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Abstand, Masken und viel frische Luft – zum Zeitpunkt dieser Aufnahme war die Klubklausur der Grünen noch vorbildlich. Foto: Grüne/Facebook

Abstand, Masken und viel frische Luft – zum Zeitpunkt dieser Aufnahme war die Klubklausur der Grünen noch vorbildlich. Foto: Grüne/Facebook

Polizei platzt in Sitzung des Grünen Landtagsklubs

Zu später Stunde fielen die Corona-Schranken: „Das ärgert uns persönlich und tut uns sehr leid.”

„Dumm gelaufen“, muss man wohl sagen angesichts der Tatsache, dass die Klubklausur der Tiroler Grünen im Bildungshaus St. Michael am 25. März in den späteren Abendstunden mit einem Polizeieinsatz endete. Bei der Polizei war ein "externer Hinweis" eingegangen, dass mehrere Personen im Bildungshaus zusammensitzen würden. Als die Polizeistreife vor Ort war, traf man tatsächlich auf acht Personen, die sich nicht an die Corona-Maßnahmen hielten, bestätigt Polizeisprecher Manfred Dummer.

Es wurden die Daten aufgenommen und acht Anzeigen bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Innsbruck-Land erstattet. Die BH müsse nun über die Höhe der Strafen entscheiden. Der Rahmen liege bei bis zu 1.450 Euro pro Person. Dieser werde im Normalfall aber bei weitem nicht ausgeschöpft, zumal die Teilnehmer der Arbeitsklausur sich „äußert kooperativ gezeigt hätten“ und auch keine Party gefeiert wurde, wie Dummer versichert. Man sei einfach noch ein wenig zusammengesessen.

In Zeiten wie diesen kann so ein Vorfall für politische Mandatsträger und -trägerinnen allerdings zu einem medialen Problemfall werden. Vorläufig schwappt die Erregung über die lockeren Corona-Sitten des Grünen Landtagsklubs nur in den sozialen Medien über, doch Grund zur Erklärung besteht allemal. Die liefern die Grünen bislang nicht auf offiziellen Wegen, sondern nur auf Facebook. Man habe lange überlegt, ob man die zweitägige Klausur in Präsenz abhalten soll und sich dafür entschieden, „weil der persönliche Austausch digital nicht vollständig kompensiert werden kann.“ Alle Klausurteilnehmer und -teilnehmerinnen seien mit negativen Tests angereist und waren in Einzelzimmern einquartiert, die Abstandsregel habe man „übererfüllt“ und den Sitzungsraum alle 15 Minuten gelüftet.

Dann kommt das „Aber“. Beim letzten Tagesordnungspunkt kurz vor 22.00 Uhr habe man „nach einem intensiven Tag“ die Regeln nicht mehr durchgehend eingehalten. „Das sollte nicht passieren, auch wenn es zugegebenermaßen nicht einfach ist, sich zu jedem Zeitpunkt immer zu 100 Prozent an alle geltenden Schutzmaßnahmen zu halten. Die Polizei hat auf einen anonymen Hinweis Nachschau gehalten und uns freundlich aber bestimmt auf die geltende Rechtslage aufmerksam gemacht und jene acht Personen vermerkt, die zu diesem Zeitpunkt an einem großen Tisch gesessen sind.“ 

Die Mitglieder des Grünen Landtagsclubs entschuldigen sich für den Vorfall: „Wir nehmen für uns in Anspruch auch Vorbilder zu sein. In dieser einen Stunde ist uns das nicht gelungen. Das ärgert uns persönlich und tut uns sehr leid.”

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

10 Postings

gemeiner Waldkauz
vor 3 Jahren

Dort platzt die Polizei hinein? Besser wäre es, wenn sie mal diverse Gastrobetriebe besuchen würde wie einen Campingplatz im unteren Iseltal. Da soll jedes Wochenende seit Januar die Post abgehen...

 
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    Denksport
    vor 3 Jahren

    Ja, ja, gemeiner Waldkauz, du hast schon recht, die Menschheit ist halt einfach schlecht, fast jeder ist ein Bösewicht, nur Du natürlich nicht! Im obigen Falle Anzeige erstatten und fertig, dann wissen Sie es ganz genau.

     
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    rebuh
    vor 3 Jahren

    deswegen wäre ich statt der div. geschäftsschließungen für ein absolutes verkaufsverbot für alkoholische Getränke ,dann wäre schluss mit den ganzen p!rivatspartys

     
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    Winkelhaue
    vor 3 Jahren

    Die gefährlichste Mutation für unsere Gesellschaft ist die Denunziantenmutation. Wenn man die Kommentare zum Thema Corona liest, sieht man, dass sie sich in Osttirol rasant ausbreitet.

     
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manwie
vor 3 Jahren

Grün hinter den Ohren... Vorbildfunktion halt einmal vergessen... kann ja passieren...

Bei stets reklamiertem grünem Gutmenschsein und eingeforderter grüner political correctness sollte es aber nicht passieren...

 
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bvbDanilo
vor 3 Jahren

"weil der persönliche Austausch digital nicht vollständig kompensiert werden kann.“ Hauptsache die Lehrer und Schüler können seit Monaten ihr Wissen vollständig geben und nehmen. Also immer mit dem Handrücken das Hirn abtatsten, nicht dass es zu heiß wird!

 
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Kapatieme
vor 3 Jahren

Oh Gott , keine Maske, wie schrecklich ! In die Hölle......

 
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nikolaus
vor 3 Jahren

Das beliebteste Paar der Gegenwart hat wieder einmal zugeschlagen:

Denunziantion und Schadenfreude!

Herzliche Gratulation und "Lei weiter so!" Die Gesellschaft von morgen wird es euch danken.

 
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    Genuatief
    vor 3 Jahren

    Genauso ist es in unserer Gesellschaft, Schadenfreude, Verrat, schauen was andere falsch machen, weit sind wir gekommen. Das waren sich die anderen Fraktionen.....😣

     
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Psychosocial
vor 3 Jahren

Doppelmoral und Heuchelei dominieren die Politik. Egal welche Farbe.

 
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