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Schafherde von Johann Hanser auf der Lavanter Alm auf ca. 2.100 m Seehöhe. Foto: Hanser

Schafherde von Johann Hanser auf der Lavanter Alm auf ca. 2.100 m Seehöhe. Foto: Hanser

„Causa Wolf“ – Schützt unser aller Lebensgrundlage!

„Das Bauernsterben wird vorangetrieben“, warnt Johann Hanser in einem Leserbrief.

Die neue Almsaison steht vor der Tür und die Unsicherheit unter uns LandwirtInnen ist groß. Von Seiten der Politik haben wir in den letzten Monaten keinerlei Unterstützung erfahren. Schon gegen Ende der letztjährigen Almsaison haben wir Hilfe gefordert. Wir haben offiziell Hilfe von Seiten der politischen VertreterInnen gefordert, weil wir uns ganz einfach selbst nicht helfen können/dürfen.

Wir LandwirtInnen wissen, dass die technische Umsetzung von Zäunen, die Wölfe tatsächlich von unseren Nutztieren fernhalten würden, wegen der Topografie in unserer Gegend nicht funktioniert. Eine solche Umzäunung würde - abgesehen von der technischen Machbarkeit - außerdem spätestens an der Personalfrage und an den immensen Kosten scheitern. Wir wissen, dass eine Behirtung, mit oder ohne Herdenschutzhunden, bei uns keine Lösung sein kann. Die Besorgung von Hirten ist personaltechnisch (Kapazitäten) unmöglich zu organisieren, auch in diesem Fall spielt der Kostenpunkt eine große Rolle.

Der Einsatz von Herdenschutzhunden ist zum einen für die Art, wie unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft in Osttirol und in unseren Nachbarregionen aufgebaut ist, faktisch nicht möglich, und zum anderen geht von solchen speziell ausgebildeten Hunden naturgemäß eine große Gefahr für Menschen und andere Tiere aus, und ist der Einsatz solcher Hunde aktuell in unserem Land rechtlich nicht abgedeckt. Wir LandwirtInnen wissen all das! Was wissen unsere politischen VertreterInnen und alle, die den Wolf hier bei uns haben möchten, diesbezüglich!? Gerne lassen wir uns von Seiten unserer InteressensvertreterInnen und von Seiten der Politik eines Anderen belehren – mittels ausgeklügelter Konzepte, die für unsere Gegend und unsere land-, forst- und almwirtschaftlichen Gegebenheiten nachweislich funktionieren und mittels belegbarer Fakten und Zahlen.

So wie die Situation momentan ist, können wir LandwirtInnen nichts machen, außer dabei zusehen, wie unsere Nutztiere von Wölfen gerissen werden, und wie unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft, die seit Jahrhunderten der Grundpfeiler für unser wirtschaftliches, kulturelles und gesellschaftliches Leben hier ist, offenbar mutmaßlich zerstört werden soll. Vielen, die die Wolfsproblematik herunterspielen, oder die sagen, der Wolf hat das Recht, hier bei uns zu leben, ist offensichtlich die Tragweite der Angelegenheit nicht im Entferntesten bewusst.

An der Art und Weise, wie unser Land bewirtschaftet wird, hängt eine ganze Reihe an nachgeordneten Wirtschafts- und Konsumzweigen, hängen Arbeitsplätze und Existenzen von Familien. Die Angelegenheit geht uns also alle an und betrifft uns alle – zumindest indirekt! Das im österreichischen Recht verankerte Sachlichkeitsgebot sagt aus, dass „Gleiches gleich und Ungleiches ungleich“ behandelt werden soll. Weshalb soll dieses Gebot für den Wolf nicht gelten? Der Wolf soll dort leben, wo er genug Platz für eine natürliche Lebensweise hat, wo er ausreichend natürliche Beute findet, ohne indirekt in für Menschen wichtigste gesundheitliche, kulturelle, wirtschaftliche und touristische Abläufe einzugreifen und diese maßgeblich und nachweislich negativ zu verändern. Unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft ist schützenswert!

Sie ist sogar schützenswerter denn je, denn sie allein ist eine nachhaltige, umweltfreundliche Alternative zu Großbetrieben, die Diversität und Individualität, sowie Umweltschutz, Regionalität und Nachhaltigkeit nicht unbedingt durchwegs „Groß schreiben“. Wir LandwirtInnen möchten unser Land auch für unsere Kinder und unsere Enkelkinder lebenswert erhalten. Das Bauernsterben hat längst begonnen. Wenn in der „Causa Wolf“ nicht rasch entgegengelenkt wird, frisst der Wolf im wahrsten Sinne des Wortes unsere kleinen und mittelgroßen Bauern/Bäuerinnen, und die Verantwortung dafür tragen jedenfalls die zuständigen PolitikerInnen in unserem Land, die dieser Entwicklung offenbar wissend um deren Ausgang ruhig zusehen.

Zum Thema „Tierleid“ möchte ich anmerken, dass es für mich unfassbar ist, wie sich Menschen „TierschützerInnen“ nennen können, die den Wolf in Gebieten ansiedeln wollen, wo von vorn herein faktisch feststeht, dass der Wolf – eben u. a. wegen bestehender land-, forst- und almwirtschaftlicher Strukturen und bestehender Wirtschaftszweige, wegen mangelnden Platzes, wegen zu dichter Besiedelung und/oder wegen topografischer Voraussetzungen – schlichtweg kein natürliches Leben führen kann, ohne dabei das Leben von Menschen so zu beeinflussen, dass ganze Lebensgrundlagen zerstört werden!? Und wie kann sich jemand „TierschützerIn“ nennen, dem das klägliche Leid egal ist, das Wölfe unseren Nutztieren inzwischen regelmäßig antun!?

Im Sinne des Erhalts unserer land-, forst- und almwirtschaftlichen Strukturen, unserer Kulturlandschaft und des Erhalts unseres wirtschaftlichen Fundaments für uns und unsere Nachkommen appelliere ich erneut an die BauernvertreterInnen und an die PolitikerInnen in unserem Land: „Unternehmt JETZT etwas in der „Causa Wolf“, sonst gehören Regionalität, Nachhaltigkeit, gesicherte Wirtschaft im ländlichen Raum, Natur- und Tierschutz bald der Vergangenheit an!“ Ich als Landwirt fordere euch auf, dieses Problem schnellstmöglich auf politischer Ebene zu lösen – wir LandwirtInnen dürfen lediglich in dem Rahmen arbeiten, der uns von Seiten der Politik abgesteckt wird. Passiert hier jetzt nichts, ist es offensichtlich politisch gewollt, dass das Bauern-/Bäuerinnensterben durch die Wolfsproblematik vorangetrieben wird. Übernehmt endlich Verantwortung!

Johann Hanser, Landwirt in Lavant und Mitglied des Ortsbauernrates Lavant
Lavant, im Juni 2021

28 Postings

S-c-r-AT
vor 3 Jahren

Erstaunlich, mit welcher Schizophrenie hier pro Wolf argumentiert wird:

Das Leben von 1,2,3.....5 Wölfen wird über das Leben von 50, 60, 70... gerissenen Schafen allein in Osttirol in 2 Wochen gestellt. --> Warum? Weil der Wolf eine Minderheit ist??

Schafe seien selber Schuld, weil Sie verlernt hätten, mit dem Wolf umzugehen. --> Täter-Opfer-Umkehr vom Feinsten.

Bauern fahren fette Traktoren, deshalb darf ihnen der Wolf die Schafe wegfressen. --> Thema verfehlt, frustrierter Neidhammel.

Gebrüder Grimm sind schuld am schlechten Ruf des Wolfes, immerhin holte er sich die Großmutter und die Geißlein. --> Eher wurde der Wolf aufgrund seines Wesens als böse Figur in die Märchen eingebaut, als umgekehrt.

@Lisie S. Holen Sie sich doch ein Wölfchen zum Kuscheln in Ihren Privatgarten. Lassen Sie Ihre Kinder oder Enkelkinder damit spielen. Dann kaufe ich Ihnen Ihr "Fachwissen" ab.

All jene, die von Landwirtschaft und dergleichen nichts verstehen (offensichtlich alle Wolffreunde in dieser Runde), sollen sich nicht anmaßen, darüber zu urteilen.

 
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    Lisie S.
    vor 3 Jahren

    @S-c-r-AT, ich brauche kein Wölfchen zum Kuscheln und außerdem unterstellen Sie mir, dass ich mich nicht auskenne. Erstens hatte ich selbst eine Landwirtschaft und ich habe mir Interviews und Bücher von GUDRUN PFLÜGER gelesen bzw. angehört, das würde ich Ihnen auch empfehlen, dann würden sie alles besser verstehen. Und ja, in NÖ im Wolfscenter in Ernstbrunn gibt es die Möglichkeit mit einem Wolf (unter Aufsicht von Experten dort) spazieren zu gehen, mit Leine wie bei einem Hund und das möchte meine Tochter einmal machen und wissen Sie was, das wird sie auch tun - sie ist noch keine 14 Jahre alt. Haben Sie eine Landwirtschaft oder wie kommen Sie zur Meinung, dass viele hier von der Landwirtschaft nichts verstehen, dann sollten Sie sich auch nicht anmeßen darüber zu urteilen.

     
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Kapatieme
vor 3 Jahren

Fischotter werden auch entnommen wenn sie Schaden anrichten, Saatkrähen ebenso. Warum nicht auch Wölfe ?? Jeder Wolf ist ein Problemwolf. Nicht erst wenn er 30 Tiere reisst.

 
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    Lisie S.
    vor 3 Jahren

    @Kapatieme, diese Aussage, "jeder Wolf ist ein Problemwolf" ist einfach nur Unwissen und sonst nix!!!!

     
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Alpin57
vor 3 Jahren

Der Mensch gehört nicht zum Beuteschema von Bär und Wolf, das ist die klare Aussage der sogenannten Befürworter für die großen Beutegreifer.Der Tod eines Wanderer in der Slowakei heute spricht eine klare Sprache. Diese Tiere haben in der heutigen Zeit bei uns nichts mehr verloren.

 
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    Lisie S.
    vor 3 Jahren

    @Alpin57, der Mensch gehört doch nicht zum Beuteschema von Bär und Wolf - woher haben Sie denn dieses nicht stimmende Wissen? LESEN SIE ÜBER GUDRUN PFLÜGER, dann wissen sie bescheid.

     
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Bichlwirt
vor 3 Jahren

Da "Schneida Baua" hat hundertprozentig recht , die kleinen Bauern wird systematisch die Freude genommen . Was den Tierschutz angeht , hat das Tier ein Recht auf "Wohlbfinden" . Nun geht es den Tieren bei den meisten daheim sehr gut u. jetzt sollten sie auf die Alm , wo sie der "Böse Feind" erwartet u. alle sehr verängstigt , in den Graben treibt u. einen Teil auf grausamste Art tötet. Wo sind den Hier die Tierschützer ? Sind wir jetzt die Fleischproduzenten für die Raubtiere ? Es fehlt bei unseren Verantwortlichen beim Hausverstand sehr , sehr weit . Was den Tourißmus angeht , denen ist ja sowieso alles wurst , aber sie werden schon sehen , wo das hinführt. Unser Obmann der Argrargemeinschaft hat sich ja nie um die Almwirtschaft so richtig gekümmert u. jetzt wo es so ernst wird , die Almwirtschaft komplett auf dem Spiel steht , lässt er die Kämpfer allein . Er sollte die Funktion zurücklegen , er tut nicht was die Mitglieder brauchen , er ist nur machtsüchtig , aber die Rechnung wird schon kommen !

 
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    chiller336
    vor 3 Jahren

    allein bei dem wort "fleischproduzent" könnt ich kotzen ....welcher bauer produziert fleisch? jeder bauer füttert seine tiere, aber deshalb produziert er noch lange kein fleisch. auch wenn tiere rechtlich als "sache" zu betrachten sind, sind sie in erster linie lebewesen und nicht irgendeine ware. hier gehts nur ums geld und um nix anderes ..... siehe kälbertransporte in den nahen osten .... es gibt ja förderung für kälber, aber für ein kalb bekommt man hierzulande nicht soviel wie bei exporten, wo horrende zustände herrschen - wo bleibt denn hier die vielgepriesene liebe zum tier bitte?? für mich nix als fadenscheinige ausreden .... ein drücken auf die tränendrüse der wolfsopfer und der rubel rollt

     
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opfena
vor 3 Jahren

interessanter, aufklärungsreicher bericht! ich bin gegen den blutrünstigen wolf. wenn er nur aus hunger so manches schaf reissen und komplett fressen würde, wäre es eine andere situation.....wir müssen uns entscheiden: kulturlanschaft oder naturlandschaft....neben dem wolf wird es keine (gebirgs-) landwirtschaft bzw. almwirtschaft geben. in welcher landschaft sich die grüninnen u.ä. volk vom stadtrummel erholen werden wir sehen.

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 3 Jahren

    Sicher werd es eine Almwirtschaft und Kulturlandschaft neben an Wolf geben , es gibt noch andere Alm Tiere außer Schafe .

    Haltung von Schafe hat zugenommen aus verschiedenen Gründen , Schafe sind a klassischer Nebenerwerb , außer bei Milchtier Haltung die ist intensiver . Es funktioniert sehr gut in andere Länder , die haben auch Almwirtschaft, Italien unf Slowakei als Beispiele . Slowakei viel mit Hütehunde , was mit unseren intensiven Tourismus schwieriger ist .

    Mein Tipp wäre Lamas , mein Hund wurde schonmal von an Lama Hengst gejagt , bei an Föhnsturm wurde der Zaun beschädigt deswegen der Hengst frei im Ort rumgelaufen . Lamas und Alpakas sind keine Fluchttiere und stellen sich den Wolf . Der Wolf ist dadurch in seiner Jagd gestört und will sich auch nicht verletzen und sucht sich andere Beute . Kann man zu die Schafe stellen , die Lamas.

    In der Slowakei werden laut Statistik 0,85 Prozent der Weidetiere ( Schaf und Ziege ) von Raubtiere gerissen . Slowakei hat aber auch richtige Woöfs Rudel , da finde ich 0,85 Prozent machbar . Sogenannte Problem Wölfe kann man ja als Kompromiss schießen , aber erst nach sorgfältiger Prüfung .

    Wäre doch super wenn sich im Nationalpark Hohe Tauern die 3 großen Raubtiere Europas Niederlassen würden . Beste Werbung füt Osttirol . Man muss kein Grüner oder anderes Volk (?) sein für ein Miteinander

     
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lichtinsdunkel
vor 3 Jahren

Wer braucht den Wolf? Wer hat was davon? Welche Kosten verursachen Herdenschutz und Behirtung? Warum wurde er vor 100 Jahren ausgerottet? Bitte mehr Hausverstand einsetzen und die Bauern nicht alleine lassen!

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 3 Jahren

    Die wachsende Landwirtschaft und Viehhaltung sowie der Mythos vom "bösen Wolf" trugen dazu bei, dass die Wölfe in Deutschland und Österreich nach und nach ausgerottet wurden.

    Wenn es nach Mythen geht , bringen Juden auch kleine Kinder um , es gibt immer noch Orte in Tirol wo angeblicher Ritualmorde gedacht werd .

    Mein Hausverstand sagt mir das man eine gemeinsame Lösung finden muss , aber bestimmt nicht Lebewesen auszurotten aus rein wirtschaftlichen Interessen .

    Das Bauernsterben hat andere Gründe und durch neue EU Regeln ( Klimaschutz ) werd sich bestimmt a Lösung finden für a bäuerliche Landwirtschaft . Länder wie Polen oder Ungarn blockieren noch .

    A Handvoll ÖVP Apres Ski Wirte anständig steuern zahlen lassen , schnell ist genug Geld für Herdenschutz und Ausgleichszahlungen vorhanden.

    Natürlich ist a Wolf unter Jäger a super Trophäe, der Bauer aus Lavant lässt sich ja gerne mit Jagd Trophäen ablichten .

    Ich bin nicht kirchlich erzogen worden , gehöre keiner Christlichen Gemeinde an , mein Hausverstand sagt mir aber das Menschen wie Franziskus von Assisi , Albert Schweizer , der aktuelle Papst Vorbilder sind und ich a bisserl auf sie hören sollte .

    Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu bezeichnet es als „eine Art theologischen Schwachsinn“ zu glauben, dass Gott die gesamte Welt nur für die Menschen geschaffen habe. Papst Franziskus hat die Enzyklika „Laudato Si“ veröffentlicht. Für Papst Franziskus gehört es zu den grundlegenden Überzeugungen, dass jedes Geschöpf eine unveräußerliche Würde hat.

    Schönen Sonntag Abend noch

    Enrico Menozzi

     
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      Lisie S.
      vor 3 Jahren

      @Muenchner, endlich einmal eine gscheite Aussage, bzw. gutes Kommentar, vor allem im letzten Absatz, über den von Desmond Tutu bezeichneten "Art theologischen Schwachsinnes", und die Jäger, jawohl, dieses Gefühl habe ich immer mehr, möchten nur diese Trophäe haben. Ich möchte nicht alle in einen Topf werfen, aber bei vielen ists so. Die versuchen nicht zu verstehen, sondern urteilen nur gleich.

       
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isnitwahr
vor 3 Jahren

vorerst möchte ich betonen, dass die Arbeit des Großteils der Bauernschaft sehr schätze. Dass die Bauern Angest um ihre Tiere auf den Almen haben, ist mir auch klar. Trotzdem darf ich aber auch daran erinnern, dass nicht nur der große böse Wolf das blutrünstige Tier ist, welches tötet. Jeder der sich nur ein bisschen für die Herkunft unserer Lebensmittel interessiert weiß, dass Massentierhaltung mit allen damit einhergehenden Problemen in der Welt unserer Nutztiere Gang und Gäbe ist, Tiere werden unter katastrophalsten Zuständen gehalten, müssen ihr gesamtes Leben, wenn man es so nennen will, im eigenen Dreck ohne Tageslicht, ohne eschäftigung und auf gar keinen Fall artgerecht dahinfristen, der Tod ist meist eine Erlösung, Tiertransporte über 1000e von km ohne Futter und Wasser in sengender Hitze übereinandergestapelt durchgeführt, Spaltenböden werden toleriert, Antibiotikafütterung ist Tagesgeschäft, Mulsing, das Kupieren von Schwänzen, Kastration ohne Betäubung usw., usw. Wenn von Seiten der Politik Änderungen dieser fürchterlichen Zustände angekündigt werden, dann wird jedesmal das Bauernsterben prophezeit, denn der Kunde will es ja angeblich so (wie bei der derzeitigen Diskussion über die Abschaffung der Spaltenböden). Leider steht bei vielen Bauern das Wohl ihrer Tiere nicht im Vordergrund. Der Wolf folgt lediglich seinem Instinkt, der Mensch folgt der Gier nach noch mehr "Kohle" und das egal, wie es den Tieren dabei geht. Letztendlich möchte ich mich aber bei denjenigen Bauern bedanken, die unsere Nutztiere mit Respekt und Wertschätzung behandeln!

 
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    Obelisk
    vor 3 Jahren

    Sehr gut geschrieben! Dem ist nichts hinzuzufügen.

     
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    el...
    vor 3 Jahren

    Der Wolf tötet auch aus Gier, und nicht um zu fressen

     
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      Lisie S.
      vor 3 Jahren

      @el..., der Wolf tötet nicht aus Gier und wenn ein Rudel besteht, brauchen die Nahrung für den Nachwuchs. Interview anhören von Gudrun Pflüger in diesem Magazin.

       
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      Lisie S.
      vor 3 Jahren

      Das stimmt nicht, hast das wo gelesen? Bitte mehr informieren bevor man schreibt.

       
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    chiller336
    vor 3 Jahren

    wahre worte - dankeschön. das geld steht halt über allem .... und es sind diejenigen, die grosse traktoren fahren, die sich kein normalsterblicher je leisten könnte, die grosse gründe besitzen, die wälder besitzen, die (nicht alle) ihre tiere wie den letzten dreck behandeln und dann jammern wenn schafe gerissen werden. soll ein wolf heu fressen? wenn wölfe wild reissen wird gejammert, aber wenn jäger wild schiessen is das ganz normal - es gilt ja der regulierung .... ich kanns nimma hören, die armen bauern. was gibt uns/euch das recht euch über die natur zu stellen? wobei ihr immer noch nicht kapiert, dass die natur regiert und sonst niemand. jaja das geld und all seine folgen - zum speiben find ich das

     
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    Lisie S.
    vor 3 Jahren

    So sehe ich das auch. Ohne Worte.

     
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miraculix
vor 3 Jahren

Ich denke, vielen "Tierschützern" geht es gar nicht u den Wolf an sich, sondern um unser über Jahrhunderte in Fleich und Blut übergegangenes Weltbild: Zuerst kommt der Mensch, und dann kommt lange nichts! Und dabei geht es gar nicht um Sicherheit, sondern um Freiheit, Bequemlichkeit (siehe aktuelle Diskussion um den Parkplatz bei der Hochsteinbahn) Individualismus, Narzissmus, ...

Ist es nicht so, dass bei nachgewiesenen Wolfsrissen eine Entschädigung gezahlt wird? Ist es nicht so, dass von den jährlich auf Weiden und Almen zu Tode gekommenen Schafen nur ein kleiner Prozentsatz auf das Konto der "großen Beutegreifer" geht?

Die Diskussion um den Wolf wird immer eine emotionelle sein. Das ist aus der Sicht der tatsächlich Betroffenen auch verständlich. Wenn aber der Präsident der Tiroler Landwirtschaftskammer mit der Angst und den Schmerzen der vom Wolf bestialisch getöten Schafe auf unsere Tränendrüsen drückt, dann geht mir das sprichwörtliche "Messer im Sack" auf. Und wenn hier der Wolf als der "Tod der alpinen Landwirtschaft" dargestellt wird, ist das kein bisschen anders.

 
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BettinaHuber
vor 3 Jahren

Themenbezogen bin ich zu keiner eindeutigen Stellungnahme - aufgrund mangelndem Fachwissen - befähigt, ABER: Dieser Leserbrief lässt erahnen, wie "im Stich gelassen" sich betroffene Bauern fühlen müssen und ehrlich: Der Text ist mir Herz und Hirn geschrieben - er verdient gehört zu werden (ergo sollten auch wirklich endlich ernsthafte Gespräche und akzeptable Lösungen FÜR ALLE gefunden werden!!!

 
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karlheinz
vor 3 Jahren

Es gibt doch Menschen die logisch denken können wie Herr Hanser !! Wie kann man ein Tier schützen, von dem man weiß, dass es anderen Tieren naturgemäß nachstellt und zum Nachteil der Bauern einen nicht ganz unbeträchtlichen Schaden anrichtet ? Auch Schafe erleiden Schmerzen wenn sie von einem Wolf bestialisch angegriffen und getötet werden !!! Also was nun..... besser der Wolf oder die Schafe ?

 
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WiWaMi
vor 3 Jahren

Dank der starken Interessensvertretung hinter dem Wolf (Politiker, Institutionen, NGO´s, finanzstarke Einzelpersonen,..) haben wir in Europa NACHWEISLICH die größten Tierqualen seit langer Zeit. Die Wirksamkeit vom vielgepriesenen Herdenschutz, wird durch tagtägliche "Einzelfälle" auf geschützte Herden wiederlegt. Wenn dann noch der WWF schreibt; "Wolf, Luchs und Bär würden Europa wählen!" sieht man, wie weit man sich der ländlichen Bevölkerung entfernt hat, da sich diese den Großraubtieren unterordnen soll.

aktuelles Beispiel: https://tirol.orf.at/stories/3107498/

 
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    MagdaLe
    vor 3 Jahren

    Wir haben in Europa große Tierqualen, das liegt aber nur zu einem kleinen Prozentsatz am Wolf. Nutztiere werden in Ställe gepfercht, müssen in ihrem eigenen Kot liegen, werden kilometerweise durch Europa gekarrt um dann schlussendlich auf unseren Tellern zu landen. Da dem Wolf Tierquälerei vorzuwerfen, der das aus einem Instinkt heraus macht und um zu überleben, wirkt wohl etwas zynisch.

     
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      WiWaMi
      vor 3 Jahren

      Wenn man bedenkt, dass ca. zwanzig- bis dreißigtausend Tiere jährlich in Europa gerissen bzw. zu Tode gebissen werden, kann man das nicht unbedingt kleinreden. Der Wolf folgt nun mal seinem Instinkt, weshalb er mehr Tiere tötet als er frisst, vergleichbar mit dem Fuchs im Hühnerstall. Einen Hühnerstall wird man gegen das Eindringen eines Fuchses schützen können, aber z.B. auf einer Alm im alpinen Gelände wird das nicht gelingen. Das zeigen auch die Erfahrungen aus anderen Ländern.

       
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stadtbewohner
vor 3 Jahren

Gratuliere zu diesem Leserbrief. Treffender kann die Problematik nicht beschrieben werden.

 
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Benutzer
vor 3 Jahren

Bravo Hansi! 👏🏼

 
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