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Wolf auf der Europabrücke von Auto überfahren

Das Tier kollidierte nachts auf der A13 mit einem Pkw. Wolfsnachweise in mehreren Gebieten.

Ein Wolf verirrte sich in der Nacht auf heute, Mittwoch, auf die Brennerautobahn A13. Als ein 64-jähriger Deutscher gegen 01.00 Uhr mit seinem Pkw über die Europabrücke Richtung Süden fuhr, stand das Tier laut Polizeibericht plötzlich vor ihm auf der Fahrbahn. Der Mann habe einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern können, der ausgewachsene Wolf kollidierte mit der Fahrzeugfront.

In der Nacht auf Mittwoch wurde ein Wolf bei einem Wildunfall auf der A13 getötet. Foto: Polizei

Das verendete Tier blieb auf dem mittleren Fahrstreifen liegen und wurde anschließend von einem Mitarbeiter der ASFINAG entfernt. Gestern berichtete das Land Tirol von Wolfsnachweisen in mehreren Gebieten Tirols (ausgenommen Osttirol). Demnach brachten die genetischen Analysen von Proben aus dem Ötztal, Wipptal, Zillertal, Außerfern und dem Obersten Gericht, die im Zeitraum von zehn Tagen zwischen 15. Mai und 27. Mai genommen wurden, „eine Reihe von Wolfsnachweisen.“ Um wie viele verschiedene Individuen es sich dabei handelt, wird voraussichtlich erst nach Vorliegen der Genotypisierung feststehen. Alle DNA-Nachweise haben ein Tier aus der italienischen Population ergeben.

Gestern wurden außerdem elf tote Schafe auf der Lader Heuberg-Alm im Gemeindegebiet von Serfaus (Bezirk Landeck) gefunden und umgehend vom örtlichen Amtstierarzt begutachtet. Aufgrund der Anzahl der getöteten Tiere und des Rissbildes besteht laut Land der konkrete Verdacht auf einen Wolf als Verursacher.

15 Postings

karotte2
vor 3 Jahren

"ein schönes Tier".. das mag sein. Aber wer bedenkt die Seite der Landwirtschaft?

Schafe & Ziegen werden nicht mehr auf die Almen aufgetrieben, denn wenn ein Wolfsriss stattfindet, werden wahrscheinlich die Kosten für den "Fleischwert" ersetzt. Es handelt sich vielfach um Zuchtvieh, das schon Mal einen viel höheren Wert hat.

Ich finde es überdies schade, dass niemand daran denkt, was mit unserer Kulturlandschaft passiert, da ja ohnehin schon so viel zu wächst. Gerade in Osttirol, wo das Gelände viel schwieriger ist, um mit Tieren bestoßen zu werden. Zäune in entlegenen Lagen sind extrem viel Arbeit und müssen meist nach jedem Winter erneuert werden. Die meisten Bäuerinnen und Bauern sind im Nebenerwerb - die Zeit ist ohnehin schon knapp.

Ich denke, man muss die Langzeitfolgen sehen und hier wird die Landwirtschaft (wie so oft) den Kürzeren ziehen, denn wir sind zu wenige und unsere Arbeit sieht man in Jahrzehnten und nicht in Monaten. Wandergebiete werden sich verändern, ohne Gras auf der Erde gibt es mehr lockeres Material, Erdrutsche usw.

..und noch ein kleines Beispiel - nach 11 Monaten Tragezeit ist heuer ein kleines Stutfohlen zur Welt gekommen, wie jede Geburt auf einem Bauernhof ein kleines Wunder. Pferde mit der unter den Nutztieren längsten Tragezeit sind einfach besonders. Dieses Fohlen würde wie jedes Jahr mit seiner Mutter auf die Alm gehen, dort war heuer ein Wolfsriss (bestätigt). Auch diese Stute mit Fohlen wird zu Hause bleiben, der emotionale Wert ist zu groß, als das man bewusst das Risiko eingehen könnte, dass man es vielleicht noch halblebend mit den Gedärmen aus dem Bauch hängend auffinden muss.

Ich weiß, dass die Seite der Landwirtschaft kaum verstanden wird, aber ich hoffe zu tiefst, dass wir diese Wolfsangriffe stoppen können, bevor das erste spielende Kind im Wald dran kommt.

 
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    stadtbewohner
    vor 3 Jahren

    Diesem Kommentar kann ich nur zustimmen! Wo bleibt denn der Tierschutz, wenn grrissene Schafe elendig zugrunde gehen. Eigentlich müsste von Seiten der Tierschützer gegen diese Grauslichkeit mobil gemacht werden! Wenn diese natürliche Ausbreitung des Wolfes nicht verhindert wird, dann werden sich die Bauern den Auftrieb auf ihre Almweidegebiete gründlich überlegen. Und dann schau ich mir diese Almen in 10 Jahren an, wenn diese nicht bewirtschaftet und abgeweidet werden, das Gras nicht mehr gemäht wird, Lawinenabgänge dadurch begünstigt werden, und alles verwildert und zuwächst.

     
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      wolf_C
      vor 3 Jahren

      ... wo bleibt den der tierschutz bei 100 000enden überfahren tieren in österreich, bei den täglichen! toten auf die lienzer strassen gepickten amseln und spatzen und sonst weiteren fast ausgestorbenen, und die werden nicht bedauert und betrauert, sie sind genauso opfer unserer pöbelhaftigkeit und nicht gesehen ...

       
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    le corbusier
    vor 3 Jahren

    sehr emotional. danke karotte.

    ein paar Fakten als Ergänzung: In Österrerich werden rund 400.000 Schafe gehalten. 2020 wurden 262 Schafe von einem Wolf gerissen. Circa 10.000 Schafe verenden jährlich an Unwetter, Steinschlag, Krankheit und so weiter.

    Zur Beziehung Wolf - Mensch: zwischen 2002 und 2020 gab es weltweit 491 Angriffe von Wölfen auf Menschen, 26 davon endeten tödlich. Im internationalen Ranking liegt damit der Wolf hinter Löwen und knapp vor Haien. Spitzenreiter mit Abstand die Stechmücke gefolgt vom Mensch selber. Auch Bandwürmer sind wesentlich tödlicher. Im Jahr 2019 sind allein in Österreich 16 Kinder im Straßenverkehr tödlich verunglückt.

     
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    karotte2
    vor 3 Jahren

    @le corbusier

    im Jahr 2021 sind in Österreich jetzt genau 3-5 Wochen nach Beginn der Almsaison bereits 70 Schafe bestätigt von einem Wolf gerissen. Also zeigt sich eine Tendenz nach oben und genau in negativer Korrelation zeigt sich die Zahl der aufgetriebenen Schafe/Ziegen auf Almen, diese sinkt stetig und zeigt, dass die Tiere nicht mehr artgerecht gehalten werden, wenn sie nicht mehr gealpt werden (können).

    Zum Zahlenspiel ergänzend.. 196 Schafe hat ein Osttiroler Almbauer im Jahr 2020 aufgetrieben und nur mehr 125 Heim gebracht, der Rest fiel einem Wolf zum Opfer - nicht aus Hungersgründen.. das ist das Heimtückische, dass es nicht alle ein bisschen trifft, denn auf Österreich betrachtet triffts da 0.02 Prozent, aber dem einen Almbauern triffts halt mit 30 oder 40 Prozent.

    Steinschläge und Unwetter sind tatsächlich Todesgründe, aber nicht in direktem Wunsch von Tierschützern gefördert. Gegen höhere Gewalt kann halt niemand was machen.

    Wolf - Mensch.. die Tiere vermehren sich und haben keine Regulierung. Es werden gehäuft Angriffe passieren, erst auf Tiere dann auf Menschen, denn das obige Beispiel zeigt deutlich, dass es dem Wolf beim Töten nicht um Nahrungsbeschaffung geht.

    Ich weiß ja nicht, wie andere aufgewachsen sind, aber ich dürfte häufig in den Wald zum Spielen, sehr gerne ging ich dort hin, habe mit Zapfen gespielt, habe aus Rinden Häusschen gebaut und an besonderen Anlässen mit anderen Kindern im Waldrand gezeltet. Ich wage zu bezweifeln, dass sich nicht auf der Erholungsraum Wald für den Menschen verändert, wenn wir die Verbreitung des Wolfes nicht stoppen. Jetzt merkt man es noch nicht, aber man wird es merken.

    Tiere, die keinen Feind haben, werden sie immer stärker vermehren und dann wird es auch der Mensch merken.

     
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      le corbusier
      vor 3 Jahren

      sind wir uns einmal ehrlich, die ganze Wolfsthematik dient in erster Linie einigen Politikern und Landwirtschaftskämmerer um Engagement und Hemdsärmeligkeit zu demonstrieren, weil es polarisiert und spannend in den Medien rüber kommt. Der Feind von außen funktioniert immer. Macht Kurz auch so mit den Flüchtlingen.

      Damit soll aber nur von den wahren Verfehlungen der Agrarpolitik und den Problemen der Österreichische Landwirtschaft (falsche Förderpolitik der EU, Überbordende Bürokratie, unhaltbarer Preisdruck des Handels, ...) abgelenkt werden welche die Tatsächlichen Gründe für den Niedergang des Bauernstandes sind.

      Im gesamten Alpenraum und weit darüber hinaus haben sich Bauern mit großen Beitegreifern arrangieren müssen. Es gibt gar keinen Grund, warum das nicht auch in Österreich funktionieren soll. Es wird mehr kosten und diese Kosten dürfen unter keinen Umständen auch noch den Bauern umgehängt werden, wenn sie eh schon mit dem Rücken zur Wand stehen.

       
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      chiller336
      vor 3 Jahren

      jaja früher war alles besser, kein wolf, hirten haben sich um die tiere gekümmert. und heute? werden die schafe mit traktoren auf die almen gekarrt, dort ausgelassen und dann - bye bye bis im herbst. niemand schert sich drum, kein hirte der nachschau hält .... kostet wohl zuviel und passt somit nicht in die rechnung der schafbauern. und dass schafe büsche fressen, damit die almen nicht verbuschen muss wohl eine neue eigenschaft moderner schafe sein ... gute nacht kleines geislein - schläfst du heute im uhrkasten oder bei der oma im bett? pass bloß bitte auf dass nicht ein wolf unter der sch(l)afhaube auf dich wartet ....

       
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karlheinz
vor 3 Jahren

Na so was ! Hoffentlich droht dem Verursacher nicht die Todesstrafe ? Was denken sich zu diesem Artikel etwa die Schafbauern ??

 
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    rebuh
    vor 3 Jahren

    👍👍👍

     
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chiller336
vor 3 Jahren

ich finds traurig, ein schönes tier, das nur leben bzw überleben will, dessen welt wir uns untertan machen muss leider sterben ..... ein opfer der technik .... sehr sehr schade drum :( :( :( .... und jetzt möge der shitstorm beginnen. mir ists egal, denn ich steh zum wolf

 
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    wolf_C
    vor 3 Jahren

    wir sind eine kultur der drüberfahrer und klein kariert

     
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    hoerzuOT
    vor 3 Jahren

    bin 100% auf Ihrer Seite, chiller!

     
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    Olbmsgleiche
    vor 3 Jahren

    Bin auch auf deiner Seite, chiller!! Pfeif auf den Shitstorm!

     
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    isnitwahr
    vor 3 Jahren

    bin auch bei Ihnen, so ein wunderschönes Tier, wirklich echt schade.

     
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 3 Jahren

    chiller 336 💪

     
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