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Durch zwei „LIFE-Projekte“ erhielt der Lech wieder mehr Natürlichkeit und Dynamik. Foto: Land Tirol/Christanell

Durch zwei „LIFE-Projekte“ erhielt der Lech wieder mehr Natürlichkeit und Dynamik. Foto: Land Tirol/Christanell

Der Lech fließt wieder in natürlichen Bahnen

Umfangreiche Renaturierung in den vergangenen sechs Jahren bringt Artenvielfalt zurück.

Der Lech im Tiroler Außerfern ist in den vergangenen sechs Jahren im Zuge des zweiten LIFE-Projektes "Dynamic River System Lech" umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen unterzogen worden. Diese brachten nunmehr Artenvielfalt zurück und verbesserten den Hochwasserschutz, erklärten die Verantwortlichen am Freitag bei einer Abschlussveranstaltung in Forchach. Insgesamt 13 Flussbaumaßnahmen zur Re-Dynamisierung des Lechs waren umgesetzt worden. Das Projekt betraf den Oberlauf des Lechs sowie den Grenzverlauf auf deutschem Staatsgebiet und war mit sechs Millionen Euro dotiert. Unter anderem wurden laut Land Tirol Flussverbauungen entfernt, das Flussbett verbreitert, Nebenarme angelegt und Querverbauungen gekürzt. Dabei seien rund 72.000 Kubikmeter Flussbausteine abgetragen und über 7.000 Meter an Längsverbauungen entfernt worden. Gleichzeitig sei auch der Hochwasserschutz verbessert worden. "Durch die Flussaufweitungen konnten rund 23 Hektar an zusätzlichen Flussraum geschaffen werden - das entspricht einer Fläche von rund 32 Fußballfeldern. Diese Flächen wirken als zusätzlicher Puffer bei Hochwassergefahr", zeigte sich Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) zufrieden. Durch den gezielten Rückbau der Verbauungen könne sich der Lech in Zukunft auf über 60 Hektar weiter natürlich entwickeln. Neben den Baumaßnahmen am Lech seien auch unterschiedliche Schritte zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten umgesetzt worden. Angeführt wurde etwa die Schaffung mehr als 50 neuer Laichgewässer für Amphibien und Libellen. Auch aus der Lech-Region fast verschwundene Pflanzenarten wie der Zwergrohrkolben wurden wieder angesiedelt. "Im Rahmen der Flussregulierungen in der Vergangenheit wurde der Lech stark eingeengt. Daraus resultierend verloren Tiere und Pflanzen ihren natürlichen Lebensraum. Durch die LIFE-Projekte konnten wir diese Eingriffe weitestgehend rückgängig machen. Heute ist der Lech mehr denn je ein einzigartiges Naturjuwel", bilanzierte Landeshauptmannstellvertreterin und Umweltlandesrätin Ingrid Felipe (Grüne). Ein wesentlicher Teil des LIFE-Projektes sei auch die Bewusstseinsbildung, die durch Informationsveranstaltungen und geführte Exkursionen durch das Gebiet gestärkt werden soll. Auch die neue Hängebrücke in Forchach gehöre zu dieser Bewusstseinsbildung. Wo zuvor eine der letzten Engstellen des Flusses zu finden war, spanne sich nunmehr eine Hängebrücke 150 Meter über den Lech. Auf rund 65 Kilometern Länge stellt der Lech eines der letzten naturnahen alpinen Flussgebiete Österreichs und eine der letzten größeren zusammenhängenden Wildflusslandschaften im nördlichen Alpenraum dar. Im Jahr 2000 wurde das Flusssystem Lech als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen und damit unter besonderen Schutz gestellt.

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12 Postings

iseline
vor 2 Jahren

Die Lechtaler haben mit dem Schutz des Lech und dem Lechweg nur gewonnen. Die Artenvielfalt nimmt zu, die Natur erholt sich und der Tourismus wird attraktiver. Mitten im Klimawandel ist das ein sinnvolles und gelungenes Projekt und die lokale Wirtschaft profitiert auch davon. Zusätzlich sind freie Bäche mit ausreichend Platz ein guter Hochwasserschutz und das stellt sogar Landesrat Geisler fest.

Bei uns ist die Isel endlich geschützt und der "Iseltrail" nimmt Fahrt auf, allerdings gibt es einen großen Unterschied zum Lechtal. Dort wurde den Kraftwerken an den Zubringern (z. B. Streimbach) eine klare Absage erteilt. Bei uns passiert das Gegenteil und weitere Sommerkraftwerke sind in der Warteschleife. Warum es hier in der Einschätzung derartige Unterschiede gibt, bleibt mir verborgen.

 
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    Senf
    vor 2 Jahren

    @iseline, wie kommt man denn zur Auffassung, dass man im Gegensatz zur Isel im Lechtal an den Zubringern die "klare" Absage für Kraftwerke erteilt hat?

    Unter

    https://www.tiroler-umweltanwaltschaft.gv.at/fileadmin/userdaten/bilder/Naturschutz/positionen-der-umweltanwaltschaft/Ausbau_der_Wasserkraft_in_Tirol/Daten2019/Gewaesserbelastungen.pdf

    bekomme ich einen völlig anderen Eindruck. Bitte ein wenig bei der Realität bleiben, denn auch im Lechtal lebt man modern und nutzt die dortigen Energiemöglichkeiten ebenfalls auf naturverträgliche Art, denn das Tiroler Naturschutzgesetz und das Wasserrechtsgesetz spricht dort und da dieselbe Sprache. Anders gehts ja eigentlich nicht. Und das ist gut so.

     
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      Burgi
      vor 2 Jahren

      Wenn die ansässige Bevölkerung den Wert ihrer intakten, frei fließenden Flüsse nicht erkennt, dann werden das tiroler Natuschutzgesetz und das Wasserrechtsgesetz (Wasserrahmenrichtlinie) sehr schnell durch das "öffentliche Interesse" (Paragraph 104a) ausgehebelt! So schaut's aus! Denn sie wissen, was sie tun (die von der TIWAG)..... für noch mehr Profit, egal ob energiewirtschaftlich sinnvoll oder nicht!

       
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      iseline
      vor 2 Jahren

      @senf: Fakt ist, dass im Lechtal durch Bürgerengagement (am bekanntesten wohl Toni Knittl und Pfarrer Baumgartner) das Kraftwerk am Streimbach verhindert wurde. Ebenso ließ die ÖBB ihre Pläne für die Einleitung von drei Quellbächen in das Kraftwerk am Spullersee - nach heftigen Bürgerprotesten - fallen.

       
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      Senf
      vor 2 Jahren

      @burgi, in anbetracht der jetzigen europaweiten tatsache hinsichtlich energieaufkommen und energieverbrauch scheinst du nicht viel mitbekommen zu haben. wie wir das problem bewältigen könnten, scheint deine gedankenwelt wohl nicht zu interessieren.

      ich bin kein tiwagler (ausser kunde), bin aber froh, dass wir dieses unternehmen haben. denk es dir einmal weg und zeig uns alternativen auf. deine ständige anspielung auf profitgier und sinnhaftigkeit von wasserkraftwerken zeugt eigentlich von ahnungslosigkeit und fehlenden überblick zu dieser gesamtthematik. ständig die rosinen aus dem kuchen zu nehmen und den rest in den müll zu werfen ist mir zu wenig.

      wer hat denn im land den versorgungsauftrag, wer garantiert denn die strombereitstellung hinauf bis zum letzten bergbauern oder die abnahme von überstrom aus den privatkraftwerken bis hin zu den photovoltaikbetreibern, wer versorgt diese nachts oder bei engpässen? kümmere dich bitte auch weiterhin nicht um diesen fragenblock, das würde bei dir vermutlich zu selbstzweifel und narrischwerden führen.

      tatsache ist, dass der strombedarf zur befriedigung der gesellschaftlichen wünsche (verkehr, beleuchtung, technologie, heizung, freizeit ...), enorm und unbändig steigen wird und die sonnenenergienutzung aus technologischen gründen leider auch weiterhin hinterher hinken wird. ja und das mit dem "strom/energiesparen" scheint trotz ewiger diskussion lange noch nicht gesellschaftsfähig zu sein. die straße, der wohnkomfort, die flugbewegungen, die müllproduktion, architektur und viel anderes der "moderne" zeigen es ja deutlich auf, aber man nimmt es ja schweigend zur kenntnis - es könnte ja zum eigenen verzicht verpflichten.

      @iseline: niemand will kraftwerke zur energiebereitstellung der ÖBB haben. erst die stubaier, dann die lechtaler und pinzgauer usw., aber jeder schreit nach noch besseren und billigeren bahnverbinungen am besten gratis und zu jeder tages- und nachtzeit. ach ja, auch der lkw-schwerverkehr stört. überall im lande aufruhr. wo bleiben denn endlich die güterzüge und frachtbahnhöfe !? hast du da ein patentrezept?

      vielleicht hilft gar die dampflokomotive aus dem lienzer eisenbahnmuseum aus?

       
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      wolf_C
      vor 2 Jahren

      ''... t a t s a c h e ist, dass der strombedarf zur befriedigung der gesellschaftlichen wünsche enorm und unbändig s t e i g e n wird ...'' ... endlich einmal geht es um die Sache? und nicht um ... ??? ... angesicht solch dogmatischer B e h a u p t u n g e n gibt es nur noch zu sagen: Der falsche Gedanke wirkt in dem, der in hat! guten Abend noch ...

       
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      Senf
      vor 2 Jahren

      ja wolf, da staunst sogar du: auch die blinden werden sehen ...

      ... irgendwann vielleicht.

       
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      Burgi
      vor 2 Jahren

      Hey Senf, es gibt wesentlich bessere, erneuerbare Alternativen zur Wasserkraft! Die letzten 15% an intakten Fließgewässern in Ö. gehören geschützt! Selbst wenn wir die alternativen Energiequellen zu 100 % ausbauen, wird es, laut Wissenschaft, dennoch nicht reichen! Ohne Energiesparen werden wir die Energiewende nicht schaffen! Hier müssen wir also dringend ansetzen!!! Und ja, ich bin bereit bei mir selbst damit zu beginnen (wäre doch deine nächste Frage gewesen, nicht wahr, Senf?)

       
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      Senf
      vor 2 Jahren

      @burgi, du solltest nicht bereit zum energiesparen sein,

      du solltet es auch längst tun.

      (weniger zugfahren = weniger wasserkraftwerke)

      zurück zum auto, gell!

      ... wir haben ja eh längst andere energiequellen, wie du gerne behauptest

       
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    Kiew
    vor 2 Jahren

    Ich weiss nicht, ob man stolz sein kann, wenn man einKraftwerk verhindert. Genügend Energie und so günstig wie möglich wollen doch viele! Ausserdem hat sich beim Kraftwerksbau auch viel getan und Wasserableitung wie im Fleisstal sind heute zum Glück nicht mehr möglich. Bei jedem Kraftwerksbau sind Für und Wider gründlich abzuwägen, aber nicht grundsätzlich auszuschliessen, und Energiesparen (Beleuchtung, Schilauf etc.) ist notwendig, dürfte allein aber nicht ausreichen.

     
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    Senf
    vor 2 Jahren

    @wolf, hast oder hattest du keine bedürfnisse, wünsche?

     
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wolf_C
vor 2 Jahren

„Dynamic River System“ darunter verstehen die TIWAG mit den gierigen Managern und die dazugehörigen Osttiroler beschränkten Bürgermeistern und Politikern etwas ganz anderes ...

 
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