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Erwin Zangerl spricht von „türkisem Putsch“

Der Tiroler AK-Präsident fordert lückenlose Aufklärung durch VP-Ethikkommission.

Erwin Zangerl, Präsident der Tiroler Arbeiterkammer, ist für seine markigen Statements bekannt und zählt in den Reihen der ÖVP seit Jahren zu den schärfsten Kritikern von Sebastian Kurz und dessen politischem Freundeskreis. Nun spricht er vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung von einem „türkisen Putsch“. „Wer war an dem Putsch innerhalb der ÖVP beteiligt? Wer hat das „Projekt Ballhausplatz“ finanziert und sich durch Kurz‘ Sprung an die Staatsspitze Vorteile erhofft – und später eingefordert?“ Fragen wie diese müssten durch die Ethikkommission der ÖVP restlos geklärt und aufgearbeitet werden. Der schwarze Arbeitnehmervertreter geht aber noch einen Schritt weiter. „Es geht nicht allein darum, mit wieviel Steuergeld positive Berichterstattung gekauft wurde, es geht auch darum, wieviel Geld aufgrund einiger Machtphantasien in Summe den Beschäftigten vorenthalten wurde“, wettert Zangerl. „Hier geht es um Geld, das jedem einzelnen Arbeitnehmer und jeder einzelnen Arbeitnehmerin sowie deren Familien zugestanden wäre.“
Erwin Zangerl sieht in Sebastian Kurz einen türkisen Putschisten, der aus Machtstreben massiven Schaden anrichtete: „Es wäre möglich gewesen, vielen Familien wirklich unter die Arme zu greifen.“ Foto: AK Tirol/Friedle
Als ein konkretes Beispiel führt der AK-Präsident die Kalte Progression an: „Man hat versprochen sie abzuschaffen, doch bis heute ist nichts passiert, weil die Milliarden, die die Beschäftigten über diese ungerechte Steuer zu viel zahlen, dem Finanzminister natürlich sehr willkommen sind“, so Zangerl, der damit auch die aktuelle Steuerreform relativiert. Berechnungen des Momentum-Instituts würden zeigen, dass etwa 2,3 Milliarden Euro an Kalter Progression durch die Steuerreform 2016 nicht abgegolten wurden. „Es wurde zu viel an Steuern bezahlt. Geld, das aber jedem einzelnen Beschäftigten zustehen würde.“ Auch dass die Nachmittagsbetreuung für Kinder zum Spielball des Machtstrebens wurde, habe Betroffenheit unter den vielen Familien im Land ausgelöst. „Denn, wie Chats mittlerweile nahelegen, wurde dieses Projekt in der Größenordnung von 1,2 Milliarden Euro schlichtweg torpediert“, schreibt der AK-Präsident in einer Medienaussendung. Damit fehle seit Jahren ein wichtiger Baustein in der Kinderbetreuung, ebenso werde vor allem Müttern die Möglichkeit genommen, wieder in den Beruf einzusteigen. „Es wäre möglich gewesen, vielen Familien wirklich unter die Arme zu greifen und vor allem Frauen nicht nur Teilzeit-, sondern auch unter Umständen die Möglichkeit einer Vollzeitbeschäftigung zu geben. Hier wurde nicht nur Familien geschadet, sondern auch der Wirtschaft und dem Staat, dem damit auch Steuerentnahmen entgangen sind“, so Zangerl. „Es ist höchst an der Zeit, die moralisch bedenkliche Arbeitsweise jener Gruppe zu untersuchen. Man muss die Summen klar definieren, die den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern entzogen wurden. Jeder einzelne Beschäftigte dürfte hier in der ein oder anderen Weise betroffen sein.“

5 Postings

defregger
vor 2 Jahren

Die Niedertracht hat sich bis in die Obersten Reihen durch-festgesetzt. Ein Entkommen fast unmöglich da alle Indianer den Häuptling alle Ehren erweisen.

Erst wenn der Mensch begriffen hat, das man Geld nicht essen kann, der soziale Friede gesprengt ist, ja, erst dann wird man bereit sein, den Filz und das Spinnennest zu säubern.

Zuerst für das Land und die Menschen, danach lang lang nix! Solange sich das nicht ändert, solange werden Sie den Wählern aufm Kopf schei.en! Deshalb sei wohl und gut überlegt wo man in Zukunft sein Kreuzchen macht.

 
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juescho@A1.net
vor 2 Jahren

Politisches Leben könnte anders sein! Heutzutage fehlt der Politik die Glaubwürdigkeit, die Ehrlichkeit, die Wahrhaftigkeit. Das Leben ist insgesamt kompliziert, die Politik hat die Aufgabe die Kompliziertheit zu relativieren, Transparenz zu schaffen, den Mitnahmeeffekt für den Bürger auf den Weg zu bringen . . .

Das Leben in Österreich ist alles andere als einfach. Menschen glänzen durch Halbwissen, sehnen sich nach Ruhe, nach Überschaubarkeit, nach Solidarität, nach Geborgenheit, nach Zukunft usw. . . . schlimme Nachrichten werden sind die Substanz der Medien, teilweise deswegen, weil man mit grausamen Mitteilungen die Auflagenzahlen erhöhen kann, das Übliche der Berichterstattung lässt nur ein Gähnen zu, führt zur chronischen Langeweile . . .

Dieser Wunderkanzler Kurz ist ein Überflieger, ein Möchtegern, ein Fantast, ein Träumer, der keine wirkliche Ahnung von den Nöten, Ängsten und Sorgen der Bürger des eigenen Landes hat . . . wenn er spricht, redet er davon, dass ihm das Land viel bedeutet, er all seine Kraft diesem Land schenken will = ein selbstloser Gedanke, doch dieser Gedanke ist nur eine Phrase, wie viele andere Phrasen von ihm auch . . .

Viele sind jetzt in diesem Momant erschüttert, sind aufgewühlt, erleben einen ganzen Haufen von Dreistigkeiten, wollen es nicht wahrhaben . . . das System Kurz geht in die nächste Dekade, dafür ist der politische Filz zu dicht gewebt, hat eine Patina angelegt, der Haufen der Getreuen ist groß, alle haben profitiert, sind voran gekommen = sie wollen die Privilegien behalten, wollen nicht den Zauber verlieren, weiterhin an die versprochenen Wunder von Kurz glauben = Glauben heisst nichts wissen, und so geht es immer weiter . . .

Die Wege aus der gefahr sind schwierig, sie sind hartnäckig, besudelt, haben ein negatives Image, da müssten große Anstrengungen vollbracht werden, den Sumpf trocken zu legen, die Wahrheit als Wahrheit zu erkennen . . . was sollen die Bürger von solchen Politikern lernen?? Es ist eine Schande, es ist beschämend, wie sich die Dinge entwickelt haben . . . Zweifel über Zweifel, man kann der Sache nicht mehr trauen, man ist enttäuscht, man fühlt sich blosgestellt, das Vertrauen ist dahin . . . möge die Arbeiterkammer eine Antwort finden, mögen die Hoffnungen wieder wachsen . . . das Konzept der notwendigen Bewältigung ist noch nicht gestrickt!!! Aber das TRAUMA der Beschämungen wirkt Tag und Nacht!!!

 
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    Omo
    vor 2 Jahren

    Sehr gut geschrieben!

     
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oha
vor 2 Jahren

Endlich einer, der Klartext redet. Viele in der ÖVP können entweder nicht sinnerfassend lesen oder haben selbst sehr niedrige Ansprüche was Anstand und Moral betrifft.

 
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    Senf
    vor 2 Jahren

    wer sich jetzt ein wenig unter övpä-lern umhört wird zu ohren bekommen, dass es zwar ungereimtheiten gab, allerdings seien diese nicht anders oder schlimmer, wie bei anderen parteien auch.

    mit dieser selbstlüge wird versucht, alles zu legitimieren und damit ist alles gegessen.

    so schauts aus!

     
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