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Herbert Kinzl ist Produktkonstrukteur und grüner Wahlkämpfer in Osttirol. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Herbert Kinzl ist Produktkonstrukteur und grüner Wahlkämpfer in Osttirol. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

„Zeit, den Grünen eine realistische Chance zu geben.“

Die Ökopartei stellt bei der Landtagswahl den jüngsten Spitzenkandidaten in Osttirol.

Zum ersten Mal tauchte Herbert Kinzl Anfang 2022 in der Osttiroler Lokalpolitik auf. Im Gemeinderatswahlkampf stärkte er Gerlinde Kieberl als Listenzweiter den Rücken. Für die kommende Landtagswahl haben die beiden die Plätze getauscht. Der Quereinsteiger soll den grünen Staub in Osttirol abschütteln. Kinzl ist im Bezirk Lienz mit 26 Jahren der jüngste Spitzenkandidat, der am 25. September auf dem Stimmzettel steht.

„Ich habe den Bedarf gesehen. Die Grünen sind in Osttirol rar gesät“, erzählt Kinzl von seinem Weg in die Politik. Er hätte auch bei der SPÖ landen können: „Inhaltlich hätte das auch gepasst, aber ich wollte mich nicht ins gemachte Nest setzen.“

Also rief der 26-Jährige vor einigen Monaten im Büro der Lienzer Grünen an. „Gerlinde Kieberl war am anderen Ende der Leitung und dann ging es recht schnell“, erzählt Kinzl auf einer Parkbank am Lienzer Iselkai. Hier widmet er seiner Leidenschaft, dem Produktdesign, viel Zeit. Der 26-Jährige arbeitet seit drei Jahren als Produktkonstrukteur bei Liebherr. Mit Stift und Papier ist schon so manches Fabrikat, das das Werk in der Peggetz verlassen hat, am Iselufer entstanden.

Das Iselufer ist Kinzls Kraftplatz. Hier tankt er Energie und lässt sich inspirieren.

Ebenso penibel zeichnet er seine politischen Vorstellungen. „Für mich ist das grüne Grundsatzprogramm unumstößlich. Unser Team in Osttirol besteht aus Überzeugungstätern. Das gefällt mir“, betont Kinzl und spricht über Themen und Maßnahmen, die ihm wichtig sind:

„Es ist an der Zeit, sich anzupassen und das Schlimmste zu verhindern.“

Herbert Kinzl

Auch das Thema Kinderbetreuung ist ihm ein Anliegen. Kinzl spielt den Ball an die Unternehmen. Man müsse die Gestaltung der Arbeitszeiten überdenken. „Zum Klimawandel muss man sagen, dass es ja mittlerweile auch um Menschenschutz geht. Es ist an der Zeit, sich anzupassen und das Schlimmste zu verhindern“, so der 26-Jährige. Wenn er nicht gerade mit dem Zeichenblock unter einem Baum sitzt, trifft man den jungen Pragmatiker im Fitnessstudio, im Schwimmbad oder im Wald beim Laufen.

Sein beruflicher Alltag besteht darin, Projekte und Produkte von Beginn an zu begleiten und zu prägen. Ob er dieses Talent auch in der Politik einbringen kann, liegt in den Händen der Wähler:innen: „Wir hatten genug halbwarme Geschichten. Die Menschen müssen den Grünen einmal eine realistische Chance geben. Nur so können wir unsere Themen nachhaltig spielen.“

Kinzl wünscht sich, dass die Ökopartei auf der Regierungsbank bleibt. Die Arbeit des grünen Regierungsteams in der vergangenen Legislaturperiode beurteilt der Osttiroler „mit einer drei plus. Da ist noch Luft nach oben.“ In Osttirol komplettieren beim kommenden Urnengang Brigitte Amort, Gerlinde Kieberl, Thomas Haidenberger, Karin Hofbauer und Christian Ortner die grüne Liste. „Ein Expertenteam“, so Kinzl.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

11 Postings

arth
vor 2 Jahren

@twwu Gratuliere! Sie sind der anti-russischen Propaganda auf den Leim gegangen. Sie haben ja selbst den link gepostet: " Wir stehen so lange an eurer Seite, wie Ihr uns braucht’, dann möchte ich auch liefern, egal was meine deutschen Wähler denken, aber ich möchte für die ukrainische Bevölkerung liefern." Ja so denkt ihr Wähler : mir ist kalt, habe keine Arbeit mehr aber die Waffenlieferungen werden alles zum Guten wenden.

 
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MWN
vor 2 Jahren

Ja, nach 9 Jahren in der Landesregierung ist es zweifellos Zeit, den Grünen eine realistische Chance zu geben.

 
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Chronos
vor 2 Jahren

Immerhin, ein realistischer Umgang mit seiner eigenen Partei mit 3+ zu bewerten ist jedenfalls positiv, zudem, dass Herbert Kinzl erst 26 Jahre alt ist und für die Grünen etwas bewegen will. Und ja, Osttirol ist keine grüne Hochburg.

Klar ist aber, dass sowohl im Bund und auch im Land die Grünen als Regierungspartei sehr viele (zu viele!) Kompromisse gegenüber den Seniorpartner Türkis/ÖVP eingegangen sind und was schwerer wiegt, viele ihrer grünen Grundsätze aufgegeben, sogar verraten haben!

 
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    arth
    vor 2 Jahren

    Also 5! Wählt den Anstand.....habe ich so in Erinnerung. Wie schon die deutsche Grünkollegin Bärbock sagte: "Was meine Wähler wollen ist mir egal! "

     
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      TW-WU
      vor 2 Jahren

      Gratuliere, sie sind der prorussischen propaganda auf den Leim gegangen.

      "Der Klassiker: Sinnentstellend zusammengeschnittenes Video, geboostert von prorussischen Accounts und schon ist das Cyber-Instant-Gericht fertig, Desinformation von der Stange“

      https://www.krone.at/2797463

      "Baerbock-Zitat verfälscht und instrumentalisiert... Es handelt sich um eine typische Strategie von politischer Desinformation. Durch die Verbreitung des Videoclips mit diesem Narrativ hat die Aussage Baerbocks überhaupt erst Aufmerksamkeit bekommen. Angefangen bei prorussischen Accounts, hat er sich dann in den sozialen Netzwerken verbreitet und wurde unter anderem von politischen Gegnern aufgegriffen, etwa der AfD."

      https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-baerbock-zitat-verfaelscht-und-instrumentalisiert,TGCah1i

       
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arth
vor 2 Jahren

Wenn man den Grünen im Bund eine 3+ Benotung gibt, sagt das schon alles. Die Ralität sieht anders aus - Alle Grundsätze über Bord geworfen um an der Macht zu bleiben.

 
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steuerzahler
vor 2 Jahren

Wir brauchen weder eine grüne Regierung noch eine sonstige Parteienherrschaft. Das Recht geht vom Volke aus, daher direkte Demokratie. Die Partei, die das umsetzen will, werde ich wählen. Langfristig ist direkte Demokratie die einzige Chance für ein Europa, wie es uns vorgegaukelt wird. Der derzeitige Korruptionsbetrieb ist unhaltbar und wird sich selbst abschaffen.

 
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    Hannes Schwarzer
    vor 2 Jahren

    steuerzahler: Wie wollen Sie das in der Praxis umsetzen??? Das Volk entscheidet über (alle) Sachfragen direkt, d.h. ohne Parlamentarier. Werden Sie jeden Sonntag im Abstimmungslokal sitzen? Gegen wen/was hätten die Krawallmacher im vorigen Winter protestiert, gegen das Volk? 'Wir sind das Volk, wir protestieren gegen das Volk!'. Im Grunde endet eine (volle) direkte Demokratie in einer Beamtenverwaltung/-regierung, oder wie immer Sie das nennen möchten!!

     
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      multi 1
      vor 2 Jahren

      Schweizer Modell

       
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    Senf
    vor 2 Jahren

    @steuerzahler: doch, es braucht in der politik ausgewogenheit, denn das verständis des praktizierten neoliberalismus über die jahrzehnte hat uns doch gezeigt, dass die gier nach geld- und machtstreben der gesellschaft den boden unter den füßen entreist. wo das hinführt oder endet merkt man inzwischen, aber man nimmt es anscheindend immer noch recht gelassen hin.

    ich finde es daher gut, ja sogar mutig, wenn sich jemand für die stumme seite der umwelt einsetzt und für sorgsamen und pfleglichen umgang mit den natürlichen ressourcen eintritt, denn er hilft damit ja eigentlich wieder den menschen, der letztlich die natur in ihrer gesamtheit braucht um überhaupt existieren zu können.

    aus der ehemeligen grünbewegung, die sich in österreich gegen viele großprojekte zur wehr gesetzt und damit eigentlich eine veränderung in der gesellschaftlichen wertehaltung auslöste, hat meiner meinung kaum noch bedeutung. seit diese iniative parlamentarische verantwortung bekommen hat, ist von ernstgemeinter und ehrlicher ökologischen umweltgestaltung nicht mehr viel übrig geblieben, sondern ein system entstanden, das allzugerne als sprungbrett in die politik dient.

    was ich mir wünsche, ist mehr vorausschau, bewusstsein und standhaftigkeit für natur- und umweltbelange im gesamten politischen gefüge, das sich mehr der wissenschaft bedient, und nicht den interessensvertretern, konzernen, freunden oder den selbsternannten "experten".

     
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Stadtner
vor 2 Jahren

Hat er schon mit seinem Arbeitgeber wegen der Änderung der Arbeitszeit bezüglich Kinderbetreuung gesprochen? Bin gespannt welche Vorschläge er an Herrn König hat und wie Liebherr das in Schicht machen soll, dass jeder sein Modell wählen kann und trotzdem die Produktion in vollem Umfang aufrecht erhalten bleibt? Oder gilt seine Forderung nicht für den Arbeiter sondern für Angestellte?

 
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