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Landesrat Gerber drängt auf Kurzarbeit für die Industrie

AK-Chef Zangerl relativiert. Es dürfe "natürlich keinen pauschalen Anspruch" auf Kurzarbeit geben.

Der neue Tiroler Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP) drängt auf die Gewährung von Kurzarbeitsanträgen von Tiroler Industriebetrieben. Laut Gerber würden derzeit "Kurzarbeitsanträge der Reihe nach abgelehnt", dies sei für ihn "unverständlich". "Das verschärft die Situation und wird unweigerlich zu Kündigungen führen", sagte er in einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung". Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl verwies auf die "Voraussetzungen" für Betriebe. "Die aktuellen Teuerungsentwicklungen, Probleme in den Lieferketten, aber auch die stark gestiegenen Energiekosten sind eine immense Herausforderung für die Industrie und das produzierende Gewerbe", argumentierte Gerber. Er führte als Beispiel einen "Traditionsbetrieb mit 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern" im Oberland ins Treffen, der ab kommendem Jahr die Produktion einstellen werde und meinte damit wohl den Tiroler Standort der börsennotierten Linz Textil in Landeck. Diese hatte jüngst bekannt gegeben, aufgrund der gestiegenen Energiekosten zusperren zu wollen. Gerber wolle sich mit seinem Anliegen an Wirtschaftsminister und Parteikollege Martin Kocher (ÖVP) wenden. Tirols schwarzer AK-Chef Zangerl wiederum meinte, dass es "natürlich keinen pauschalen Anspruch" auf Kurzarbeit geben dürfe, immerhin würde die Unterstützung von den Steuerzahlern finanziert. "Andererseits kann es nicht sein, dass das Modell der Kurzarbeit gefordert wird, aber jene Unternehmen, die von der Krise profitieren und hohe Gewinne einfahren, mit Samthandschuhen angefasst werden", sagte Zangerl.

2 Postings

miraculix
vor einem Jahr

Wundert mich ehrlich gesagt nicht, dass es den NVP/ÖVP - Granden gelegen käme, weiterhin unser aller Geld an Ihre Klientel zu verteilen. Kam da nicht vor kurzem ein vernichtender Bericht des Rechnungshofs über die Kurz-Blümel-Cofag an die Öffentlichkeit?

 
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Stadtner
vor einem Jahr

Wofür braucht es bei Vollbeschäftigung und Arbeitskräftemangel eine Kurzarbeit und damit eine Förderung der Betriebe durch die Allgemeinheit. Bei der Fa. Ego steht z.B. ein Weltkonzern dahinter. Müssen wir diese fördern und der Gewinn wird dann wo anders ausbezahlt? Können Konzerne Gewinne nicht in Mitarbeiter investieren? Wie lange soll die Allgemeinheit Betrieben Kurzarbeit finanzieren? Was passiert, wenn sich herausstellt, dass das Geschäftsfeld oder Modell in Zukunft keine Chance mehr hat? Solange am Arbeitsmarkt Nachfrage nach Arbeitskräften gegeben ist, darf nicht die Allgemeinheit zum Handkuss kommen und wieder Betriebe fördern, die in guten Zeiten Gewinne privatisiert haben. Mich verwundern solche Forderungen vom Gerber und der ÖVP, der ja gesagt hat, dass Betriebe und deren Leiter schon wüssten wie sie Unternehmen zu führen haben und keinen von aussen brauchen der ihnen das erklärt. Jetzt verlangt dieser Mann Geld von aussen. Vielleicht hätte man in andere Energieträger, andere Produkte usw. investieren müssen, was ja unternehmerisch wäre und ist, wenn aufs falsche Pferd gesetzt wurde auch Unternehmenplanung und -führung und unternehmerisches Risiko

 
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