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Alles neu? Banken zu Zeiten von Corona

Der Digitalisierungsschub im Bankenalltag könnte von Dauer sein.

Mehr als zwölf Monate Pandemie haben den Alltag vieler Menschen auf den Kopf gestellt oder zumindest ein Stück weit verändert. Die „Neue Normalität“ – ein Modewort der ersten Stunde der Coronakrise – hat Einzug gehalten und kommt mit Maskenpflicht, Home Office und Home Schooling daher. Noch sind vielerorts Gastronomie und Hotellerie geschlossen, größere Veranstaltungen untersagt. Auch in Osttirol. Es wird in Zukunft hoffentlich einen Tag geben, ab dem wir die Einschränkungen und Auswirkungen des Coronavirus nur noch minimal wahrnehmen werden. Einige Veränderungen könnten jedoch bleibend sein – beispielsweise in den Osttiroler Banken. Der Alltag in den Banken läuft nicht mehr ganz so ab wie vor Corona. Während des ersten Lockdowns habe man nur in Ausnahmefällen persönlichen Kontakt zu den KundInnen gehabt, Anfragen wurden fast ausschließlich telefonisch bearbeitet, meint etwa Bernhard Gugganig, Vorstandsdirektor der Lienzer Sparkasse. Mittlerweile sind persönliche KundInnengespräche wieder möglich, Bernhard Gugganig hofft, dass diese in Zukunft auch ohne FFP2-Maske stattfinden können.
Immer mehr KundInnen der Lienzer Sparkasse wickeln ihre Bankgeschäfte online ab, die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung zusätzlich beschleunigt. Foto: Lienzer Sparkasse AG
In der Lienzer Innenstadt nur wenige Straßen weiter, in der Filiale der Raiffeisenbank finden Beratungsgespräche unter strengen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen hinter Plexiglas und mit Maske statt, sagt Direktor Karl Brunner, die KundInnen würden diese Möglichkeit zur persönlichen Beratung sehr schätzen und gerne annehmen. Die Pandemie hat neben Einschränkungen aber auch die Entwicklung hin zu mehr Online Banking, welche bereits vor der Krise sichtbar war, weiter beschleunigt. „Was uns aufgefallen ist, dass mittlerweile auch Online Banking-Skeptiker die Vorteile von digitalen Banklösungen erkannt haben. Neben den klassischen Banktransaktionen haben Kunden mittlerweile andere Funktionalitäten und Dienstleistungen über unser digitales Banking GEORGE entdeckt“, sagt Gugganig. KundInnen würden beispielsweise einen Bausparvertrag online abschließen oder Wertpapiere kaufen. Dass die Haltung zum digitalen Banking offener und positiver geworden ist, das bestätigte auch Hansjörg Mattersberger, Vorstandsvorsitzender der Dolomitenbank. KundInnen würden Transaktionen zunehmend digital erledigen und im Handel auf kontaktlose Kartenzahlung zurückgreifen. Seit Beginn der Pandemie wird dies vielerorts auch von den Geschäften selbst angestrebt, sie weisen darauf hin, wenn möglich nicht bar zu bezahlen.
Besprechungen und Mitarbeiterschulungen per Videokonferenz gehören zum Arbeitsalltag in der Dolomitenbank mittlerweile dazu. Vor einem Jahr wäre das laut Direktor Mattersberger noch undenkbar gewesen. Foto: Dolomitenbank
Die Kundenkommunikation finde bei der Dolomitenbank immer mehr via Videokonferenzen, Telefon, Mail oder Chat statt und auch bankintern sei der Digitalisierungsgrad stark gestiegen, etwa um das Arbeiten im Home Office möglich zu machen. „Der Anteil an Home-Office-Arbeitsplätzen in der Pandemiezeit schwankt bei uns zwischen 15 Prozent und 30 Prozent. Organisatorisch haben wir bankintern zusätzlich MitarbeiterInnen derselben Abteilungen räumlich aufgeteilt, um uns abzusichern. Auch das fördert den Weg vom Analogen zum Digitalen“, so Mattersberger. Während die Entwicklung hin zu verstärktem Online Banking, das die KundInnen auch zu Hause abwickeln können, auch schon vor der Corona-Pandemie spürbar war, so traf die Krise Veranstaltungen denkbar unerwartet. Vor allem für Regionalbanken haben Veranstaltungen, Sponsoring und Events eine nicht zu unterschätzende Bedeutung – ebenso für die gesponserten Institutionen. Dass keine der Banken momentan Veranstaltungen plant, ist nachvollziehbar und durch die Regulierungen der Bundesregierung auch kaum möglich, gesponsert wird aber weiterhin.
Beratungsgespräche finden in der Raiffeisenbank vermehrt telefonisch und per Videokonferenz statt. Persönliche Beratungen sind mit Maske, Plexiglas und Abstand ebenfalls möglich, Veranstaltungen leider nicht. Foto: Raiffeisenbank
„Sponsorings halten wir auch in schwierigen Zeiten der Pandemie vollinhaltlich aufrecht, da dies für die Vereine und Kooperationspartner unerlässlich ist und das ‚Überleben‘ sichert“, erklärt Raiffeisen Lienz-Direktor Brunner. In Zukunft hofft man im Bankensektor darauf, dass Veranstaltungen wieder uneingeschränkt stattfinden und der persönliche Kundenkontakt wieder ohne Plexiglas und Maske gepflegt werden kann. Den Digitalisierungsschub sehen die Direktoren der Osttiroler Banken hingegen positiv, er könnte nachhaltig auch Online Banking-SkeptikerInnen überzeugt haben.

7 Postings

Neutral
vor 3 Jahren

Die Handwerkerrechnungen sind handwerkerlastig, die Mechanikerrechnungen mechanikerlastig, die Rauchfangkehrerrechnung rauchfangkehrerlastig. Leben und lebenlassen.

 
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defregger
vor 3 Jahren

Niemand möchte etwas geschenkt haben. Es geht um die Verhältnismäßigkeit zu Preis/ Leistung...

...die ist nunmal bei den Banken ausgeprägt banklastig......

 
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nikolaus
vor 3 Jahren

@Neutral: ein richtiger Ansatz! Konsequenterweise sollten auch Einzelhandelsgeschäfte eine Servicegebühr einheben dürfen (die sie dann z. B. bei einem erfolgreichen Geschäftsabschluss wieder vom Verkauspreis abziehen). Häufig lassen sich Kunden vor Ort beraten (Geräte vorzeigen, passende Schuhgröße probieren ...) und bestellen dann billiger im Internet - eigentlich unmoralisch! Und weil ich schon dabei bin: Auch Gratis-Versand und vor allem Gratis-Rückversand sind unmoralisch oder zumindest wettbewerbsverzerrend! Wie können da Geschäfte vor Ort etwas verkaufen und trotzdem noch kostendeckend arbeiten? Jede Socke, die nicht passt und zurückgeschickt wird, gehört verrechnet. Dann hört sich der "Geizhals-Wahn" auch auf.

 
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Neutral
vor 3 Jahren

Dann muss mir aber der Maurer das Haus auch gratis aufstellen und der Tischler diese zum Nulltarif die Fenster einbauen, nur das Material zahle ich. JEDE Dienstleistung muss umsonst sein.

 
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defregger
vor 3 Jahren

Soooooooooooo ist es unholdenbank......Fürstliche Kauf - VK Ordergebühren u. Provisonen, gefolgt von grandiosen Depotgebühren, Überziehungszinsen wer es benötigt zzgl. Bearbeitungsgebühren, ect.

Deshalb liebe ich Onlinebanken! Preis Leistungsverhältnis 20:80 für die Denkenden und Wechselbereiten.

Gespannt wann die vielen Luxus Filialen aA. der Welt geschlossen werden, müssen?

Ein Automat tuts ja mittlerweile auch.😎

 
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unholdenbank
vor 3 Jahren

Das glaub ich gerne, dass die Herren Bankdirektoren erfreut darüber sind, wenn die Kunden, trotz horrender Kontoführungsgebühren, ihre Arbeit selber machen und oft sehr lange mit Bankgeschäften von zu Hause aus beschäftigt sind. Zu teuer sind die Bankserviceleistungen sowohl am Schalter als auch in online-banking. Aber die Banken waren schon immer Weltmeister in der Beteiligung an den Geldgeschäften anderer Menschen. Immerhin können sie sich damit teure Bankburgen und teure Werbung auf Kosten der ihnen ausgelieferten Kunden leisten. Als österreichischer Meister in dieser Branche ist ja Raiffeisen zu sehen, dicht gefolgt von den anderen Banken und Sparkassen. Irgendwer muß ja alle slim-fit Anzüge der Banker auch bezahlen.

 
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    PlusPol
    vor 3 Jahren

    im derzeitigen Zinsumfeld ist für die Banken auf der Seite natürlich nichts zu holen. Das Zinsumfeld haben die Notenbanker zu verantworten und wenn kein Wunder geschieht, wird ihnen das eh noch auf den Kopf fallen. Aber irgendwie müssen sie sich die regionalen Banken finanzieren und deshalb muß man es ihnen nachsehen, daß sie nach anderen Einnahmenquellen wie Bearbeitungsgebühren/Spesen/Servicegebühren etc.... umsehen müssen, wovon sollten sie sonst leben???

     
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