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Villacher Krankenhaus recycelt Narkosegas

Die Klinik setzt mit dieser Idee als Pionier ein Zeichen für Nachhaltigkeit.

Narkosegas ist für die Umwelt besonders schädlich - trotzdem wird das Gas, das bei Operationen anfällt, einfach in die Atmosphäre geleitet. Das Landeskrankenhaus Villach hat sich nun als erstes Krankenhaus in Österreich dafür entschieden, das Narkosegas wiederzuverwerten. Wie der Kärntner Krankenanstaltenbetreiber Kabeg am Dienstag in einer Aussendung mitteilt, wird das Gas mit einem speziellen Filter aufgefangen und recycelt. „Wir kümmern uns nicht nur um unsere Patienten, sondern auch um den Patient Erde“, betont Ernst Trampitsch, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin im LKH Villach. Erst jetzt entstehe ein Bewusstsein dafür, wie umweltschädlich das Gas ist, mit dem Patienten narkotisiert werden. Das Gas, das während einer siebenstündigen Operation entsteht, ist etwa so schädlich wie eine Autostrecke von 1.500 Kilometern.
Narkosegas ist für die Umwelt besonders schädlich. Im LKH Villach wird es recycelt. Foto: APA
Doch wie funktioniert das Gas-Recycling? Wie Trampitsch erklärt, geht es um das Narkosegas, das von den Patienten ein- und dann wieder ausgeatmet wird. Um das medizinische Personal im Operationssaal zu schützen, wird dieses ausgeatmete Gas abgeleitet und über die Lüftungsanlage des Krankenhauses nach draußen gebracht. In Villach wird das ausgeatmete Gas aber nicht mehr in die Atmosphäre geleitet, sondern mit Hilfe eines Kohlefilters aufgefangen. „Ein solcher Filter kann den Inhalt einer Flasche Narkosegas aufnehmen“, so Trampitsch. Aus den gesammelten Gasen wird schließlich wieder neues Narkosegas hergestellt. Das geschieht unter strengsten Hygienebestimmungen: „Es handelt sich bei dem Narkosegas ja um ein Medizinprodukt.“ Die Kosten seien überschaubar. Ein Filter koste 25 Euro und damit „weniger als ein PCR-Test“, rechnet der Mediziner vor: „Und das sollte der Umweltgedanke schon wert sein, denn Narkosegase wurden sogar schon in der Atmosphäre in der Antarktis nachgewiesen.“

Ein Posting

steuerzahler
vor 2 Jahren

Das ist eine gute Idee. Ich frag mich halt wieviele Freisetzungen von Substanzen es sonst noch gibt. Ein Problemfall stellen auch die Medikamente dar, die mit dem Abwasser in die Umwelt gelangen. Hier wäre die zukünftige Generation gefragt, statt FFF Schulschwänzen zu lernen und zu forschen.

 
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