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Impact Hub Tirol: „Wir sehen uns als Impulsgeber“

In der Innsbrucker Kulturbackstube wird an der Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft getüftelt.

„Es braucht mehr motivierte Macherinnen und Macher in Tirol, die in ihrer Region etwas bewirken wollen – und eine stärkere Community“, findet Johannes Völlenklee, Mitbegründer des Impact Hub Tirol. In den Räumlichkeiten der Bäckerei-Kulturbackstube findet sich das Büro, das auch freie Plätze zum Coworking für ihre Mitglieder zur Verfügung stellt.

Der Impact Hub ist die weltweit größte Community für sozial und nachhaltig ausgerichtetes Unternehmertum. Mit über hundert Standorten befindet sich seit dem letzten Jahr auch Innsbruck im internationalen Netzwerk. „Darin liegt gerade die Stärke des Impact Hubs – er ermöglicht eine weltweite Vernetzung von Günder:innen und etablierten Unternehmen“, so Völlenklee, der es sich zum Ziel gemacht hat, bis Ende des Jahres 200 Tiroler Mitglieder zu zählen.

Johannes Völlenklee (links) und das Gründungsteam des Impact Hub Innsbruck. Foto: Impact Hub

Gemeinsam mit Jana Ganzmann, Alexander Auer, Martin Hörtnagl und Martina Burtscher hat er 2021 den Impact Hub in Tirol eröffnet – alle fünf haben selbst bereits Erfahrungen als Gründer von Unternehmen. Im Mittelpunkt ihrer Unternehmungen steht allerdings nicht der Profit, sondern das Gemeinwohl. „Die Alpenregion ist in Zukunft mit großen Herausforderungen im Bereich des Sozialen und der Nachhaltigkeit konfrontiert, die wir nur mit Innovation und in Zusammenarbeit stemmen können. Da gilt es, frühzeitig zu reagieren“. Als Mitglieder werden daher jene Gründer:innen aufgenommen, deren Produkte oder Dienstleistungen einen positiven Impact auf die Gesellschaft haben. Demgemäß orientiert sich die Arbeit des Impact Hub auch an den „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen, die eine nachhaltige globale Entwicklung zum Ziel haben.

Für Völlenklee ist vor allem der Blick in die Regionen relevant: „Wir wollen die Community tirolweit verankern und dadurch Kraft und Pionierhaftigkeit bewirken“, so sind nicht nur Einzelpersonen gefragt, sondern es wird auch auf einen Dialog mit den Gemeinden und mit neuen Start-Ups Wert gelegt.

Als erfolgreiches Beispiel nennt der Mitbegründer das Projekt SKIL, das in Kooperation mit dem SOS-Kinderdorf entstanden ist. Dabei handelt es sich um eine Innovationsplattform für eine kinder- und jugendgerechte Gesellschaft. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen sollen mittels Ideenwerkstätten neue Lösungen erarbeitet werden. Eines der Hauptthemen ist die psychische Belastung, der junge Menschen durch Pandemie und Klimakrise ausgesetzt sind. „In den kommenden Monaten sind wir mit dem Projekt in den Tiroler Gemeinden unterwegs, wo vor Ort mobile Jugend- Innovationslabore installiert werden“.

Interessierte Unternehmer:innen profitieren nicht nur vom internationalen Netzwerk, sondern werden vom Impact Hub in mehrerlei Hinsicht unterstützt. „Die meisten Leute, die zu uns kommen, haben ja schon bestimmte Ziele und ein Konzept im Kopf. Wir können durch unsere Expertise im sozialunternehmerischen Bereich Tipps und Feedback geben und sie mit anderen Personen in Kontakt bringen.“ Auch weiterbildende Webinare und Veranstaltungen werden für Mitglieder angeboten.

Brigitte Egger, geb. 1993, hat in Innsbruck Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie studiert. Sie schreibt als freie Journalistin über Kunst und Kultur und ist auch selbst in der Kulturarbeit tätig.

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