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Ötztal: Wasserstreit zugunsten der Tiwag entschieden

Weichenstellung für den umstrittenen Ausbau des Kraftwerks Kaunertal zum Pumpspeicherkraftwerk.

Nach über zehn Jahren ist ein Widerstreitverfahren um das Wasser der Venter Ache im Tiroler Ötztal zugunsten des landeseigenen Energieversorgers Tiwag entschieden worden. Dadurch wurden, wie die "Tiroler Tageszeitung" (Dienstagsausgabe) berichtete, wichtige Weichen für den umstrittenen Ausbau des Kraftwerks Kaunertal zum Pumpspeicherkraftwerk gestellt. Davor warnen Umweltschutzorganisationen eindringlich. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) dürfte 2023 fortgesetzt werden. Im April des Vorjahres hatte das Landesverwaltungsgericht (LVwG) im Widerstreit um das Wasser aus der Venter Ache zwischen der Gemeinde Sölden bzw. deren gemeindeeigenen E-Werken und der Tiwag dem Landesenergieversorger Recht gegeben. Dagegen war Beschwerde eingelegt worden. Die Entscheidung wurde nun allerdings vom Verwaltungsgerichtshof bestätigt, eine Berufung wurde abgewiesen. Damit wurde laut "TT" die letzte große rechtliche Hürde im Wasserstreit genommen. Sölden wollte das Wasser übrigens selbst für ein Kleinkraftwerk verwenden.
Die Bäche aus dem Rofen- und Niedertalbach vereinen sich in Vent zur Venter Ache. Foto: Whgler/CC BY-SA 4.0
Das Höchstgericht untermauerte die Begründung des LVwG Tirol mit Verweis auf die bessere Entsprechung des Tiwag-Vorhabens mit den Vorgaben des wasserwirtschaftlichen Rahmenplans Tiroler Oberland, ihrer wesentlich höheren Menge an erzeugbarer Energie und ihres Beitrags zur Reduktion des Hochwasserrisikos im hinteren Ötztal den regionalen, nationalen und europäischen Interessen. Nach der Fertigstellung würden rund 787 Millionen Kilowattstunden pro Jahr aus natürlichem Zufluss zusätzlich erzeugt. Damit könnten laut Tiwag rund 300.000 Tonnen CO2 jährlich gespart werden. Die Tiwag wollte auf APA-Anfrage zu den aktuellen Entwicklungen und dem weiteren Vorgehen keine Stellungnahme abgeben. Die Pläne für das Mega-Pumpspeicherkraftwerk waren erstmals 2009 eingereicht worden. Die UVP für die rund zwei Milliarden Euro teure Erweiterung des Kraftwerks war 2012 gestellt worden. Spätestens bis Ende Februar 2023 muss eine Entscheidung fallen, wie es mit dem Projekt weitergeht. Umweltorganisationen hatten sich vehement gegen das Projekt ausgesprochen. 40 Vereine und Wissenschafter hatten als "Umweltallianz" im Mai die "Kaunertal-Erklärung" unterschrieben, in der sie den sofortigen Ausbau-Stopp forderten. Im August hatte sich die Alpenschutzkommission CIPRA-International, der über 100 Organisationen aus dem Alpenraum angehören, der Kritik angeschlossen. Für das Projekt plant die Tiwag, bis zu 80 Prozent des Wassers aus der Venter und Gurgler Ache im 34 Kilometer entfernten Ötztal - einem der niederschlagsärmsten Täler Tirols - auszuleiten. Zudem würden im Platzertal neun Fußballfelder an Moorflächen geflutet. Mit seinen 120 Metern wäre der Staudamm fast so hoch wie der Stephansdom in Wien und sieben Mal so hoch wie das Goldene Dachl.

13 Postings

unholdenbank
vor einem Jahr

War ja wohl keine andere Entscheidung zu erwarten. TIWAG fest in schwarzer Hand, Mattle Vorstand, Dornauer Ministrant. Ja, Energie auf Teufel komm raus. Thermodynamik 1. und 2. Hauptsatz scheißegal. Hauptsache die Kohle stimmt und die Betonierer verkaufen wieder Unmengen von ihrem Stoff. Tarroul - Gottes eigenes Landl - macht euch die Erde untertan - auf Teufel komm raus !

 
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bergfex
vor einem Jahr

...Damit könnten laut Tiwag rund 300.000 Tonnen CO2 jährlich gespart werden....

Im Verhältnis zu was gespart ???

 
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wolf_C
vor einem Jahr

Die Priorität des Gesetzgebers und der gewählten Regierung liegt weiterhin in der Verschwendung und der Zerstörung und des weiter wie bisher, Hauptsach die Aktionäre klatschen; wir schaun verdammt alt aus ...

 
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steuerzahler
vor einem Jahr

Die Vergleiche mit Fußballfeldern und Goldenen Dachl- Höhen sagen mir gar nichts. Sehr wohl kann ich mir mit der Höhenangabe in Metern etwas vorstellen. Fehlt noch die Angabe der Moorfläche in Quadratmetern.

Leider muß man heutzutage für das Genehmigungsverfahren schon in Jahrzehnten rechnen. Warum dauert so ein Verfahren so lange. Wieso gestattet man den NGO's und Konsorten so ein wichtiges Bauvorhaben um viele Jahre zu verschleppen? Wer bezahlt den gigantischen Aufwand? Natürlich wir alle, wir bezahlen und haben dafür kein Kraftwerk. Aber egal, der Strom kommt eh aus der Steckdose, außer es gibt doch noch ein Blackout.

 
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    Burgi
    vor einem Jahr

    Naja, steuerzahler, immerhin wird bei solchen Vorhaben sehr viel an Natur zerstört! Und obwohl nur mehr 15 % der österreichischen Fließgewässer ökologisch intakt sind, bauen wir weiterhin Wasserkraftwerke und machen diese letzten 15% auch noch hin! Finde ich verantwortungslos, denn die zweite große Bedrohung neben dem Klimawandel ist der Artenschwund! Wir erleben derzeit ein enormes Artensterben und damit das Zusammenbrechen der Ökosysteme! Wie das ausschaut, sehen wir derzeit beim Osttiroler Wald! Da haben wir auch so gut und vorausschauend gewirtschaftet! Nun wollen wir offensichtlich das selbe bei bei den Fließgewässern erreichen! Wie gut, dass Herr LH Mattle im Aufsichtsrat der TIWAG sitzt! Da trifft er sicher ganz neutrale Entscheidungen!

     
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      wolf_C
      vor einem Jahr

      ... genau, und der Dornauer ist sein kongenialer Naturschützer! weil er ja zugeht auf die, die nit so spuren wie er will ... und wenn sie nicht seiner Meinung sind, wird halt drübergefahren, weil es zählt ja ... ja was eigentlich???

       
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      Senf
      vor einem Jahr

      @burgi, ja, es wird viel an Natur zerstört. Deshalb trete ich auch dafür ein, die Energiekosten vorerst zu verzehnfachen, später das zwanzigfache, sodass die untere und mittlere Gesellschaftsschicht endlich beginnt, Ressourcen und Energie zu sparen. Für die Obere Schicht wurd uns dann schon auch noch was ordentliches einfallen. Und wenn dann unsere Energielieferanten 90% ihrer Einnahmen an den Staat abliefern, dann können wir mit den Einnahmen endlich alle unsere geplanten Maßnahmen für die gestecken Klimaziele in Kürze umsetzen. Ohne den depperten Kraftwerksträumern, sondern mit sparen! Auf die Entwicklungs- Schwellenländer oder Industrienationen wollen wir nich länger warten, denen ist das alles ja wurscht, denn das kleine Öschterreich wirds schon richten. Nach ihrem Zugeständniss bis 2100 wird sich Mütterchen Erde dort ja ohnehin um 2,5 Grad erwärmen.

      Ich wundere mich auch schon lange, wofür uns der Markt mit lauter unnötigen Produkten überschwemmt. Wenn wir zu dreiviertel darauf verzichten, brauchen wir keine Kraftwerke mehr - weder Atomstrom, noch Wasser- oder Windenergie, oder auch keine PV-Anlagen und all den Krempel, der unsere Natur- und Kulturlandschaft verschandelt. Wozu der Luxus, mit Schminkerei, Mode, Hygiene, Wellness, Urlaub, Hobbys, Sauferei, der Spitzensport, die sinnlosen Autorennen und unsere tonnenschweren Karossen und viel anderer Firlefanz.

      Aber zugegeben: im Geheimen warte ich aber immer noch auf die Wunderwuzzis, die uns soviel Energie herzaubern können, damit wir auf die Bequemlichkeiten unserer "hart erkämpften" Lebensqualität auch nur einen funken verzichten müssen. Das wär nobel, auch wenn COP27 grüsst.

      :-) (-:

       
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      Burgi
      vor einem Jahr

      Senf, wenn wir nur auf das unnötige Zeug verzichten würden, das wir eh nicht brauchen, wäre schön viel an Energie eingespart, ohne auf Lebensqualität verzichten zu müssen! Vielleicht gewinnen wir sogar an Lebensqualität, wenn wir das wahnsinnige 'ständig wachsen müssen" der Wirtschaft endlich abschaffen! Wäre sehr heilsam für uns und die Natur!

       
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      Senf
      vor einem Jahr

      burgi, mit träumen werden wir nichts erreichen, auch nicht mit wenn und aber. die realilität wird auch dich einholen. lienz erhöht die heizkosten. leider nur um 50 %. nachdenken werden die leute wohl erst, wenns fünfmal so viel kosten wird. auch der Strom.

       
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      Burgi
      vor einem Jahr

      @ Senf oft sind Träume und Visionen der Startpunkt von etwas Neuem, Besseren!

       
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      robertl
      vor einem Jahr

      ......der Vergleich mit dem Osttiroler Wald ist in diesem Zusammenhang an den Haaren herbeigezogen und fällt bei mir unter die Rubrik "populistische Zurechtlegung".....d.h. man bzw. frau versucht einen Umstand, welcher für jeden sichtbar ist und sozusagen in aller Munde unter bewusstem Ausschluss von Fakten für sich bzw. ihre Sache zu nützen, obwohl es inhaltlich rein gar nichts gemeinsam hat...... eine Halbwahrheit ist niemals die Hälfte der Wahrheit.....

       
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      Senf
      vor einem Jahr

      @robertl, bravo, auf den Punkt gebracht!

       
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      Burgi
      vor einem Jahr

      @ Robert und senf Sowohl Fließgewässer als auch Wälder sind Ökosysteme! Beides haben wir durch unsere Art des Wirtschaftens artenärmer gemacht! Die Wälder, weil wir sie zu Fichtenmonokulturen degradiert haben und die Fließgewässer, weil wir sie bereits zu 85% mit Wasserkraftwerken verbaut haben! Dass die Wälder schon kollabiert sind, sieht jeder! Dass die Fließgewässer auch gerade dabei sind zu kollabieren, ist nicht so offensichtlich weil wir ja nicht unter Wasser rein schauen können! Aber der Rückgang von Arten und Bestand an Fischen in unseren Fließgewässern ist erschreckend! Hoffe, der Zusammenhang ist jetzt klar! Und wofür das Ganze? Für ein Kraftwerk, das erst 2048 fertig sein wird! Viel zu spät! Wir brauchen jetzt effektive Maßnahmen, wie z. B. Gebäudedämmungen, stromsparende Geräte.... und sofort einsetzbare Alternative Energien, wie z. B. Fotovoltaik und Windkraft! Hätte mehr Sinn, die 2 Milliarden dafür einzusetzen! Wir haben nur mehr 10 Jahre, um das 2-Grad- Ziel durchschnittliche Erderwärmung nicht zu überschreiten!

       
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