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Auf der eingezeichneten Grundparzelle in Kals-Großdorf soll nahe der Straße eine große Fuhrpark-Garage gebaut werden. Die Anrainer sind nicht erfreut. Foto: tiris

Auf der eingezeichneten Grundparzelle in Kals-Großdorf soll nahe der Straße eine große Fuhrpark-Garage gebaut werden. Die Anrainer sind nicht erfreut. Foto: tiris

Anrainer protestieren gegen Garagenbau in Kals

Ein Fuhrpark-Gebäude in der grünen Wiese wird hinterfragt. Bürgermeisterin Erika Rogl relativiert.

Johann Berger vulgo Zöttl ist ein großer Landwirt in Kals und wird laut Bürgermeisterin Erika Rogl auch regelmäßig mit kommunalen Aufgaben betraut, etwa der Schneeräumung im Winter oder der Lieferung von Hackschnitzeln ins Bio-Heizwerk. „Wer den vergangenen Winter in Erinnerung hat weiß, dass Schneeräumung in diesen Mengen eine Herausforderung ist. Dafür braucht man auch schweres Gerät und wir sind froh, dass Berger diesen Fuhrpark hat und jederzeit abrufbar ist.“ Für seinen beachtlichen Fuhrpark braucht der Bauer nun eine weitere Garage, die – der Dimension heutiger Traktoren und Geräte geschuldet – mit 13 x 9 Meter Grundfläche auf einem Feld nahe der Talstation der Kalser Bergbahn in Großdorf errichtet werden soll. Dagegen protestieren einige Anrainer, angeführt von Kaspar Unterberger. Der sieht in dem Bauwerk eine unnötige Versiegelung bislang unberührter Grünflächen und kann sich nicht vorstellen, dass es keinen anderen Ort für ein derart wuchtiges Bauobjekt gibt: „Drei Anrainer und Grundbesitzer haben Ende Juni einen positiven Gemeinderatsbeschuss zu diesem Projekt beeinsprucht. Bis dato wurden wir nicht informiert, wie das weitergeht. Ich weiß nur, dass am 14. September wieder abgestimmt wird.“
Bürgermeisterin Erika Rogl forciert die Widmung: „Wir sind froh, dass Johann Berger diesen Fuhrpark hat und jederzeit abrufbar ist.“ Foto: Brunner Images
Tatsächlich steht die Umwidmung auf der Tagesordnung der kommenden Kalser Gemeinderatssitzung. Weil das Gebäude in massiver Betonausführung mit Pultdach keine traditionelle „Schupfe“ ist, muss der Kalser Gemeinderat die Fläche von Grünland in eine Sonderfläche für ein „sonstiges land- oder forstwirtschaftliches Gebäude“ umwidmen und wird das wohl am Dienstagabend, 14. September, auch tun. Denn nicht nur der örtliche Raumplaner Wolfgang Mayr, sondern auch Bürgermeisterin Rogl befürworten das Projekt: „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. So nahe an der Bergbahn ist ohnehin einiges los und direkt bei der Hofstelle Zöttl, einem schönen alten Bauernhof, wäre das Ortsbild weit stärker beeinflusst. Außerdem geht es darum, die Geräte möglichst nahe an der Straße zu lagern, damit zum Beispiel bei starken Schneefällen ein schneller Einsatz möglich ist.“ Kaspar Unterberger hat einen anderen Blickwinkel: „Ich bin der festen Meinung und Überzeugung, dass man mit der Erhaltung der Kulturlandschaft äußerst sensibel umzugehen hat und würde den Gemeinderat bitten, den Beschluss zu überdenken, es ist für Kals sicher nicht von Nachteil.“
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

16 Postings

senf
vor 2 Jahren

das thema wär vom tisch - wären da nicht die pfeifenden spatzen am dach:

inzwischen hat die gemeinde die umwidmung einstimmig beschlossen, der countdown für die versiegelung weiterer wertvoller landwirtschaftsflächen in der unverbauten feldflur kann also beginnen, der gleichheitsgrundsatz wirds schon richten.

frau bürgermeister hat ihr ganzen gewicht ins zeug gelegt - und sich durchgesetzt! "Schneeräumung in diesen Mengen ist eine Herausforderung. Dafür braucht man auch schweres Gerät und wir sind froh, dass Berger diesen Fuhrpark hat und jederzeit abrufbar ist", hat sie gemeint (s. o.).

wer sich umhört weiss, dass die gemeindestraßenräumung in kals seit jahren von zwei anderen bauern sehr zufriedenstellend erledigt wird. bei der verfrachtung - wie bei diesem "Winter-Jahrhundertereignis" helfen auch andere mit - auch herr berger. letztere haben nun konkurrenz bekommen, die gemeinde hat ein schweres räumgerät erstanden.

jetzt mutmaßt man in kals, wofür der bergerbauer diese garage weit abseits seines hofes im grünland bauen will: zur unter- und abstellung seiner geräte über die wintermonate. vermutlich bis zum nächsten "Jahrhundertereignis"

was ja einleuchtet, pfeifen die spatzen!

 
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so ist es vielleicht
vor 3 Jahren

Schon eigenartig, dass man neben gewidmetem Wohngebiet jetzt eine "Garage" hinstellen will/muss. Herr Berger ist einer der flächengrößten Landwirte Osttirols, dass es für dieses Vorhaben keinen geeigneteren Platz gibt???

Dies ist leider tatsächlich wieder ein Bsp., warum die Flächenwidmung den Gemeinden entzogen werden muss. Wer wird schon gegen die (bewiesenermaßen nicht sehr grüne) Fr. Bgm. stimmen, getraut sich doch niemand, ansonsten bekommt man irgendwann die Retourkutsche präsentiert! Eine Hand wäscht bekanntlich die andere.

Hoffentlich genehmigt das Land diesen Unsinn nicht, es ist höchst an der Zeit, diesem ungezügelten Flächenfraß Einhalt zu gebieten!!!

Kals hat schon den Status als Bergsteigerdorf absichtlich zurück gegeben, um weiterhin rücksichtslos weiter verbauen zu können. Die Gondelanlage mitten in der Wiese ist das beste Bsp. dazu. Vielleicht wär ein Bgm.-Wechsel wieder mal an der Zeit, dieser Gemeinderegierung ist die Natur nämlich ziemlich egal, wie man an einigen Beispielen schön sehen kann. Ich sage nur Wasserkraftwerke in den unmöglichsten Lagen, auch dort verspürt(e) man enormen Gegenwind und will es doch mit aller Gewalt erzwingen.

Lieber Hons, bau bitte irgendwo anders, denn eine ortsübliche Schupfe (wie du mal gesagt hast), ist das tatsächlich nicht mehr.....

 
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komisch
vor 3 Jahren

andere sehen eventuell einen Vorteil darin, ja nur vielleicht, wenn die Schneeräumung / Geräte praktisch bei ihnen vor der Haustür beginnt / oder stationiert ist.

 
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chiller336
vor 3 Jahren

ich als betroffener landwirt würde den auftrag gar nimma annehmen .... mal schaun wie sich dann die gscheiden aus tiefverschneiten landschaften zur arbeit, zum arzt oder sonstwohin bewegen

 
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wolfgangwien
vor 3 Jahren

Und immer wieder das Gleiche: es wird zugebaut, zugebaut, zugebaut!

Aber dieses Beispiel zeigt auch eine landesweit geübte Umgehungspraxis: Wenn für die angebotenen Dienstleistungen schon extra große Fahrzeuge notwendig sind, dann hat dass mit der Landwirtschaft nichts mehr zu tun und fällt schon eher in eine gewerbliche Tätigkeit.

Aber eine Flächenwidmung im Namen der Landwirtschaft erspart hat viele Probleme und Auflagen im Bereich Widmung, Bewilligungen, spart Steuern und bringt Förderungen.

 
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bb
vor 3 Jahren

Na ja, die ehemals für das Auge schönen Grünflächen bei Großdorf sind ohnehin schon durch die Talstation des Lifts mit Parkplatz - ich sag mal salopp - versaut...

 
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opfena
vor 3 Jahren

"der neid und der geit hot schüen viel leit in die hölle gekeit".......von diesem alten spruch sind auch friedensliebende mitchristen in der ersten kirchenbank nicht ausgenommen.

 
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12345
vor 3 Jahren

Tja dann muss der Herr Unterberger halt einen Vorschlag bringen wo man das Gebäude sonst hinstellen soll und wo durch den anderen Standort keine Nachteile entstehen. Aber sich einfach beschweren ohne einen besseren Vorschlag parat zu haben finde ich ein bisschen schwach.

 
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    le corbusier
    vor 3 Jahren

    Aus dieser Logik heraus könnte man ja jeden scheixx bauen oder jede Wiese betonieren, solange kein besserer Gegenvorschlag kommt.

    z.b. wenn dein Nachbar, 12345, eine 4m Betonwand statt Gartenzaun machen will, ist es dann deine Aufgabe einen passenden Zaun für ihn zu planen?

    Nein, so darf das nicht funktionieren. Ganz allgemein: wenn man als Anrainer ein Projekt beeinsprucht, muss man nicht einen Gegenvorschlag suchen oder gar ein eigenes Projekt planen.

     
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      12345
      vor 3 Jahren

      Natürlich muss man das gesetzlich nicht ist mir schon klar. Aber wenn der gute Herr schon meint dass er sich nicht vorstellen kann, dass es keinen anderen geeigneten Ort gibt, soll er wenn er etwas Rückgrat hat einen solchen Ort ausfindig machen wenn es ja laut ihm so einfach ist.

       
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    senf
    vor 3 Jahren

    wenn die garage für nichtlandwirtschaftliche geräte gebaut werden soll, dann hat sie im grünland nichts verloren, denn es gibt in der fortschreibung des kalser flächenwidmungsplanes ja ein ausgewiesenes gewerbegebiet am weg zum hackgutlager, das dafür genutzt werden kann. und wenn das stimmt was kalser erzählen, dass dieser bauer bereits verstreut drei großgaragen für seine landwirtschaftlichen geräte besitzt und betreibt, dann wäre es doch ratsamer, diese objekte zu erweitern, anstatt weitab seines hofes wertvollen, direkt an ein wohngebiet angrenzenden kulturgrund anzupatzen. vielleicht will der bauern das objekt aber wegen seines tourismusbetriebes weg haben und anderen zumuten.

    wenn die verantwortlichen des bioheizwerkes clever sind, dann bauen sie den geräteunterstand an das bestehende depot und vermieten es an den jeweiligen lieferanten. wer sagt denn, dass herr berger den belieferungsauftrag auf lebenszeit hat.

    es ist höchst an der zeit, dass die flächenwidmungsinstanz endlich dem land übertragen wird, denn wie man sieht, denkt man in der gemeinde unter dieser führung nicht bis morgen!

     
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      thohai
      vor 3 Jahren

      Es gibt doch tatsächlich auch Postings von @senf, die ich vollinhaltlich unterschreiben würde!

       
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andi88
vor 3 Jahren

kein beton keine großen dieseltraktoren machen wir es wie früher als man mit männern und schaufeln von obertilliach bis tassenbach geschaufelt hat zb ?? allerdings hat man mir auch erzählt das dort vor mai kein postbus gefahren ist 🤣🤣🤣 also liebe gegner kauft euch gute schaufeln sofern ihr noch welche bekommt 😂😂😂😂😂

 
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    senf
    vor 3 Jahren

    diese, von dir genannten straßenanbschnitte werden heutzutags gottseidank in wirtschaftlicher weise vom straßendienst des landes tirol mit ordentlichen und passenden geräten und fleissigen arbeitern organisiert und betreut und wie man weiss, funktioniert es übers jahr auch bestens. ob man das so mancherorts auf gemeindestraßen übertragen kann, wollen wir hier wohl nicht diskutieren, das ersparen wir uns, lieber andi88 ⚠

     
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      baur.peter
      vor 3 Jahren

      "in wirtschaftlicher weise vom strassendienst des landes..." , haha der war gut.

       
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      senf
      vor 3 Jahren

      ich weiss, wirtschaflicher sind 150 PS Traktoren mit Kaffelöfflchen zum Schneeschaufeln an der Frontseite und hinten Einachseranhänger für die Sahne. 😜

       
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