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In Wald im Pinzgau ist die Krimmler Ache über die Ufer getreten. Muren verschütteten dort unter anderem eine Garnitur der Pinzgauer Lokalbahn. Foto: EXPA/Feichter

In Wald im Pinzgau ist die Krimmler Ache über die Ufer getreten. Muren verschütteten dort unter anderem eine Garnitur der Pinzgauer Lokalbahn. Foto: EXPA/Feichter

Heftige Unwetter trafen Pinzgau und Pongau

Starkregen hinterließ schwere Schäden. Das Aufräumen wird Wochen dauern.

Am Montagabend, 16. August, zog eine Gewitterfront über den Pongau und Pinzgau. Die anhaltend starken Regenfälle haben in den Salzburger Regionen eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Es kam zu zahlreichen Überflutungen und Murenabgängen. Am Dienstag enthüllte das Tageslicht das Ausmaß der Schäden. Im Pongau wurden rund 70 Personen zwischen zwei Muren auf der Straße zwischen St. Johann und Wagrain eingeschlossen und von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht. In Wagrain wurde das Ortszentrum überflutet, 90 Personen wurden in Sicherheit gebracht. In St. Johann, wo es rund 140 Schadensstellen gab, riefen Gemeinde und Bezirkshauptmannschaft Zivilschutzalarm für die Reinbachsiedlung aus.
Eine Gewitterfront richtete im Pinzgau und Pongau großen Schaden an. Foto: EXPA/Feichter
Im Oberpinzgau musste der Bahnhofsbereich Krimml evakuiert werden. Die Salzach stand bei Mittersill am Montagabend bei etwa fünf Metern. Um Verklausungen zu verhindern, wurde die Hubbrücke angehoben. In Dienten ist ein Reisebus von einer Mure erfasst worden, eine Person wurde dabei schwer verletzt. In der Nacht auf Dienstag ließ der Regen nach, mittlerweile hat sich die Situation weitgehend entspannt. Für den Pongauer Bezirkshauptmann Harald Wimmer steht mit Blick auf das Ausmaß der Schäden fest: „Das Aufräumen wird noch Wochen dauern.“ Die beiden Landesgeologen Gerald Valentin und Ludwig Fegerl kamen am Dienstag zum Lokalaugenschein in die betroffenen Regionen. Die Prognose: Optimistisch, weil das stabile Wetter in den kommenden Tagen helfe. „Es gibt einen ca. 500 Meter breiten Unwetterstreifen von St. Johann bis Flachau, in dem die Schäden groß sind. Es hat hier extremen Niederschlag gegeben, viele Bäume sind geknickt, die Wildbach-Sperren angefüllt. Am schlimmsten hat es aus derzeitiger Sicht die Wagrainer Straße getroffen, sie wurde meterhoch vermurt, teils sogar weggerissen“, so Valentin. Die zahlreichen und wiederkehrenden Unwetter der vergangenen Wochen würden die Bevölkerung und Einsatzkräfte zermürben. „Ich bin jetzt aber optimistisch. Das nun stabile Wetter hilft“, sagt der Geologe.
Ministerin Elisabeth Köstinger und Landeshauptmann Wilfried Haslauer beim Lokalaugenschein im Pongau. Foto: BMLRT/Neumayr
Indes wandte sich auch Salzburgs Landeshauptmann, Wilfried Haslauer, an die Bevölkerung: „Nach den Sofortmaßnahmen ist es wichtig, den Menschen vor Ort zu helfen, wir werden da niemanden alleine lassen.“ Bundesministerin Elisabeth Köstinger, die am Dienstag zum Bundesländertag nach Salzburg kam, hat kurzfristig das Programm geändert, um sich gemeinsam mit Haslauer ein Bild von der Situation im Pongau zu machen. „Ohne den Feuerwehren und zahlreichen Helfern, die erneut Menschen und Güter so gut wie möglich geschützt haben, wäre die Lage nicht bewältigbar. Ich wünsche allen, die weiterhin im Einsatz und vom Hochwasser direkt betroffen sind, viel Kraft“, so Köstinger.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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