung betrifft, so kann ich dir eines mit Sicherheit sagen: ohne Energiesparen werden wir - so leid es mir tut - es leider nicht schaffen! Aber vielleicht sind es uns unsere Kinder ja wert, dass wir diese wahnsinnige Idee vom immerwährenden Wirtschaftswachstum endlich einmal überdenken und uns auf das besinnen, was wirklich wichtig für die Zukunft ist - die Erhaltung der natürlichen Ressourcen! Geld kann man nicht essen - Fische schon!

     
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