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Markus Möst gewinnt hoch dotierten Forschungspreis

Der gebürtige Osttiroler erforscht den Wandel von Ökosystemen an Wasserflöhen.

Für seine Forschung zum Einfluss des globalen Wandels auf aquatische Ökosysteme wird der Ökologe Markus Möst, der an der Universität Innsbruck arbeitet, am 22. Juni vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF mit einem der diesjährigen START-Preise ausgezeichnet. Die Förderung ist die höchste Auszeichnung für erfolgreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Österreich.

Die Preisträger werden von einer international besetzten 13-köpfigen Fachjury ausgewählt, deren Mitglieder aus renommierten Forschungsstätten und -instituten – beispielsweise der Harvard-Universität oder dem Massachusetts Institute of Technology – stammen. Der Preis ist mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro dotiert. Diese Fördermittel werden den ForschernInnen für einen Zeitraum von sechs Jahren zur Verfügung gestellt.

Der globale Wandel bedroht Ökosysteme weltweit. Die Folge ist eine beispiellose Biodiversitätskrise mit drastischen Auswirkungen für die menschliche Gesundheit und Lebensqualität. Vorhersagen zum globalen Wandel und zur Wirksamkeit möglicher Gegenmaßnahmen werden dadurch eingeschränkt, dass das Wissen über das Zusammenwirken der unterschiedlichen Stressfaktoren auf die Ökosysteme noch sehr unvollständig ist.

Der aus Osttirol stammende Ökologe Markus Möst beschäftigt sich mit dem Einfluss des globalen Wandels auf Seen. Foto: FWF/Andreas Friedle

Markus Möst vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck möchte in seinem Forschungsvorhaben den bisherigen Untersuchungen zum Zusammenspiel von Stressfaktoren für Ökosysteme eine evolutionäre Perspektive hinzufügen. Der gebürtige Osttiroler erforscht den Wandel von Ökosystemen an Wasserflöhen. Diese nur wenige Millimeter großen Krebstiere sind in vielen Seen zuhause und filtrieren Algen und Bakterien aus dem Wasser. Gleichzeitig dienen sie etwa Insekten und Fischen als Nahrung. „Diese Tiere können daher eine sehr zentrale Rolle im Ökosystem spielen“, sagt Markus Möst.

Durch Umweltveränderungen kann das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten und das hat auch Konsequenzen für die Wasserflöhe. In der Vergangenheit konnte gezeigt werden, dass etwa die Überdüngung der Gewässer bei den Wasserflöhen zu Kreuzungen unterschiedlicher Arten und genetischen Veränderungen geführt hat. Diese gegenseitige Beeinflussung von ökologischen und evolutionären Prozessen im Laufe der Zeit möchte Möst nun mit dem Mitteln des START-Preises systematisch untersuchen und damit die Rolle der öko-evolutionären Dynamiken in der Interaktion von Stressoren in Ökosystemen auf die Spur kommen. Dabei wird er auch den Blick in die Zukunft richten und den Einfluss von Hitzewellen untersuchen. Sie kommen immer häufiger vor, dauern länger und stellen zunehmend einen Stressfaktor für Organismen in Seen dar.


Markus Möst (*1980 in Lienz) hat an der Universität Innsbruck Zoologie studiert. Nach einem Aufenthalt an der Universität in Uppsala, Schweden, begann er ein Doktoratsstudium am schweizerischen Wasserforschungsinstitut Eawag und der ETH Zürich, das er 2014 erfolgreich abschloss. Nach einem zweijährigen Postdoc-Aufenthalt an der University of Cambridge in Großbritannien, schloss er sich 2016 im Zuge der Rückkehrphase eines FWF-Schrödinger-Stipendiums und später mit seinem FWF Einzelprojekt der Arbeitsgruppe Molekulare Ökologie um Birgit Schlick-Steiner an der Universität Innsbruck an.

3 Postings

S-c-r-AT
vor 3 Jahren

Bravo Markus! Weiterhin alles Gute von einem ehemaligen Klassenkameraden.

 
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Winter
vor 3 Jahren

Herzliche Gratulation dem frisch ausgezeichneten Abfaltersbacher Wissenschaftler Dr. Markus Möst und weiterhin viel Erfolg für sein weiteres Berufsleben!

 
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gemeiner Waldkauz
vor 3 Jahren

Herzliche Gratulation zu dem Preis! Fantastisches Forschungsgebiet!!

 
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