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Osttiroler Hotellerie: Es sind genug Gäste für alle da

Neustart beschert vielen Hotels volle Zimmer. Fachkräftemangel als Damoklesschwert.

Die Corona-Fallzahlen sinken spürbar, Österreich öffnet und der Maßnahmen-Dschungel lichtet sich. All das ging auch an der Osttiroler Hotellerie nicht spurlos vorbei – zum Glück! In den Herbergen bereitet man sich derzeit auf Hochtouren für den Neustart vor. Nach sieben Monaten Covid-Zwangspause öffnet das Land wieder für Touristen und eine Umfrage unter Osttiroler Hoteliers zeigt: Die Gäste kommen.
Das Dolomitengolf Suites-Hotel wird erweitert. Anfang Juli sollen 30 neue Zimmer und ein Hallenbad fertig sein. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner
Mit der Buchungslage ist man beim Dolomitengolf Hotel & Spa sehr zufrieden. Beide Häuser in Lavant öffnen am 19. Mai und sind am Pfingstwochenende ausgebucht. Die Urlauber kommen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. „Unser Vorteil ist, dass wir nicht auf den Flugverkehr angewiesen sind“, erzählt der Geschäftsführer der Hamacher Hotels, Peter Wibmer. Im Audiointerview spricht er über den Start in die Sommersaison: Im Suiten-Hotel sind Anfang Juli 30 neue Zimmer und ein Hallenbad fertig. Damit dieser Termin hält, steht im Juni aber noch einiges an Arbeit an. Etwas ruhiger ist es noch im Hotel Defereggental, das ebenfalls von Wibmer gemanaged wird. Dort startet man am 2. Juni in die Saison. Wibmer weiß: „Die Menschen freuen sich auf Urlaub, die Deutschen buchen wie verrückt.“
Peter Wibmer ist Geschäftsführer der Hamacher Hotels und ist froh, dass man in Lavant nicht auf den Flugverkehr angewiesen ist.
In Obertilliach empfängt das Almfamilyhotel Scherer ab 21. Mai seine Gäste. „Wir sind an Pfingsten quasi ausgebucht und verzeichnen generell viele Buchungen“, freut sich Geschäftsführer Gerhard Scherer. Auch beim Lienzer Fischwirt trudeln immer mehr Buchungen ein. „An Pfingsten könnte es schon noch mehr sein, wir erhalten aber viele Anfragen für den Sommer und sogar schon für den Winter“, sagt Michael Vergeiner. Im Sporthotel Sillian wurden die Schließmonate für umfassende Modernisierungsarbeiten genutzt. Die Schultz-Gruppe hat rund drei Millionen Euro investiert. 56 Zimmer wurden neu ausgestattet, der Wellnessbereich erweitert und ein Kinderspielplatz angelegt. „Vor allem unsere MitarbeiterInnen freuen sich schon sehr, wenn es wieder los geht“, betont Geschäftsführer Maximilian Schultz.
Das Sporthotel in Sillian wurde im Lockdown modernisiert. Foto: Schultz-Gruppe
Das Sporthotel startet mit 19. Mai wieder den Normalbetrieb. Das Buchungsverhalten sei derzeit noch verhalten, „wir wollen mit der Öffnung aber auch ein klares Signal an die Märkte senden und Aufbruchsstimmung im Bezirk erzeugen“, so Schultz, der mit einer starken Sommersaison rechnet. Am 19. Juni erfolgt der Saisonauftakt im Gradonna-Resort Kals. Knackpunkt bei den anstehenden Öffnungen ist vielerorts das Personal. Viele haben wegen der anhaltenden Unsicherheit die Branche verlassen, Hoteliers und Gastronomen spüren den Fachkräftemangel. Für Peter Wibmer steht fest, dass „es für diese Branchen durchaus zu einer dramatischen Herausforderung wird, Mitarbeiter zu finden und für diese tollen Berufe zu motivieren.“ Es herrsche ein extremer Mangel, der es den Hoteliers nicht leicht mache, beim Start in den Sommer gerüstet zu sein. Auch das Golfhotel habe Stammpersonal verloren: „Wir haben zum Glück nur wenige Mitarbeiter verloren, aber auch diese Verluste schmerzen natürlich.“
Michael Vergeiner hat Grund zum Lachen: Alle Mitarbeiter blieben ihm während des Lockdowns treu. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Im Almfamilyhotel habe man dennoch „alles beinand.“ Laut Scherer kommen alle Mitarbeiter wieder und starten mit ihm in die Saison. Auch Vergeiner ist nicht alleine: „Wir hatten unsere 20 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Alle sind geblieben und freuen sich mit uns auf den Start.“
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

13 Postings

Angelika M
vor 3 Jahren

@isnitwahr Ich kann da jetzt zwar nur für mich sprechen, aber grundsätzlich hat die "Gastro" auch eine reguläre 40 Std. Woche... Diese ist nur anders aufgeteilt, als in den nine-to-five Berufen. Ich finde es z.B. herrlich, an einem Dienstag frei zu haben. Auf Skipisten, im Schwimmbad, Kino etc. ist meistens viel weniger los, unter der Woche kann ich alle Termine wahrnehmen (Arzt etc) ohne extra "frei" zu nehmen. Und sollte ein Anlass am Wochenende stattfinden, an dem ich gerne dabei sein möchte, dann lässt sich das auch nach Rücksprache mit den Chefs/Kollegen regeln. Und wenn man nicht frei hat, kann man trotzdem Abends länger ausgehen, wenn der Dienst am nächsten Tag erst später beginnt. Ich sehe diesen Freizeitwunsch nur als Ausrede. Man kann sich immer organisieren, wenn man will. Vorausgesetzt es ist betrieblich möglich. Und an den Hochsaison-Tagen, an denen es einfach nicht möglich ist, habe ich Gott sei Dank eine sehr verständnisvolle Familie und Freunde. Das ist natürlich leider auch nicht immer selbstverständlich. Ich bin mit absoluter Leidenschaft in meinem Beruf als Kellnerin tätig und kann mir gar nichts anderes vorstellen. Zum arbeiten ist es in jedem Beruf, andere Sparten haben auch Einschränkungen. Und die Einstellung zur Gastro ist dermaßen veraltet und verstaubt. Das kann aber nur jemand beurteilen, der tatsächlich in dieser Branche arbeitet. Schwarze Schafe gibt es leider in allen Sparten, aber der größte Teil der Betriebe schaut wirklich toll auf sein Personal. Dewegen mache ich jetzt auch ein bisschen Werbung : traut euch, schaut es euch an. Es ist halb so schlimm, wie ihr es euch vorstellt 😅 ich für meinen Teil freue mich auf die Eröffnung und brenne darauf, euch alle wieder zu bedienen und für schöne Momente im Gasthaus zu sorgen

 
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    isnitwahr
    vor 3 Jahren

    sehr geehrte Angelika, vielen Dank für ihre Ausführungen. Es scheint ja doch nicht ganz so schlecht zu sein, zumindest so wie Sie es darstellen. Und wenn die Kundschaft auch entsprechend höflich und wertschätzend mir Euch umgeht, dann ist zumindest schon die halbe Miete bezahlt. Danke dass ihr uns wieder verwöhnen werdet und ich freue mich schon sehr darauf, wie gesagt, meine Familie hat bereits reserviert. Ich wünsche Ihnen und Ihren KollegInnen eine tolle Saison und viel Gesundheit. Vielleicht sehen wir uns ja demnächst, wir wissen es halt nicht.

     
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Senf
vor 3 Jahren

leider fixiert sich die arbeitsgesellschaft immer mehr auf die fünf-tagewoche, alles was darüber hinausgeht, soll mit prämien, überstundenzuschläge, mehrleistungszulagen, oder nachtdienstzulagen und dgl. abgegolten werden. im pflegedienst funktioniert das bereits recht gut. das gastgewerbe tut sich sich hier schwerer, es unterliegt wetter- oder stoßzeitenmäßig oder von der lage her völlig anderen rahmenbedingungen. im handel selbst, scheint es branchenmäßig immer noch unbefriedigend zu sein.

ich gehe davon aus, dass es zwischen dienstgeber und dienstnehmer arbeitsverträge mit beiderseits akzeptablen regelungen gibt. der seinerzeitige zusätzliche "hunderter" im lohnsacker nach alter manier spielt sich nicht mehr, denn spätestens bei der pensionierung rächt sich das furchtbar.

servicepersonal in der gastwirtschaft oder im tourismus hat meiner meinung leider noch immer nicht den verdienten stellenwert oder genügend wertschätzung.

es gibt in der arbeitswelt branchen, die manche leute überreich machen, obwohl sie zur systemerhaltung gar nicht wichtig sind. andere hingegen werden mit hart erkämpften mindestlöhnen abgespeisst.

was würde passieren, wenn die vielen millionäre und geldgeier z. bsp. kein personal für beherbergung, versorgung oder entsorgung oder überhaupt für ihre "bedürfnisse" mehr bekommen würden? covid lässt grüßen.

 
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isnitwahr
vor 3 Jahren

Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur ausschließlich an der Bezahlung liegt. Ich bin zwar nicht im Tourismus tätig, in meiner Firma sagen die Jungen aber immer häufiger, dass sie mehr Freizeit haben und wollen und dafür gern auf ein paar Euro verzichten. Es wäre interessant zu wissen, was das Personal aus der Gastronomie dazu sagen würde, vielleicht könnten sich hier ein paar von Euch da zu Wort melden? Trotzdem freue ich mich sehr, dass es morgen wieder losgeht. Unser Tisch ist fürs Wochenende bereits reserviert!

 
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    Bergtirol1
    vor 3 Jahren

    @isnitwahr... Der Tourismus/Gastrobereich hat sich in den Jahren vor Corona schon als - - sagen wir mal - - nicht attraktiv - - gestaltet!! Arbeiten am Wochenende, teils geregelte aber nicht fixe Arbeitszeiten(keine Stempeluhr wie z. B. Fabrik od Handel), als Zimmermädchen immer den Stress im Nacken (nach dem 10. ZIMMER täglich wird man halt langsamer) und als Draufgabe der Lohn - - jaja "Ueberbezahlung möglich nach Qualifikation" - - liest man und hört man - - aber nichts kommt beim Arbeiter an ausser der Kollektiv!! Und "nein" - - es ist nicht überall so aber leider noch zu oft - - Ich finde Leistung und Qualität kann seinen Preis haben, denn der Gast und jedes Personal sollte das Wert sein 👍👍

     
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Bergtirol1
vor 3 Jahren

Der "Fachkräfte Mangel"wie er hier so beschrieben wurde, war schon vor Corona fakt - - jetzt ist er halt noch größer und sichtbarer geworden! Ein gutes Personal wird immer nur so gut sein wie es wertgeschaetzt wird - - menschlich wie finanziell!! Generell gehört ein Koch/Kellner/Zimmermädchen etc. Kollektivvertag schon lange deutlich angehoben - - dann ist das Personalmangelproblem gleich halb so groß!! Das selbe gilt für Erntehelfer (alle Jahre hört man das gleiche jammern - - - Erntehelfer Mangel?!?! ) Wie wäre es mit ordentlicher Entlohnung/fairen Arbeitsmethoden und nicht eine Entlohnung die unter aller Sau ist? Wenn Tirols Tourismus sich qualitativ hochwertig vermarkten will, braucht es auch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter - - nicht nur renovierte Häuser!!!!

 
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    Wundawuzzi
    vor 3 Jahren

    Kein Problem,dann muss das Schnitzl aber mindestens 25€ kosten. Ich höre schon das Jammern.Aber Qualität kostet!!!

     
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      unholdenbank
      vor 3 Jahren

      Ja, und? Wo ist das Problem? Es muss nicht immer alles billig sein. Geiz ist, im Gegensatz zu Saturn's Werbekampagne, nicht geil. Es muss ja nicht alles immer und überall billig sein auf Kosten der Umwelt und der Mitarbeiter!

       
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      bergfex
      vor 3 Jahren

      Warum können dann gewisse Gastronomen mit Schnitzelpreise zwischen 13 bis 16 € auch leben, die hört man aber nie jammern.

       
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      bergfex
      vor 3 Jahren

      Ich zahle auch gerne "angemessene" Preise, aber keine Wucherpreise.

       
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      Magua
      vor 3 Jahren

      Oder die Hoteliers fliegen nicht mehr so oft zum golfen nach Südafrika! 😀

       
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      Senf
      vor 3 Jahren

      @bergfex: na warum wohl? weil manche an ihrem personal sparen. oder glaubst du wirklich, dass die gewinnspanne heruntergesetzt wird? die preiskalkulation ist dem unternehmer zu überlassen, das regelt sich von selbst. oder übernimmst du die ausfallshaftung?

       
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tirolerisch
vor 3 Jahren

Ich denke, wo man gut behandelt und fair bezahlt wird,bleibt man gerne.

 
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