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V.l.: Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, LH Günther Platter, LHStvin Ingrid Felipe und Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf bei der Pressekonferenz zur „Pflege Tirol 2030“. Fotos: Land Tirol/Berger

V.l.: Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, LH Günther Platter, LHStvin Ingrid Felipe und Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf bei der Pressekonferenz zur „Pflege Tirol 2030“. Fotos: Land Tirol/Berger

Land Tirol will 4,7 Milliarden Euro in Pflege investieren

Günther Platter: „Unser Anspruch ist es, österreichweit die beste Pflege anzubieten.“

Das Land Tirol will kräftig in die Pflege investieren. Hochgerechnet auf die nächsten zehn Jahre will man insgesamt 4,7 Milliarden Euro in die Hand nehmen, informierte Landeshauptmann Günther Platter im Rahmen einer Pressekonferenz im Innsbrucker Landhaus am Dienstag. Im Rahmen des Grundsatzbeschlusses „Pflege Tirol 2030“ sollen die drei Kernbereiche Personal, pflegende Angehörige und Struktur ausgebaut werden. Als „Startschuss für die Umsetzung der Gesamtstrategie“ bezeichnete Platter den Beschluss des Tarifmodells für die Tiroler Heime, in dessen Rahmen 26 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich in den Bereich Pflegepersonal fließen sollen. „Unser Anspruch ist es, österreichweit die beste Pflege und Betreuung anzubieten“, ließ der Landeshauptmann die anwesenden Pressevertreter wissen. Man sei hier „schon einen Schritt vorausgegangen“ und will eine Vorzeige-Region sein. Mit Übernahme des Vorsitzes in der Landeshauptleutekonferenz im zweiten Halbjahr 2021 will Platter das Thema Pflege und Verhandlungen zur Gesamtfinanzierung österreichweit vorantreiben. Der Grundsatzbeschluss „Pflege Tirol 2030“ umfasst die drei wesentlichen Bereiche Personal, pflegende Angehörige und Struktur. Der Aufbau des auf zehn Jahre angelegten Strukturplans soll Mitte des Jahres in enger Abstimmung mit der Versorgungslandschaft beginnen und die Jahre 2022 bis 2032 umfassen, ließ Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg wissen. Bis 2022 soll in Einrichtungen des Care Management Tirol zudem in allen Bezirken des Landes die Beratung pflegender Angehöriger angeboten werden. Eine Reduktion der Selbstbehalte und Auszeiten sollen Entlastung bieten. Letzter Schwerpunkt ist die Schaffung zusätzlicher Personalkapazitäten. In den letzten Jahren habe man bereits 1.300 neue Ausbildungsplätze geschaffen, jetzt wolle man sich auf die drei- und fünfjährige Ausbildung konzentrieren, informierte Tilg. Im Herbst 2020 sei der erste Pflege-Pilot-Jahrgang an der Ferrarischule in Innsbruck gestartet. „Es läuft hervorragend“, lässt Tilg wissen. Als unabhängig vom Grundsatzbeschluss, aber dennoch der Attraktivierung des Pflegeberufs dienlich, wurde mit dem Tarifmodell für die Tiroler Heime ein „weiteres Herzstück“ des Pakets präsentiert. Hier werden jährlich 26 Millionen Euro investiert, um den Heimen ein wirtschaftlicheres Arbeiten zu ermöglichen, Pflegekräfte zu entlasten und die Qualität für die Bewohner zu steigern.
Georg Berger (Vorstand Arge Altenheime Tirol) sieht das Tiroler Pflegepaket als „großen Wurf.“
Ein Drittel der finanziellen Mittel für das Tarifmodell bringen laut Platter die Gemeinden ein. Der anwesende Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf verwies in diesem Zusammenhang auf die Synchronisierung der Pflegegehälter. Laut Georg Berger, Vorstand der Arge Tiroler Altenheime, sei dies für die Heime „von unschätzbarem Wert“. Früher hätte es Unterschiede zwischen „finanzstarken und finanzschwächeren Gemeinden“ gegeben. Durch das Tarifmodell könne man Personal in entsprechender Menge und mit entsprechender Qualifikation einstellen, der Pflegeschlüssel werde dadurch entkrampft. Man habe einen „großen Wurf“ gelandet, fand Berger: „Jede in die Verhandlungen dieses Gesamtpakets investierte Stunde war ganz viel wert.“ Landeshauptmann Platter bezeichnete die Pflege als „Zukunftsthema“ und rechnete vor, dass sich bis 2040 der Anteil der Über-85-Jährigen in Tirol auf rund 36.000 verdoppeln werde. LHStv. Ingrid Felipe sprach von „einem Paket mit vielen Nullen“, pflichtete dem Landeshauptmann aber bei.„Pflege ist eine gesellschaftspolitische Frage. Bis 2030 werden in Tirol über 7.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt“, spielte auch Felipe auf den demografischen Wandel an.

5 Postings

ozzy
vor 3 Jahren

3 Postings!!! da sieht man auch die "Wichtigkeit" der Pflege. So lange man nicht selbst davon abhängig is interessiert das Thema keinen Sch...

 
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    wolf_C
    vor 3 Jahren

    die werte unserer verflachten banalitätskultur stehen diesem thema sehr im weg, wie auch viele weitere wichtige nicht einmal ignoriert werden, und dadurch die prioritäten sind wie sie sind

     
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    3
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ozzy
vor 3 Jahren

Nachdem in Struktur investiert wurde wird wie immer für Pflege und pflegende Angehörige nicht viel übrig bleiben. Die Aussage das die Ferrarischule für Pflege super läuft ist wie nicht anders zu erwarten unqualifiziert, die Schüler waren ja noch nicht mal in der Praxis bzw bei Klienten oder Patienten. Die Idee endlich was für die Pflege zu machen ist lobenswert aber eh überfällig.

 
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Lara
vor 3 Jahren

Die Pflege hatte nie eine Lobby, sonst wäre es nicht wie es ist.... Überstunden und zu wenig Pflegepersonal im Tagesprofil sind die Ursachen, das der Beruf unattraktiv ist.

 
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isnitwahr
vor 3 Jahren

will es tun oder tut es tatsächlich? haben die Pflegekräfte eigentlich eine Lobby wie die Ärzte die Ärztekammer?

 
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