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Osterfestival Tirol unter dem Motto: Mensch-Maschine

Spannungsbogen von künstlicher Intelligenz über modernen Tanz bis zu klassischer Musik.

Das Osterfestival Tirol beschäftigt sich vom 1. bis 17. April unter dem Motto "Maschine.Mensch" mit dem Verhältnis ebenjener zu- und miteinander. In und mit verschiedenen Kunstformen wie Musik, Tanz und Film soll beispielsweise den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz, Computermusik-Patterns oder genereller Maschinenunterstützung nachgegangen werden. Um damit verbundene Fragestellungen aufzugreifen, steigt man zu Festivalbeginn am 1. April gleich steil und kompromisslos ein. In Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe "Rimini Protokoll" schickt nämlich der Schriftsteller Thomas Helle sein nachgebautes Roboter-Double im Salzlager Hall auf die Bühne. "Dabei stellt sich die Frage, ob uns die Roboter nicht irgendwann überholen, verlässlicher als wir sind und zudem keine Ängste haben", sagte Osterfestival-Leiterin Hannah Crepaz im APA-Gespräch.
In Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe "Rimini Protokoll" schickt der Schriftsteller Thomas Helle ein Roboter-Double auf die Bühne. Foto: Rimini Protokoll
Ein Abend des Festivals am 6. April ist dann schließlich unter anderem einem Pionier der Computermusik, Horacio Vaggione, gewidmet. Das "Ensemble Phace" wirft damit Fragen auf, inwiefern "der Computer die künstlerische Intention des Menschen umsetzen und die klanglichen Möglichkeiten zudem erweitern kann", strich Crepaz heraus. Tags darauf dürfen Osterfestival-Besucher in die Kunstform Film eintauchen. Im Innsbrucker Leokino flimmert der Film "Machines" von Rahul Jain über die Leinwand. "In diesem Filmwerk wird etwa sichtbar, wie sehr in Fabriken die Maschinen die Menschen bestimmen und diese selbst quasi zu Maschinen werden", sagte die künstlerische Leiterin des Osterfestivals. Dem Tanz gilt wiederum der 9. April. Das Bonner Tanzensemble "CocoonDance" experimentiert damit, wie man "Körper aus den normalen Bewegungsabläufen herauslösen kann", so Crepaz. Durch diese "Verformung" entstünden "hybride Wesen, irgendwo zwischen Mensch, Tier und Maschine". Ähnliches gibt es auch am Ostersonntag, dem 17. April, zu sehen. Auf "mechanisch-technische Weise verschmelzen dort zwei Körper", meinte Crepaz über das Tanzstück "Made of Space", das von Guy Nader und Maria Campos verkörpert wird. Darüber hinaus ist es zuvor unter anderem möglich, sich am 11. April "Frauenfantasien" zu widmen, die von dem Komponisten Dieter Schnebel und der Sopranistin Sarah Maria Sun auf die Bühne gebracht werden und die den berühmten Monolog der Molly Bloom am Ende des Romans "Ulysses" von James Joyce vertonen. Nicht zuletzt gibt es, ganz im Sinne eines Osterfestivals, Passions- und Sakralmusik zu hören. Bereits am 3. April steht die Musik von Johann Sebastian Bach im Zentrum, am Gründonnerstag schließlich seine Matthäus-Passion und bei der traditionellen Karfreitags-Liturgie setzt "Cantori Gregoriani Milano" zum spirituellen Gesang an.

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