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Dem Himmel so nah – über die Verrohung der Baukultur

Ein Leserbrief des Matreier Künstlers Peter Raneburger über ein umstrittenes Bauvorhaben in der Tauerngemeinde.

Wer sich von Süden her der Tauernkommune Matrei in Osttirol nähert, dem ist seit einiger Zeit die Sicht (durch Hochbauten) verwehrt… und das auf Jahrzehnte.

Doch es kommt noch schlimmer, da weitere solche Objekte im Bau, bzw. in Planung sind. Selbst die Hohen Tauern werden in naher Zukunft für deren Anblick zu niedrig sein. Da man sich in scheinbar kürzester Zeit an solche Dimensionen gewöhnt hat, soll nun im Ortszentrum der nächste Schritt folgen.
Ein für diesen Standort an sich schon überdimensioniertes Bankengebäude soll durch einen angekoppelten Garni‐Hotel‐Neubau zusätzlich um rund vier Geschoße überragt werden.

Sogar das Bundesdenkmalamt(!) gibt dafür grünes Licht und stellt damit seine Kompetenz in Frage. Im Sinne kommender Generationen, deren Lebensraum wir durch solche Entscheidungen massiv beeinträchtigen, fordere ich Euch frei nach Stephane Hessel auf: „Empört Euch!“. Ein Denkanstoß für das Ortszentrum, das für Nicht‐Einheimische als solches kaum mehr erkennbar ist, wäre ein Studienprojekt eines Uni‐Architekturlehrgangs, wodurch freie und unabhängige Ideen fern von Materialismus dem Ursprungszweck dienen würden.

Peter Raneburger

Foto: Miriam Raneburger

25 Postings

juchehh
vor einem Jahr

Größenwahn sollte frühzeitig behandelt werden. Die Errichtung der Parkgarage hat wieder eindrucksvoll gezeigt,die Betonierer sind noch immer am Drücker und das an sä tlichen Stellen. Eine Chance für Verkehrsreduktion und Umwelt und Einsparungen ist leichtfertig vertan worden. Stattdessen Erdbewegung Dauerhafte Zerstörung von Grünland. Die Beschäftigten der Idm hätten sich bestimmt damit angefreundet wenn sie statt mit dem eigenen Pkw mit einem flexliblen Bus System in der nähe ihres Wohnortes abgeholt und zurück gebracht würden. Gilt auch für Liebherr.

 
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hoerzuOT
vor einem Jahr

Peter Raneburger hat völlig recht!! Empört euch, liebe MottingarInnen! Lasst euch das nicht gefallen. Nur, was kann man dagegen tun?

 
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motinga
vor einem Jahr

also Herr Raneburger hat in EINER Sache sicher recht. man sollte sicherlich in Bausachen heutzutage auf das Ortsbild und umweltvertägliches Bauen Rücksicht nehmen. Nur das Ganze auf eineFotomontage das das "Gebäude" in seiner Umgebung zeigt aufzuhängen find ich etwas zu populistisch, das ganze hat ja selten etwas mit der Realität zu tun, das müsste eigentlich Raneburger schonaus seinem Beruf als Architekt und Künstler wissen. Der momentanige Zustand dieser Bauruine mittem im Ortsbild ist eigentlich genauso untragbar!!! was im Ende dann wirklich daraus werden wird, werden wir ja sehen.

 
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SB
vor einem Jahr

Mich erschrecken die Ausmaße dieses geplanten Umbaus. Hat da auch nur irgendjemand an die Nachbarn und Anrainer gedacht. Davon wird nirgendwo ein Wort verloren. Abgesehen von der untauglichen Optik, dem absolut unverhältnismäßigem Klotz, dem mutwilligen, auf Dauer zerstörten Matreier Ortsbild, sollte vielleicht doch einmal auf die Bevölkerung Rücksicht genommen werden. Wie Hr. David Köll richtig feststellt, ist aufgrund mehrerer Faktoren die Gebäudehöhe - und somit die Gigantomanie mitten in Matrei - mit öffentlichem Interesse NICHT zu begründen. Und eines möchte ich hier festhalten: Was der Betreiber will und, dass er auf die Größe/Kubatur des ehemaligen Panzlwirts pocht (um das Hotel Garni anscheinend wirtschaftlich betreiben zu können), ist mir als Privatperson vollkommen egal! Niemand hat ihn gezwungen, dieses Gebäude zu kaufen. Auch die MatreierInnen sind ganz und gar nicht verpflichtet, den Wünschen irgendeines Betreibers Folge zu leisten. Außerdem werden solche Frühstückhotels vor allem deshalb betrieben, da sie besonders wenig Personal benötigen. Also ist das Argument neue Arbeitsplätze zu schaffen, auch kein ausschlaggebendes - gerade in Zeiten eines alle Berufsgruppen übergreifenden Arbeitskräftemangels.

Jetzt hoffe ich auf die Vernunft des Matreier Gemeinderates unter Führung des neuen Bürgermeisters und auf den neuen Wind, der dort wehen soll, um die alten Geister zu vertreiben und den neuen Versprechungen widerstehen zu können.

Ich wünsche mir weiters von jedem einzelnen Mitglied des Matreier Gemeinderates, dass er einmal zu Hause mit der Familie zusammensitzt und sie sich dann gemeinsam vorstellen, wie es wäre, wenn vor ihrer Nase ein solch riesiges Gebäude gebaut würde!

 
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    Rabarber
    vor einem Jahr

    @SB Auf den neuen Bürgermeister brauchen Sie nicht hoffen. Dieser hat mit seiner satten Mehrheit im Gemeinderat bei der letzten GR-Sitzung den Bebauungsplan trotz massiven Einwänden und auch konstruktiven Vorschlägen von GR DI Köll David "Gemeinsam für Matrei" den Bebauungsplan mit 9:8 beschlossen. "Gemeinsam für Matrei" und 3 Mitglieder der "Matreier Liste" haben gegen den Bebauungsplan, die Mehrheit mit 9 Stimmen, bei den 9nen ist auch der Bürgermeister dabei, hat für den Bebauungsplan gestimmt. Aber wie sagt man so schön......die Hoffnung stirbt zuletzt

     
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beobachter52
vor einem Jahr

@burgi: Was schlägst du vor, wenn die Besitzer der "bereits verbauten Flächen und Objekte, die ungenutzt in der Gegend herumstehen" nicht oder nur zu Wahnsinnspreisen bereit sind, ihre Immobilie zu verkaufen?

 
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    Burgi
    vor einem Jahr

    Beobachter 52 siehe unten!

     
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c.haplin
vor einem Jahr

Man fragt sich ja manchmal für wen da gebaut wird... Lienz 1971 - 11741 Einwohner; Lienz 2022 - 11871 Einwohner (habe ich aus Wikipedia ;-))! Lienz ist inzwischen mit allen Umlandgemeinden zusammengewachsen. Es ist also vollkommen egal, ob der wolf_c gut oder schlecht gerechnet hat, er hat auf alle Fälle Recht. Ich wundere mich bei jeder Fahrt durch Matrei, wie man auf so einen Bau wie die idM (egal welchen der Türme man hernimmt) stolz sein kann.

 
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    Edi1913
    vor einem Jahr

    Schau Dir die Haushaltsgrößen an.

     
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      Burgi
      vor einem Jahr

      Dann halt mehr und kleinere Wohnungen bauen, wenn heute der Anteil an Singles so stark gestiegen ist! Aber schau dir mal die ganzen Anlegerobjekte im Bezirk an, die seit Jahren leer stehen! Eine ordentliche Leerstandsabgabe muss her, die sich gewaschen hat! Außerdem eine Unterstützung der Besitzer für Renovierung, damit die Objekte vermietbar werden. Aber auch der Schutz der Vermieter gegen Messies und Mietnomaden gehört verbessert! Alles was Leerstände mobilisiert gehört massiv unterstützt! Die Baufirmen profitieren vom Renovieren und Umbauen genau so!

       
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    Edi1913
    vor einem Jahr

    ...und, dass vier Kinder in Stockbetten in einem Zimmer schlafen, wie in meiner Kindheit, gibts halt heute kaum mehr, nicht einmal bei zwei, da hat heute jedes sein eigenes von klein auf. (Nicht kritisiert, nur festgestellt.)

     
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spitzeFeder
vor einem Jahr

Hut ab und Bravo, Herr Raneburger.

 
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Edi1913
vor einem Jahr

@ Peter PS zum Parkhaus: Natürlich ist die Zahl der notwendigen Stellplätze für eine Firma nicht gottgegeben. Dass (Werks)Busse, Fahrgemeinschaften usw. leider nicht wirklich oder zuwenig angenommen werden wollen, liegt eher an den Leuten.

 
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    wolf_C
    vor einem Jahr

    ''Dass (Werks)Busse, Fahrgemeinschaften usw. leider nicht wirklich oder zuwenig angenommen werden wollen, liegt eher an den Leuten.''... das liegt n i c h t an den Leuten, das liegt an den Verkehrsbedingungen, sprich: wie bequem komme ich möglichst ohne Anstrengung ans Ziel

     
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Edi1913
vor einem Jahr

@Peter R. Meinst Du die 80er-Jahre-Panzlruine? Die wird wohl nicht unter Denkmalschutz stehen, ebensowenig wie der ca. gleich alte Erwiterungsbau vom Rauter gegenüber (der hat zumindest irgendwas mit Architektur zu tun) , bleibt das Gerichtshaus, das wird für Ensembleschutz aber nicht reichen, also ist das BDA eher nicht zuständig. Die Gemeinde mit ihrer Bebauungsplanung schon. Naja, Investorenplanung gibts nicht nur in Matrei... Was das Parkhaus angeht, ist das meiner Ansicht das kleinere Übel als ein 7 mal so großer Asphaltsee.

 
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    peter raneburger
    vor einem Jahr

    Das BDA wurde in den Planungsprozess eingebunden. Der Zubau vom Hotel Rauter in den 1980er Jahren durch Architekt Peter Thurner ist ein Beispiel dafür, wie eine relativ große Baumasse harmonisch in ein Ortszentrum integriert werden kann.

     
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      Edi1913
      vor einem Jahr

      ...ja, ganz bei Dir, so ginge es auch, auch wenn damals über den Rauter genug gelästert worden ist ;-) Inzwischen ein (eher liebloses, aber zumindest behübschen sie nichts) Rendering gesehen. - Ziemich einfallslos die Fläche/Kubatur ausgenudelt, sag ich einmal.

       
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beobachter52
vor einem Jahr

Der Leserbriefschreiber beklagt die Höhe der Bauten, die Poster den Flächenverbrauch! Was wäre nun recht? Absurd sind die Zahlen bez. täglichem Flächenverbrauch in Österreich: früher hieß es 2 Fußballfelder pro Tag, seit einem Jahr 11, laut @wolf sind es schon 30 ... Und wenn 2022 5.306 Fußballfelder verbaut worden sein sollten, hätte das Jahr bisher erst ca. 170 Tage ....

 
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    Hannes Schwarzer
    vor einem Jahr

    Na ja, wenn man die vorgegebenen Masse für internationale Spiele hernimmt, kommt man schon auf eine Differenz von ca. 25% (64-75 x 100-110m), bei nationaler Anwendung (D) wird der Unterschied viel grösset (49-75 x 90-110m)!! Also bitte nicht kleinlich sein!

     
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    Burgi
    vor einem Jahr

    @beobachter 52 Beides bräuchte man nicht, wenn man den bereits verbauten Flächen und Objekten, die ungenutzt in der Gegend herumstehen, in Anlehnung an den traditionellen Baustil und in Harmonie mit der Umgebung, wieder neues Leben einhauchen würde! So ein Bevölkerungswachstum haben wir in Osttirol ja wieder auch nicht, dass man jetzt "Wolkenkratzer" in Matrei erreichten muss und jedes grüne Fleckerl in der Stadt verbauen muss! A bissl Sinn für Schönheit wär schon gut, einfach weil schöne Orts- und Landschaftbilder auch was mit uns machen, sprich: uns einfach gut tun!

     
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wolf_C
vor einem Jahr

... danke Raumordnung, danke Flächenwidmung, danke Bebauungsplan, danke Enwicklungskonzept ... danke an all die weisen Gemeinderäte und Bürgermeister für ihr Bemühen! um die Schönheit.

 
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    Wundawuzzi
    vor einem Jahr

    Lieber grüne, blühende Wiesen mit quadratischen Schachteln verschandeln. Das ist auch kein Zukunftskonzept. Da empöre ich mich!!

     
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    Godmensch
    vor einem Jahr

    danke wolf_c ........ ihre negativen Postings sind schön langsam lähmend 🥱

     
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      wolf_C
      vor einem Jahr

      Sagen Sie das dem Herrn Weinberger, er hat mehr zur Bewußtseinsbildung beigetragen wie sämtliche Verantwortliche unseres spekulativen Widmungssystems; und der Bezirk hier gehört zu den allerschlimmsten!

      Täglich gehen in Österreich im Durchschnitt der letzten 20 Jahre rund 20 Hektar wertvolle Agrarflächen verloren. Das entspricht einer Größe von 30 Fußballfeldern. Verbaute Agrarfläche in Österreich seit 1. Jänner 2022. 38.143.514 m2. oder 5.306 Fußballfelder. Schützen wir unseren einzigartigen Lebensraum. Initiative Bodenverbrauch.

       
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      Hannes Schwarzer
      vor einem Jahr

      @godmensch: sachlich sind Ihre posting auch nicht immer....

       
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