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V.l.: Evelyn Müller, Selma Yildirim (SPÖ-Landesfrauenvorsitzende), Eva-Maria Holzleitner (SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende) und Bgm. Elisabeth Blanik. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

V.l.: Evelyn Müller, Selma Yildirim (SPÖ-Landesfrauenvorsitzende), Eva-Maria Holzleitner (SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende) und Bgm. Elisabeth Blanik. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Rote Feministinnen wollen mehr Entlastung für Frauen

Spitze der SPÖ-Damen tourt durchs Land und fordert eine gerechtere Arbeitswelt.

Geht es nach der SPÖ sind die Feministinnen am Zug. Unter diesem Motto touren prominente Sozialdemokratinnen derzeit mit der Bahn durch Österreich. Von 19. bis 20. August machte die Spitze der SPÖ-Frauen mit der neu gewählten Bundesfrauenvorsitzenden Eva-Maria Holzleitner Station in Lienz. Gemeinsam mit der Landesfrauenvorsitzenden Selma Yildirim, der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und Evelyn Müller von den SPÖ-Bezirksfrauen stellte sie am Donnerstagabend bei einem Stammtisch und am Freitag bei einem Pressegespräch eine „gerechte Arbeitswelt“ in den Fokus. Bittere Erkenntnis des Quartetts: Frauen werden nicht nur für ihre Arbeit schlechter bezahlt als Männer, sondern arbeiten generell mehr.
Eva-Maria Holzleitner will Ungleichbehandlungen aufzeigen und beseitigen.
„In Österreich sind besonders viele Frauen teilzeitbeschäftigt. Oft nicht aus Freiwilligkeit, sondern weil ihnen durch die Mehrfachbelastung neben Kinderbetreuung, Pflege und Co. nichts anderes übrig bleibt“, kritisiert Holzleitner, die über die Probleme der Frauen und Lösungsansätze spricht: Für die Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim ist eine gerechte Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit ein wichtiges Thema: „Fördern können wir das mit einem Halbe-halbe-Modell und einer Verkürzung der Arbeitszeit.“ In Lienz sind laut Yildirim derzeit 67 Prozent der Männer ganzjährig beschäftigt, bei den Frauen liege dieser Wert nur bei 30 Prozent, was sich wiederum auf deren Selbstbestimmtheit auswirke. Bei diesem Thema hakt Elisabeth Blanik ein. Die Lienzer Bürgermeisterin stößt sich vor allem am „Pensionswahnsinn“, dem die Frauenwelt in der Alpenrepublik ausgesetzt sei. Der von Schwarz-Blau ausgedehnte Durchrechnungszeitraum von 45 Jahren sei nicht tragbar, so Blanik: „Deshalb ist es höchst an der Zeit, dass wir Frauen für unsere Anliegen gemeinsam marschieren.“ Sie sprach auch die Bäuerinnen an, die gefährdet seien, am Ende in der Mindestpension zu landen, weil sie „nichts haben.“ Generell sei es nicht hinzunehmen, dass Frauen wegen Betreuungspflichten ein Nachteil in der Pension droht. Als weiteren Lösungsansatz bringt Yildirim ein Lohntransparenzgesetz nach dem Vorbild Islands ins Spiel: „Eine gesetzliche Regelung kann hier Ungleichbehandlungen aufzeigen und diese somit beseitigen.“ In Island müssen Arbeitgeber in regelmäßigen Abständen in einem Bericht beweisen, dass es in ihrem Unternehmen keine Diskriminierung gibt. Für Evelyn Müller hat die Pandemie einmal mehr gezeigt, „dass das Frauenleben besondere Herausforderungen mit sich bringt. Immer noch übernehmen Frauen quasi selbstverständlich den Großteil der unbezahlten Arbeit.“ Ein wichtiger Schritt zu einer gerechteren Arbeitswelt sei daher ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

4 Postings

Zahlen-lügen-nicht..
vor 3 Jahren

Ein paar Milliarden da, ein paar Milliarden dort. Ich bin neugierig wie lange die wertschöpfende Bevölkerung das alles finanzieren kann.

 
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FirstConsul
vor 3 Jahren

Ein Lohntransparenzgesetz ist dringend erforderlich aber nicht nur für Frauen sondern für alle.

Es kommt immer wieder vor dass eine Freundschaftspolitik betrieben wird sodass zum Teil schlechter qualifizierte Mitarbeiter eingestellt werden und diesen aufgrund von Beziehungen wesentlich mehr bezahlt wird bei gleicher Tätigkeit. Der Rest fällt einfach durch den Rost und kann nicht mehr erwarten als den Mindestlohn und das obwohl offensichtlich ausreichend Mittel vorhanden sind jedem eine angemessene Entlohnung zu bieten.

Dieses Problem kann ein solches Gesetz lösen und zwar für Alle, denn die selbe Tätigkeit und die selbe Leistung sowie die selbe Kompetenz muss auch auf die selbe Art vergütet werden. Egal ob Mann oder Frau, Freund oder Fremd.

 
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doc-doc
vor 3 Jahren

"Halbe-Halbe-Modell" oder ähnliches.... so wie ich die Forderung verstanden habe, arbeiten beide nur die Hälfte, aber bei vollem Lohn. Wieder eine Forderung, die nur von der SPÖ kommen kann. Finanzierung wird keine aufgezeigt außer Hinweis auch Reichen-,Erbschafts-und andere Steuern. Österreich hat sich die Probleme mit den niedrigen Frauenpensionen selbst geschaffen. Im Vergleich zu andren Ländern liegen die Sozialleistungen, v.a.für Familien, sehr hoch. In anderen Ländern, z.B. in den Niederlanden, sind die Frauen kurze Zeit nach der Geburt wieder im Beruf. In Österreich mit 3 Kindern ist das Leben dermaßen gut abgesichert, dass dies nicht notwendig ist und 6 Jahre "Arbeitsleben" entfallen. Und auch vieles andere ist nicht schlecht. Wieder anderswo gibt es die Pension für Frauen erst mit 67. Wieder 7 Jahre Unterschied. Ja, es ist einiges zu diskutieren, aber so schlecht ist die Lage in Österreich nun wirklich nicht, um dauernd zu fordern und zu jammern.

 
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Godmensch
vor 3 Jahren

ahhhhhua die Frauen arbeiten also mehr als die Männer. Gott sei dank bin ich keines von beiden und arbeite auch nicht. Gehts mir gut!

 
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