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Das Epos vom großen weißen Wal und Kapitän Ahab

Abenteuerliche Audio-Reise: Claudia Kopf liest aus Herman Melvilles „Moby Dick“.

Herman Melville wurde 1819 in New York City geboren. Er war ein amerikanischer Schriftsteller, Dichter und Essayist. Sein Roman „Moby Dick“ zählt zu den bekanntesten Werken der Weltliteratur. Er wurde als drittes von insgesamt acht Kindern in eine wohlhabende Einwandererfamilie geboren. Herman arbeitete als kaufmännische Hilfskraft in einer Bank, als Gehilfe auf der Farm seines Onkels und half im Pelzgeschäft seines Bruders aus, ehe er als Bootsjunge auf einem Schiff anheuerte. Von da an fuhr er zur See – als Matrose und Schiffsjunge auf Walfangschiffen. Melville erlebte wunderbare, teils auch lebensgefährliche Abenteuer, die er später in seinen Romanen verarbeitete. Anfangs hatte er großen literarischen Erfolg mit seinen Abenteuergeschichten, das Publikum liebte seine Romane.
Herman Melville. Foto: Portrait von Joseph Eaton, 1870/1944, Creative Commons-Lizenz
Ab 1850, Melville hatte inzwischen mit seiner Frau eine kleine Landwirtschaft erworben, begann er, die Erlebnisse auf den Schiffen „Acushnet“ und „Charles and Henry“ literarisch aufzuarbeiten. Verfasst in der Perspektive des Ich-Erzählers Ismael schildert Melville die Fangreise und Geschichte des Schiffes „Pequod“ und seines Kapitäns Ahab. Er ist von der Jagd nach dem legendären weißen Pottwal derart besessen, dass seine Verbissenheit zur Zerstörung des Schiffs und schließlich zu seinem eigenen Tod führte. Es ist Melvilles erste Erzählung, in die er philosophische, halbwissenschaftliche, geschichtliche und mythologische Betrachtungen einfließen ließ. „Moby Dick“ wurde jedoch zu seinem größten Misserfolg und verkaufte sich zu Lebzeiten Melvilles insgesamt nur 3000 Mal. Selbst im Bibliothekskatalog der Yale-Universität wurde das Buch nur in der Kategorie „Cetologie“ (der Meeressäuger-Wissenschaft) geführt und verstaubte. Lange nach Melvilles Tod im Jahr 1891, rund um die Jahrhundertwende rückte – nach einer Neuauflage – „Moby Dick“ wieder in den Fokus. Dennoch verhalf dem Werk erst ein Kreis von New Yorker Literaturwissenschaftern um Lewis Mumford und Raymond Weaver in den 1920er-Jahren zur verdienten Anerkennung.
Die Lesereihe „Unerwartete Begegnungen“ wird vom Literaturkreis der Stadtbücherei Lienz realisiert, dessen Mitglieder die Texte ausgewählt und selbst eingelesen haben. Ursprünglich waren adventliche Lesungen in der Bücherei geplant, die aber der Pandemie zum Opfer fielen. 
Anja Kofler leitet die Lienzer Stadtbücherei und arbeitet als freie Journalistin für dolomitenstadt.at. Zu unserem Podcast steuert sie regelmäßig unterhaltsame Interviews und Audiobeiträge über die Abenteuerlust und das Lesen bei.

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