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Kärnten startet großflächig mit Booster-Impfung

Geimpft wird bei niedergelassenen Ärzten, in Impfstraßen und durch mobile Impfteams.

„Aktuell haben 68,2 Prozent aller Kärntner ab 12 Jahren zumindest die erste Teilimpfung erhalten, 65,7 Prozent sind vollimmunisiert. Wir streben eine Impfquote von 80 Prozent an – es ist ein zähes Unterfangen, aber wir dürfen nicht lockerlassen. Immerhin gehen wir nun der kalten Jahreszeit entgegen: Damit einher geht ein erhöhtes Risiko, dass die Infektionsrate noch schneller ansteigt. Das heißt: Weitere Impfungen sind dringend notwendig“, betonte LHStvin Beate Prettner heute in einer Pressekonferenz. „Während wir auf der einen Seite versuchen, mehr Menschen für den Erststich zu gewinnen, haben auf der anderen Seite bereits die Booster-Impfungen, also die Drittstiche, begonnen“, erklärte die Gesundheitsreferentin. In 73 Pflegeheimen wurden diese schon durchgeführt, die restlichen fünf folgen in den nächsten Tagen. Die Teilnahme liegt bei etwas mehr als 50 Prozent, variiert aber von Heim zu Heim enorm – von 30 bis 100 Prozent. „Grund dafür ist, dass noch nicht bei jedem die Sechs-Monate-Frist abgelaufen ist.“ Wie Prettner informierte, wurden diese Woche an alle rund 32.000 über 80-jährigen Kärntner Briefe verschickt – mit der Aufforderung, sich sechs bis spätestens neun Monate nach deren Zweitstich die Booster-Impfung geben zu lassen. „Primäre Anlaufstelle sind die niedergelassenen Ärzte. Es besteht aber auch die Möglichkeit, über die Kärntner Impfplattform kaernten-impft.ktn.gv.at einen fixen Termin in einer Impfstraße zu buchen. Zudem kann man ohne Voranmeldung zum sogenannten offenen Impfen in die Impfstraße kommen – hier muss man aber eventuell mit Wartezeiten rechnen“, so Prettner. Abgesehen von den über 80-Jährigen ergeht der Aufruf, sich nach sechs bis neun Monaten ein drittes Mal impfen zu lassen, auch an folgende Personen: Über 65-Jährige, alle mit Astra-Zeneca-Geimpfte unabhängig vom Alter sowie an alle Personen unabhängig vom Alter mit Vorerkrankungen bzw. hohem Risiko. „Unter Vorerkrankung und Risiko sind beispielsweise zu verstehen: Trisomie 21, Personen mit Demenz, intellektuellen oder körperlichen Behinderungen, Adipositas (BMI ≥30), Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, Krebserkrankung, HIV-Infektion, chronische Nierenerkrankungen, chronische Lebererkrankungen“, erläuterte Prettner.
Die Kärntner Gesundheits-Landesrätin Beate Prettner ist Ärztin und will noch mehr junge Menschen für eine Impfung sensibilisieren. Foto: Expa/Gruber
Dringend empfohlen wird die Booster-Impfung nach sechs Monaten der Zweitimpfung zudem dem gesamten Gesundheits- und Pflegepersonal sowie Pädagogen. Wie die Gesundheitsreferentin anmerkte, bestehe auch für Johnson & Johnson-Geimpfte eine Besonderheit: „Aufgrund der gefährlicheren Delta-Variante ist es notwendig, sich ein zweites Mal impfen zu lassen. Die Zweitimpfung kann frühestens 28 Tage nach der Erstimpfung erfolgen.“ Sämtliche Impfungen können bei den niedergelassenen Impfärzten sowie in den Impfstraßen und mobilen Impfangeboten, betrieben vom Roten Kreuz in der ÖGK, abgeholt werden. Wie Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy informierte, seien die Impfstraßen am Wochenende vom Roten Kreuz besetzt, unter der Woche von der ÖGK. „Aktuell unterhält das Rote Kreuz ein Impfzentrum in Klagenfurt. Ab 6. November werden wir auf vier aufstocken – Wolfsberg, Villach und Spittal kommen dazu. Diese Impfzentren sind so eingerichtet, dass wir sowohl die Impfungen mit fixen Terminen durchführen können, als auch Impfstraßen für das offene, freie Impfen ohne Voranmeldung bedienen.“ Zudem wird das Rote Kreuz mit mobilen Impfteams im Bezirk Spittal aktiv sein: „Der Bezirk Spittal weist die geringste Durchimpfungsrate auf. Es ist also unser Anliegen, mit unserem Impfangebot so nahe wie möglich an die Menschen zu kommen“, betonte Ambrozy. Wie ÖGK-Leiter Johann Lintner informierte, sei die ÖGK mit ihren Ärzten primär unter der Woche in den Impfzentren tätig. „Das Alpe-Adria-Zentrum in Klagenfurt wird ab 13. Oktober von 9 bis 17 Uhr geöffnet sein. Dazu kommen Impfangebote in Villach im Rathaus und in Klagenfurt am Neuen Platz“, so Lintner. „Außerdem planen wir im Rahmen der Gesundheitsmesse in Klagenfurt ab 12. November einen Impfstand der ÖGK. Und zuvor werden wir gemeinsam mit dem Land eine spezielle Impfaktion für Schüler anbieten.“ Laut LHStv.in Prettner sei man aktuell dabei, noch mehr junge Menschen für eine Impfung zu sensibilisieren und zu motivieren: „Deshalb wollen wir noch vor den Herbstferien diese spezielle Impfaktion durchführen“, so Prettner.