Der Grazer Langzeitbürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) trat schon am frühen Sonntagabend vor der Verkündung des vorläufigen Endergebnisses ohne Briefwahl von seinem Amt zurück. Sein designierter Nachfolger ist Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner. "Das ist mehr als schmerzhaft für mich und meine Partei", so Nagl bei einer Pressekonferenz im Rathaus Graz. Zuvor hatte er gesagt, er habe "doch 24 Jahre Verantwortung mitgetragen, davon 18 Jahre als Bürgermeister. Wir brauchen nicht lange herumreden, das ist ein eindeutiges Ergebnis. Wir haben alles gegeben, für mich heute ist das ein niederschmetternder Tag. Ich habe gedacht, die Grazer wissen, woran sie mit mir sind. Wir müssen nun abwarten und analysieren."
KPÖ-Wahlsiegerin Elke Kahr war bei ihrer Pressekonferenz freudig-zurückhaltend: "Das ist für uns ein Riesenerfolg und mehr als erfreulich, ich habe mir das in dem Ausmaß nicht erwartet. Allen, die uns vertraut haben, tausend Dank, auch an alle Spitzenkandidaten, der Wahlkampf war trotz allem ein sehr fairer. Ich wünsche uns gute Gespräche, ich werde sehr sorgsam und umsichtig mit dem Ergebnis umgehen, damit Soziales in der Stadt nicht untergeht - für ein Graz, in dem jeder Platz haben muss." FPÖ-Chef Mario Eustacchio, dessen Partei ein Minus einstecken musste, zeigte sich als verkniffener Verlierer: "Der Wähler hat immer recht, aber ich bin mir da nicht mehr ganz sicher." Er wollte am Sonntagabend noch abwarten, wie die Auszählung der Briefwahlkarten ausgehe. "Es wird Sie nicht überraschen, dass ich mit meinem und dem Gesamtergebnis nicht zufrieden bin. Was ich gesagt habe, ist eingetreten, es gibt in Graz einen Linksruck. Damit machen wir uns zum Gelächter von Europa und der Welt." Die FPÖ werde in Opposition sein, ganz egal wie die Verhandlungen liefen. SPÖ-Spitzenmann Michael Ehmann will den Montag abwarten, die Auszählung der Wahlkarten könnte seiner Partei, die sich ganz gut hielt, noch etwas bringen. "Ich erinnere, auf uns entfielen in manchen Umfragen nur sieben bis acht Prozent, wir sind nicht abgestürzt." Er sei "vage und vorsichtig optimistisch, dass man in den Stadtsenat einziehen könnte. Das wird der Montag zeigen." Grundsätzlich habe Fairness im Wahlkampf geherrscht. Grünen-Spitzenkandidatin Judith Schwentner war hörbar überglücklich: "Ich freue mich ganz außerordentlich, das ist ein wunderschöner Tag für ein Grünes Graz und den Klimaschutz, es kommt eine Klimaschutzkoalition in den nächsten Jahren." NEOS-Spitzenmann Philip Pointner gratulierte als einziger namentlich Kahr und Schwentner. NEOS würden konstruktive Politik machen, keine destruktive.KPÖ gewinnt in Graz ganz locker vor der ÖVP
Langzeit-Bürgermeister Siegfried Nagl tritt nach schwerer Wahlschlappe zurück.
Graz wählte am 26. September ein neues Stadtparlament und sorgte – trotz paralleler Landtagswahl in Oberösterreich – für die Wahlsensation des Abends. Die KPÖ nahm der ÖVP mit großem Vorsprung Platz 1 ab. Die ÖVP verliert demnach 12,1 Prozentpunkte auf 25,6 Prozent, während die KPÖ auf 29,3 Prozent (plus 8,9 Punkte) zulegte. Auf Platz 3 landen laut der Hochrechnung inklusive Wahlkartenprognose die Grünen mit einem satten Plus von 6,5 Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl 2017 und damit 17,0 Prozent. Dahinter lag beim Stand von 18.00 Uhr die FPÖ mit 10,9 Prozent (minus 4,9) knapp vor der SPÖ mit 9,8 Prozent (minus 0,3). NEOS kamen auf 5,1 Prozent (plus 1,1).
5 Postings
Da fällt mir immer so ein blödes Sprichwort ein.: Hochmut kommt vor dem......
...den Bezug zur Basis haben die Türkisschwarzbraunen längst verlassen, verloren......"hobs scho gessn" fällt mir da ein und das Dauerfeuer gegen die Justiz tut ihr übriges.........jetzt ist es bereits zu spät...die kommenden Wahlen werden ein erfreuliches Ereignis, Ergebnis hervorbringen.... nur meine Denke!
In Oberösterreich nur geringe Zugewinne gegenüber dem schlechtesten Ergebnis aller Zeiten im Jahr 2015. In Graz ein Fiasko für die ÖVP. Die Türkisen werden ihre Einstellung zum Bürger neu überdenken müssen.
Ein pechschwarzer Tag für die NVP - verlieren den Grazer Bürgermeistersessel, bleiben weit hinter den eigenen Erwartungen in OÖ und dann sind noch gleich die beiden Schwesternparteien in DE die großen Wahlverlierer des Wahlsonntags. Da haben der Heilige Basti und seine türkisgrünen Jünger doch auf einen Schlag massivst an Strahlkraft verloren
Einfach nur ein wunderbarer Tag für Österreich und unser Nachbarland
''KPÖ gewinnt in Graz ganz locker vor der ÖVP'' ... naja, so locker war das nicht, dafür hat der Nagl ganz schön hart arbeiten müssen :-) ...
Ohne Fleiß, kein Preis. Das ist ein eindeutiger Warnschuß an die schw./t. Bubenpartei!
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