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Ein kleiner Baumeister als Matreier Plagegeist

In Seblas soll an der Isel eine Wasserentnahmestelle entstehen, doch nun tritt ein Biber auf den Plan.

Die Gemeinde Matrei plant, im Industriegebiet bei Seblas einen behördlich vorgeschriebenen Löschwasseranschluss einzurichten. „Doch wir haben die Rechnung ohne den Biber gemacht“, so Bürgermeister Raimund Steiner. Zwischen Industriegebiet und Isel habe man in einem Entwässerungsgerinne Biberspuren entdeckt. Über das Rinnsal müsste die Gemeinde aber eine Brücke schlagen, um zur Isel zu gelangen. Dieser Idee hat nun die BH Lienz eine Absage erteilt, denn der Biber ist in unseren Breiten streng geschützt. Die kleinen Fußabdrücke des tüchtigen Baumeisters reichen, um die Gemeinde vor ein kniffliges Problem zu stellen.

Im Löschwasserkonzept der Tauerngemeinde ist in Seblas ein Anschluss vorgesehen. Aus diesem müssen bei Einsätzen 3.200 Liter Wasser pro Minute strömen. Im betroffenen Bereich verläuft aber nur eine Trinkwasserleitung, die bis zu 1.200 Liter pro Minute befördert. Schafft man es nicht, eine Entnahmestelle an der Isel einzurichten, gehen der Gemeinde allmählich die Alternativen aus. Eine neue Löschwasserleitung vom Ortskern nach Seblas wäre für die finanziell gebeutelte Kommune kaum zu stemmen. „Das würde uns sechs Millionen Euro kosten“, so Steiner.

Ein Biber hat sich in Matrei niedergelassen und bereitet dem Bürgermeister Kopfzerbrechen. Foto: Leopold Kanzler/fotopirsch.at

Verständlich, dass sich die Gemeinde nach einer günstigeren Lösung am Gletscherfluss umsieht. „Wir prüfen nun, welche Möglichkeiten wir haben, um die Entnahmestelle dennoch zu errichten“, erklärt der Bürgermeister. Der Biber steht durch die FFH-Richtlinie nach EU-Recht zwar unter Schutz, doch aufgrund menschlicher Aktivitäten bleibt den tierischen Baumeistern nicht mehr viel Raum zum Leben. Ihr Hang zur Landschaftsgestaltung steht heute in Konkurrenz zu diversen Nutzungsinteressen. Die Wasserentnahmestelle in Matrei ist ein Beispiel dafür.

8 Postings

isnitwahr
vor 2 Jahren

jetzt hat man geglaubt, dass mit der letzten GR Wahl der Bauwahn in Matrei ein Ende hat und schon kommt der nächste "bauwütige" kleine Baumeister und macht Probleme 😉

 
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    Senf
    vor 2 Jahren

    des ischnitwahr, der baut ja ohne zu fragen und ohne widmung schwarz auf fremden grund, der kleine. das geht schon gar nicht. 😉

     
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chiller336
vor 2 Jahren

ich frag mich was jetzt an einer löschwasserbrücke so schlimm is - der biber würde damit klarkommen. ich bin mir sicher, dass viele nicht mal wissen was eine löschwasserbrücke ist

 
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Hannes Schwarzer
vor 2 Jahren

Der eine (Wolf) ist unerwünscht, weil er in des Menschen's Futtertopf greift, der andere weil er mit seiner kreativen Landschaftsgestaltung (danke Roman für diese Formulierung) der Betonierfraktion im Wege steht! Was/wer kommt als nächtes dran?

 
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    Wundawuzzi
    vor 2 Jahren

    Nicht zu vergessen diverse Rauhfusshühner die schon so manchen Liftbetreiber zur Verzweiflung gebracht haben oder Frösche und Lurche die diverse Projekte scheitern ließen usw . Es gibt also doch positive Ansätze die Biodiversität für die Zukunft erhalten zu wollen und das ist gut so.

     
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amRande
vor 2 Jahren

Möglich wäre wie in alten Tagen, ohne großes Mißbehagen diesen Biber einfach zu verklagen, und auf diese Art das Miststück zu verjagen. (Dann verging ihm wohl das Nagen...)

 
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Fiffi
vor 2 Jahren

Würde die Karten sehr gerne gewinnen!

 
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vsv
vor 2 Jahren

Ich bin auch für Umwelt- und Tierschutz, aber eine Brücke für notwendiges Löschwasser des wichtigen Industriegebietes mit insgesmt ca. 1000 Arbeitsplätzen müsste gebaut werden dürfen.

 
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