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LAB-Truck in Tirol: Geht das Versteckspiel weiter?

Medienrecherchen fördern immer seltsamere Konstruktionen zu Tage.

Anfang des Monats stellte die oppositionelle Liste Fritz brisante Fragen zum Thema PCR-Testungen an die Tiroler Landesregierung. Beantwortet werden diese Fragen bislang weniger von Regierungsseite, als von einem Rechercheverbund von Der Standard und dem ORF Tirol. „Nach den Ungereimtheiten um die PCR-Testabwicklung durch die HG-Labtruck hat sich die schwarz-grüne Platter-Regierung offensichtlich für den einfachsten Ausweg entschieden. Für die HG Labtruck wurde eine Nachfolgefirma gegründet, weitere Informationen über die dort handelnden Personen fehlen bisher komplett“, klagt Liste-Fritz Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Wie dazu Der Standard berichtet, heißt die erwähnte Nachfolgefirma Novatium und wurde im April 2021 von Kemal Cakar, einem Mitarbeiter der HG Pharma gegründet, die ihrerseits 100-Prozent-Eigentümerin der HG Labtruck ist. Die Firma Novatium sei dennoch keine Nachfolgefirma der HG Labtruck sondern arbeite mit dieser im IT-Bereich zusammen und stelle ihre IT-Leistungen auch dem Team von Virologin Dorothee von Laer zur Verfügung, unterstreicht die Landesregierung. Das ist spannend, weil Von Laer nach dem Abgang des umstrittenen Urologen und Labtruck-Gründers Ralf Herwig die fachliche Analyse der PCR-Tests von dessen Unternehmen übernommen hat. Bis heute ist ungeklärt, wer die Tests, die im September 2020 ohne Ausschreibung vom Land Tirol an Herwig und zwei mit ihm verschwägerte Eventmanager aus Kitzbühel vergeben wurden, labormedizinisch auswertete. Nun macht das jedenfalls Virologin Von Laer, die vom Standard so zitiert wird: "Novatium ist die Auffangfirma der HG Labtruck, die deren Gerätschaften und Personal übernommen hat. Wir haben das Qualitätsmanagement und die fachärztliche Aufsicht übernommen und wollen zusammen mit Novatium bei der Neuausschreibung mitbieten." „Wir wollen wissen, ob einfach nur ein paar Logos getauscht werden“, setzt die Liste Fritz nach, „die Platter-Regierung hat einen Auftrag über mindestens 12 Millionen Euro Steuergeld vergeben. Ohne Ausschreibung, ohne Kontrolle. Landeshauptmann Platter sieht die Aufarbeitung des HG-Labtruck-Skandals offensichtlich nicht als Chance, die PCR-Tests für die kommenden Wochen und Monate korrekt auszuschreiben.“ Die neue Ausschreibung für PCR-Tests hat ein Volumen von rund 38 Millionen Euro.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

Eye de Net
vor 3 Jahren

Unpackbar, was die Politik aufführt um diesen Verein zu retten. Ich füchte, die Ausschreibung dient genau diesem Zweck. Aber: In der Medizin sollte grundsätzlich das Bestbieter- und nicht das Billigstbieterprinzip gelten. Gesundheit darf nicht mit Selbstdarstellern verramscht werden.

 
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isnitwahr
vor 3 Jahren

unvorstellbar, untragbar, unwählbar

 
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bergfex
vor 3 Jahren

Platter soll sich einfach verabschieden . Er ist nicht mehr tragbar. Wird doch noch irgendwo als Streifenpolizist einsetzbar sein.

 
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